Folgebericht: Großeinsatz gegen aggressive Störer und Belagerung von Polizeiwache

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„Ausgerückt ist die Polizei ursprünglich wegen Lärmbelästigung. Vor Ort hat sich dann einer aus der Gruppe vor den Kollegen aufgebaut und vor ihnen auf die Straße gepieselt.“ Daraus entwickelte sich ein polizeilicher Großeinsatz.

Christoph Hüls, Polizeisprecher des Märkischen Kreises, berichtete unserer Redaktion am heutigen Montag (7. 9.) auf Nachfrage noch ein paar Hintergründe zu dem umfangreichen Einsatz am Wochenende in Iserlohn, bei dem sich zuerst rund 50 Personen auf dem Kurt-Schumacher-Ring mit einigen aggressiven Störern solidarisierten und später eine ca. 10-köpfige Gruppe mit ebenfalls zunehmender Aggressivität die Polizeiwache an der Friedrichstraße belagerte.

HIER berichteten wir.

Der ursprüngliche Einsatzgrund war demnach nächtlche Lärmbelästigung. Sonntagfrüh gegen 1.15 Uhr gingen deswegen Beschwerden von Anwohnern des Fritz-Kühn-Platzes ein.

Im Anschluss, so hieß es im Polizeibericht vom Sonntagmittag, „kam es nach einer Ordnungswidrigkeit auf dem Kurt-Schumacher-Ring zunächst zur Ingewahrsamnahme eines 24-jährigen Störers. Dieser leistete Widerstand.“

Tatsächlich war es nach Hüls´ Recherchen wohl ein 19-Jähriger, der sich augenscheinlich provokant vor den Augen der Einsatzkräfte auf die Straße „erleichterte“.

Als er festgenommen wurde, solidarisierten sich seine Begleiter mit ihm. Schon hier war starke Polizeipräsenz nötig, um eine Eskalation zu verhindern und einen weiteren jungen Mann festzunehmen. „Teilweise hielten sich bis zu 50 Personen im Bereich des Kurt-Schumacher-Ringes auf, die mit den Störern sympathisierten“, notierte die Polizei in ihrem Bericht vom Sonntag.

Als die beiden aggressiven jungen Männer zur Wache gebracht und dort vorübergehend eingesperrt worden waren, sammelte sich eine etwa 10-köpfige Gruppe vor der Wache. Die Stimmung wurde zunehmend aggressiv und aufgeheizt.

Die Iserlohner Beamten forderten Unterstützung aus dem Kreisgebiet MK sowie aus der nahen Großstadt Hagen an. Trotz des umfangreichen Aufgebots (Hüls: „Es waren schon eine ganze Menge Streifenwagen vor Ort“) beruhigte sich die Lage nur langsam. Platzverweisen folgten die aufgebrachten jungen Männer entweder nur widerstrebend oder gar nicht.

Schließlich wurden noch drei weitere Männer in Gewahrsam genommen, die ihre Platzverweise hartnäckig ignorierten. Und auch diese Festnahme war von einer versuchten Gefangenenbefreiung und körperlichem Widerstand begleitet – eine 23-jährige Polizistin bekam einen Schlag ins Gesicht, wurde leicht verletzt.

Nach der Zusammensetzung der sich solidarisierenden Gruppe und den Nationalitäten der Aggressoren gefragt, sagte uns der Polizeisprecher, es seinen sowohl Deutsche, deutsch-türkische Doppelstaatler sowie türkische Staatsangehörige darunter.

Die fünf in Gewahrsam genommenen Iserlohner müssen sich nun wegen Beleidigung, Widerstands, Gefangenenbefreiung und Verstoßes gegen das Waffengesetz (mitgeführtes Messer) verantworten“, heißt es abschließend im Polizeibericht. „Ein Handy wurde zudem sichergestellt. Die Ermittlungen dauern an.“ Haftgründe bestanden nicht, ergänzt Hüls.

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