Verweilen am plätschernden Fontänenfeld – Fröndenbergs „neuer“ Marktplatz eröffnet

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Wasser Marsch! Diesem vierbeinigen Eröffnungsbesucher war die sprudelnde Fontäne anfangs noch nicht so ganz geheuer. (Foto RB)

Auf Knopfdruck sprudelten die Fontänen, alle zwölf. Es gab keine Panne bei der letzten offiziellen Amtshandlung des scheidenden Fröndenberger Bürgermeisters Friedrich-Wilhelm Rebbe, der am Sonntagvormittag (25. 10.) den neu gestalteten Marktplatz eröffnete.

Rebbe verabschiedete sich damit gleichzeitig nach 11 Jahren als Stadtoberhaupt von den Fröndenbergerinnen und Fröndenbergern: „Ich danke herzlich allen, die mich in dieser langen Zeit in meiner Arbeit begleitet und unterstützt haben.“ Persönliche Worte wählte nach ihm auch Baufachbereichsleiter Martin Kramme, und zwar an die Adresse der „gefühlt 20.000 Bauleitern“, die zumeist in den sozialen Medien die in den vergangenen Baumonaten buchstäblich jeden überstehenden Stein und jede etwas zu breite Fuge kritisiert hätten.

„Unter besonderen Bedingungen“, wie Rebbe mit Blick auf die Corona-Krisensituation anmerkte, und so herrschte während der Eröffnung auch auf dem Marktplatz ausnahmsweise Maskenpflicht, die ansonsten auf den Arkadengang an der Winschotener Straße vor Rossmann beschränkt bleibt.

Unter der Linde ruhiges Verweilen auf Sitzpodesten, auf denen man sitzen als auch sich gemütlich hinfläzen kann, als angenehme Geräuschkulisse das unablässige Geplätscher der zwölf Wassserfontänen, die „den Spieltrieb wecken von Kindern und Junggebliebenen“, ist sich Rebbe gewiss. Die sprudelnden Fontänen, die gleich zum Start auch schon auf großes Interesse der vierbeinigen Eröffnungsbesucher stießen, sind momentan auf 75 cm Höhe eingestellt.

Das Wasser ist Trinkwasser, der Speicher fast 2000 Liter. Es vermischt sich ledigich mit dem Niederschlagswasser, das direkt auf die Fontänen regnet.

70 Quadratmeter misst das Wasserfeld und ähnelt dem Wasserspiel vor der Evangelischen Stadtkirche Unna, welches allerdings zum Leidwesen der Innenstadtbesucher aufgrund der Kirchturmrenovierung schon seit über zwei Jahren deaktiviert ist.

In Fröndenberg wird das Wasser in den Wintermonaten ebenfalls abgestellt, desgleichen an den Wochenmarkttagen am Donnerstag, erklärte Bürgermeister Rebbe; denn die Marktstände sollen nach der Fertigstellung des Marktumbaus nun wieder hierher auf ihren angestammten Platz zurückkehren.

Auf dem Bruayplatz, wo der Wochenmarkt einen sehr gut akzeptierten Ausweichstandort gefunden hat, beginnen Anfang nächsten Jahres die Umgestaltungsarbeiten, denn noch ist Fröndenbergs Innenstadtentwicklung nicht abgeschlossen. Bürgermeister Rebbe zählte auf, was zum „integrierten städtebaulichen Konzept“ alles dazu gehört:

  • Barrierefreie Gestaltung der Innenstadt – abgeschlossen
  • Förderprogramm Fassadengestaltung – erste Maßnahmen umgesetzt, fortlaufende Umsetzung
  • Stadtteilmanagement – beauftragt und fortlaufende Umsetzung
  • Studie zur Gestaltung/Nutzung leerstehender Ladenlokale – abgeschlossen
  • Städtebauliche Aufwertung inkl. energetische Sanierung der Innenstadtbeleuchtung – abgeschlossen
  • Städtebaulicher Ideenwettbewerb Karl-Wildschütz-Platz – in Vorbereitung
  • Bebauung des Karl-Wildschütz-Platzes
  • Städtebauliche Neugestaltung der Alleestraße
  • Gestaltung des Bruayplatzes – wird kurzfristig öffentlich ausgeschrieben, Baubeginn 1. Quartal 2021
  • Gestaltung des Fußgängerbereichs Winschotener Straße/Im Stift – Förderung beantragt
  • Gestaltung der Stadteingänge
  • Anlage von Parkplätzen an der Harthaer Straße – Planungsauftrag vergeben
  • Neuordnung von Parkplätzen am Bahnübergang – Planungsauftrag vergeben
  • Förderung des Wochenmarktes – Bürgerbefragung läuft
  • Barrierefreie Verbindung zwischen Rathaus I und II

Eins der bedeutendsten Projekte sei natürlich die Marktplatzneugestaltung, unterstrich Rebbe.

„Der Marktplatz hat eine Gesamtfläche von 3000 qm. 2000 qm wurden neugestaltet. Dabei wurde der alte Betonstein durch ein helles Granodiorit grau-gelb, ein portugiesischer Naturstein, ersetzt.“

Unterschiedliche Steinformate kamen zum Einsatz, der Naturstein ist 12 cm dick.

Das Inlay des bestehenden Marktplatzes wurde durch ein weiteres Inlay ergänzt und „bricht damit noch einmal bewusst Alt und Neu“, erklärte Rebbe die auch farblich unterschiedliche Bodenbedeckung. Der innere Teil des Marktes werde auch optisch noch einmal in unterschiedliche Nutzungsräume aufgegliedert, ebenso setzt sich die unterschiedliche Hell-Dunkel-Pflasterung in den umliegenden Bereichen des Marktplatzes fort.

Die anliegenden Gastronomen werden sich im Zuge der Neugestaltung weiträumiger als bisher auf den Außenflächen ausbreiten können, bestätigte Bürgermeister Rebbe unserer Redaktion nach seiner offiziellen Ansprache. Der Wirt des Markgrafen und die Wirtin von Eppi nutzten diese neue Möglichkeit bereits während der Bauphase eifrig aus und konnten sich über durchgehend volle Tische freuen.

Nicht zuletzt dient der „neue“ Fröndenberger Marktplatz auch als Veranstaltungsort: Dem Sicherheitsaspekt wurde durch 6 versenkbare und und 14 feststehende Sicherheitspoller und „geschickt platzierte“ Steinblöcke und Pflanztröge Tribut gezollt.

Schließlich noch zum finanziellen Aspekt: Im Zuge der Umgstaltung wurden Aufträge in Höhe von 1,4 Millionen Euro vergeben. Gefördert werden 70 Prozent – rund 810.000 Euro.

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