Vorsicht – Betrüger kennen Namen von Angehörigen

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Falscher Polizist - Quelle Kreispolizei Unna

Ob falsche Polizisten oder falsche Enkel, die Betrüger kennen offensichtlich die Namen der Familienangehörigen.

So wurde gestern eine über 80-jährige Frau im Kreisgebiet Soest skrupellos betrogen. Sie lieferte an Betrüger, die sie offenbar vorher ausspioniert hatten, einen mittleren 5-stelligen Betrag in Form von Geld und Schmuck aus.

Gegen Mittag erhielt sie einen Anruf von ihrer angeblichen Enkelin. Diese behauptete (eine Horrorgeschichte), dass sie ihren Freund – sie nannte seinen Namen – überfahren habe und dieser nun verstorben sei. Sie brauche nun dringend die Hilfe ihrer Großmutter.

Der Telefonhörer wurde anschließend von der vermeintlichen Enkelin an eine falsche Polizistin, Polizeihauptkommissarin Monika Kraus aus Dortmund, weitergegeben.

Diese erklärte der Rentnerin, dass ihre Enkelin nun ins Gefängnis müsste, es sei denn, sie bezahle eine Entschädigungszahlung an die Familie des Unfallopfers.

Da die Rentnerin nicht über die Menge des geforderten Bargeldes verfügte, stimmte die Anruferin auch der Übergabe von Schmuck zu. Ein Kommissar Kowalski würde das Bargeld und den Schmuck abholen.

Am Nachmittag erschien auch der angebliche Kommissar und nahm die Sachen entgegen.

Der Schaden für das Opfer liegt im mittleren fünfstelligen Bereich.

Der vermeintliche Kommissar war circa 55 bis 60 Jahre alt und trug zur Tatzeit eine Baskenmütze, einen Schal, eine blaue Jacke und graue Handschuhe.

Bei einem von zahlreichen weiteren Betrugsversuchen bewahrte ein schreiendes Baby den angerufenen Rentner vor einem hohen finanziellen Schaden:

Er wäre beinahe auf die Geschichte hereingefallen, dass der angebliche Verlobte seiner Tochter (auch hier wurde der richtige Name genannt) 40.000 Euro benötigte, um einen Kredit bei der Bank zurückzuzahlen. Nach weiteren Telefonaten und einer erbetenen Bedenkzeit stimmte der Rentner einer Zahlung von 20.000 Euro zu – wollte dies jedoch erst noch mit der Schwiegermutter des vermeintlichen Familienangehörigen besprechen.

Kurz darauf rief dann eine Frau an, die angab, diese Schwiegermutter zu sein. Plötzlich schrie ein Kleinkind im Hintergrund – und da wurde der Rentner stutzig: Denn in seiner Familie gab es kein Baby…

Er erkannte den Betrug, legte auf und informierte die Polizei.

Die geht mittlerweile davon aus, dass die Betrüger durch vorherige Telefonate Einblick in die Familienverhältnisse der späteren Opfer erhalten.

   -	Geben Sie grundsätzlich keine persönlichen Daten heraus. Machen 
sie gegenüber Unbekannten keine Angaben zu Familienverhältnissen oder
Personen, die noch im Haushalt wohnen. -	Vergewissern Sie sich, ob 
der Anrufer wirklich ein Verwandter ist. Rufen Sie ihn zurück. -	 
Seien Sie vorsichtig, wenn Sie jemand telefonisch um Wertgegenstände bittet. - Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald ihr Gesprächspartner, häufig ein angeblicher Enkel, Geld von Ihnen fordert. - Übergeben Sie niemals Wertgegenstände an Ihnen unbekannte Personen. - Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer geworden sind und erstatten Sie eine Anzeige. - Bei Fragen helfen Ihnen die im Opferschutz besonders geschulten Beamtinnen und Beamte Ihrer örtlichen Polizei.
Quelle: Kreispolizei Soest 

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