IHK: Lockdown für Handel eine Hiobsbotschaft – Schlimmer geht es nicht

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Leere Fußgängerzone in Unna. Der Einzelhandel darf weiter nicht ohne negative Schnelltests und Termine öffnen, muss - wenn das Bundesinfektionsschutzgesetz mit den geplanten Änderungen beschlossen wird - sogar komplett wieder schließen. (Archivbild RB)

„Für einen großen Teil des stationären Einzelhandels ist der Lockdown ab 16. Dezember im wichtigen Weihnachtsgeschäft die befürchtete Hiobsbotschaft. Schlimmer geht es nicht.“

So fällt das ernüchterte erste Statement der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund zu dem am Sonntagmittag (13. 12.) verkündeten harten Lockdown aus, der am Mittwoch, 16. 12., beginnt und mindestens bis zum 10. Januar dauern soll. Ohne Gewähr, dass es damit getan ist.

Die Kammer stellt fest:

„Die finanziellen Reserven sind trotz staatlicher Finanzhilfen nach den zahlreichen Einschränkungen der vergangenen Monate fast überall komplett erschöpft. Und das trifft nicht nur den Einzelhandel, sondern auch viele andere Branchen, die in den letzten Monaten nicht ihrem Geschäft nachgehen konnten. 

Natürlich sind Frust und Verzweiflung in vielen Unternehmen groß. Viele Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze, und die Geschäftsinhaber stellen sich völlig zurecht die Frage, warum sie aufwändig in wirksame Hygiene- und Abstandsmaßnahmen investiert haben, wenn sie dann doch wieder schließen müssen. Die Anpassung der Überbrückungshilfen durch die Bundesregierung ist absolut notwendig. Die Auszahlung der Kompensationshilfen muss aber baldmöglichst starten, um das Schlimmste, also zahlreiche drohende Insolvenzen, abzuwenden. Dennoch werden viele Einzelhändler diese existenzbedrohende Zeit wohl nicht überstehen. 

Natürlich hat die Gesundheit der Mitmenschen in der Pandemie absoluten Vorrang. Und wir haben die Hoffnung, dass ein deutliches Absinken der Infektionszahlen bis zum 10. Januar dazu führt, dass etwa auch Hotel-, Gastronomiebetriebe und Teile der Dienstleistungsbranche, die schon in den vergangenen Wochen ihren normalen Betrieb einstellen mussten, wieder öffnen können.

Wir stellen aber schon die Frage, ob die stets außerordentlich kurzfristig angekündigten permanenten Schließungen und Wiedereröffnungen von Einzelhandel, Dienstleistungen, Hotels und Gastronomie in der Pandemie die richtige Strategie ist. Die dauerhaften Schäden für die Wirtschaft nehmen immer mehr zu.“

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