Verlängerte Quarantäne in Erstaufnahme Massen sorgt für Unruhe – Polizei angefordert

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Die Erstaufnahmestelle EAE Massen. (Foto RB)

Polizeieinsatz am Montagmittag, 26. Oktober, in der Massener Erstaufnahmeeinrichtung (EAE). Der Grund: Unter den Bewohnern brach Unmut über die Quarantäne aus, die eigentlich am morgigen Dienstag (27. Oktober) beendet sein sollte.

Statt dessen wird sie um eine weitere Woche verlängert.

Wie uns Ursula Kissel als Sprecherin der Bezirksregierung Arnsberg auf Nachfrage bestätigte, war am Mittag ein Amtshilfeersuchen an die Kreispolizei Unna ergangen. Die Beamten mussten nicht eingreifen, die Situation habe sich von sich aus beruhigt.

Der Hintergrund des akuten Aufbegehrens einiger Bewohner war die Nachricht, dass die wegen vier bestätiger Coronafälle verhängte Vollquarantäne (Bericht HIER) per Anordnung durch das Kreisgesundheitsamt verlängert wird.

Ursula Kissel: „Es gab seit dem 20. Oktober neuerliche Testungen. Einige Ergebnisse, noch nicht alle, liegen jetzt vor. Eine weitere Person wurde dabei positiv getestet.“

Die Bezirksregierung habe daher uneingeschränkt der Kreisgesundheitsbehörde bei deren Entschluss zugestimmt, die Vollquarantäne für die rund 350 Bewohnerinnen und Bewohner bis zum 6. November zu verlängern. Dies geschieht in der Hoffnung, so die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern“, begründet Kissel die Entscheidung.

Bei den Bewohnerinnen und Bewohnern sei diese Entscheidung auf Unmut gestoßen. Unruhe brach aus, „einige standen am Zaun, drohten damit, erneut darüberzuklettern“, schildert die Bezirksregierungssprecherin die Szenen, aufgrund derer zur Sicherheit die Polizei zur Hilfe gerufen wurde. Eingreifen mussten die Beamten nicht.

Polizei an der Massener Erstaufnahme.

Schon unmittelbar nach der Erstverhängung der Quarantäne am 15. Oktober war die Hilfe der Polizei an der EAE erforderlich, weil knapp zwei Dutzend Bewohner/innen über einen Zaun gestiegen waren und sich unerlaubt vom Gelände entfernt hatten. Die meisten kehrten nach kurzer Zeit von selbst zurück, vier blieben noch einige Tage verschwunden, sind mittlerweile aber auch wieder da, bestätigte uns Ursula Kissel heute. „Es ist ja auch in ihrem eigenen Interesse, ins Asylverfahren einzutreten, und dazu müssen sie in der Erstaufnahme anwesend sein.“

Die nun um eine weitere Woche verlängerte Quarantäne sei „für alle eine schwierige Lage“, bilanziert die Sprecherin der Arnsberger Behörde.

„In einer solchen Situation reagiert wohl niemand begeistert. Die Quarantäneverlängerung ist jedoch unvermeidlich, wenn wir die Ausbreitung des Virus stoppen wollen.“

Bis auf die nun 5 akut Infizierten dürften sich die Bewohner/innen in kleinen Kohorten frei auf dem Außengelände der EAE bewegen, und ein kurzfristig eingerichteter kleiner Kiosk gibt ihnen die Möglichkeit, ein bisschen einzukaufen, so Kissel. „Es ist schwierig und für alle nicht schön. Aber – und das gilt für jeden, den es trifft: Wir müssen da jetzt durch.“

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