Hussel beantragt Insolvenz – Geschäftsbetrieb soll weiterlaufen

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Das Hussel-Haus ("Schokohaus") am Alten Markt in Unna war Blickfang der Fassaden-Illuminierung in der Innenstadt im Advent 2020. (Foto© A. Reichert)

„Unser Unternehmen hat über den Corona-Schutzschirm Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Dieser Schritt war letztlich wegen der Corona-Beschränkungen und der nur noch sehr gering frequentierten Einkaufsstraßen und Shopping-Center unumgänglich.“

So teilt das Süßwarenunternehmen Hussel seinen Kunden aktuell auf seiner Homepage mit. Hussel betreibt eine Filiale im „Schokohaus“ am Alten Markt in Unna, zwei weitere Hussel-Geschäfte in der Nähe gibt es in Hamm und in Dortmund.

„Der Geschäftsbetrieb wird auch in Zukunft uneingeschränkt fortgeführt“, unterstreicht Hussel indes: „Sowohl die Filialen vor Ort als auch unser Online-Shop sind für unsere Kunden weiter geöffnet.“

Unter dem Dach der Konzernmutter Deutsche Confiserie Holding (DCH) sind die Süßwarenläden von Hussel, Arko und Eilles vereinigt. Alle drei namhafte Fachhändler. Insolvenz in Eigenregie wurde von der Holding beim Amtsgericht Norderstedt in Schleswig-Holstein beantragt.

Der Süßwarenfachhändler Hussel im „Schoko-Haus“ am Alten Markt in Unna. (Archivbild RB)

Der Geschäftsbetrieb aller Filialen solle in vollem Umfang weitergeführt werden, teilte die DCH-Gruppe mit. Das Amtsgericht sei den Anträgen gefolgt.

Löhne und Gehälter seien über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert, heißt es laut weitergehenden Medienberichten. Der Grund für den Schritt seien die langanhaltenden Schließungen im Rahmen der Coronakrise.

Anfang Advent zum Beginn der Fassaden-Illuminierung in der City. (Foto RB)

Die Lage scheint ziemlich ernst zu sein: Denn die Pflicht zum Insolvenz-Antrag ist wegen der Coronapandemie noch bis zum 31. Januar ausgesetzt und soll nach einstimmigem Beschluss des Bundesrates nochmals verlängert werden. Das Längergremium fordert außerdem eine Sonderregelung für Firmen, die einen Anspruch auf staatliche Coronahilfen haben, aber noch auf die Auszahlung warten müssen. So soll verhindert werden, dass grundsätzlich gesunde Unternehmen zum 1. Februar in die Insolvenz rutschen.

DCH betreibt nach eigenen Angaben unter den Marken Arko, Eilles und Hussel (Letzteres 1949 in Hagen gegründet) bundesweit rund 300 eigene Filialen, weitere Filialen und Franchisebetriebe in Österreich und Tschechien und ca. 4000 Verkaufsstellen in Lebensmittelläden und Bäckereien. Die Gruppe beschäftigt rund 1600 Mitarbeiter und erreichte zuletzt einen Jahresumsatz von 140 Millionen Euro.

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