„Stadt muss Kultur aktiv finanziell fördern“ – Grünen-Diskussion mit Claudia Roth

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Am 28. August in Unna: Sarah-Lee Heinrich und Claudia Roth. / Foto: Plakat Die Grünen Unna

„Sozial (!) Kultur im Bornekamp“ titeln Unnas Grünen eine Veranstaltung am Freitag, 28. August, im Freibad Bornekamp – und sie kündigen prominenten Besuch an: Claudia Roth kommt nach Unna. 

„Mit Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, Sarah-Lee Heinrich aus dem Bundesvorstand der Grünen Jugend und Claudia Keuchel, unserer Bürgermeisterkandidatin für Unna, möchten wir … über die Zukunft der Sozial- und Kulturpolitik in Unna diskutieren“, laden die Grünen ein.

„Natürlich kommt auch die Kultur nicht zu kurz – der Nachmittag wird moderiert von Buchhändler und Ratskandidat Michael Sacher, und ihr könnt euch auf Musik von der Band The Bright Birds freuen!“

Worum es an diesem Nachmittag gehen wird, umschreiben die Grünen wie folgt:

„Gerade die kulturellen Einrichtungen in Unna, wie z.B. die Lindenbrauerei, leiden zurzeit unter finanziellen Einbußen und ringen um ihre Existenz.

Da ist es umso wichtiger, dass wir Kultur nicht nur als schmückendes Beiwerk, als sogenanntes Sahnehäubchen, sondern vielmehr als integralen, unentbehrlichen Bestandteil des Lebens in unserer Stadt betrachten.

Kulturförderung darf nicht unter unter der Prämisse stattfinden: ,Wir brauchen unser Geld für wichtigere Dinge, die Lindenbrauerei kommt schon zurecht. Notfalls muss halt das Personal auf Gehalt verzichten.´

So geht es nicht!

Dass Beschäftigte im Kulturbereich auf ihr eh schon niedriges Gehalt verzichten, zieht sich seit Jahren wie ein roter Faden durch Unnas Kulturpolitik. Regelmäßig wird hier auf dem Rücken der Kulturschaffenden gespart. Viele Einrichtungen, mit denen sich Unna gerne schmückt, wie z.B. das Theater Narrenschiff, überleben nur durch großes ehrenamtliches Engagement und mit viel Herzblut der Beteiligten.

Anerkennung darf sich aber nicht nur in Applaus und warmen Worten äußern: Kultur muss aktiv finanziell durch die Stadt gefördert werden!

In den frühen 80ern hat Claudia Roth zusammen mit Rio Reiser und Peter Möbius versucht, diesen Anspruch in Unna umzusetzen. In einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des Kulturamtes setzten sie wichtige Impulse für Unnas Kulturszene.

Nicht nur der Circus Travados und T.O.N.Initiative sind Kinder dieser Zeit. Sarah-Lee Heinrich mischte bis zu ihrem Abitur im letzten Jahr Unnas Jugend auf. Als Pestalozzi-Schülersprecherin, Grüne-Jugend-Wiederbegründerin, und bei Fridays For Future. Als ehemalige Hartz-IV-Empfängerin setzt Sarah sich charmant und kundig für den Zugang Finanzschwacher zu Kultur ein. Mit einem Böll-Stipendium genießt sie heute neue Spielräume, ohne die Stolpersteine auf ihrem Weg zu vergessen!

Es ist unabdingbar, dass alle Menschen, die in Unna leben, die Möglichkeit haben, Kultur sowohl zu genießen als auch zu schaffen. Kultur darf nicht irgendwelchen privilegierten Schichten vorbehalten sein.

Das fordern wir von Bündnis 90 / Die Grünen in Unna und das wollen wir nach der Wahl in verantwortlichen Positionen durchsetzen.

Der Eintritt zu unserer Veranstaltung ist selbstverständlich frei.“

Beginn ist um 16 Uhr.

1 KOMMENTAR

  1. Zitat Claudia Keuchel: “Dass mir also Kulturpolitik als Stadtpolitik am Herzen liegt, ist glaube ich klar, daher mache ich es zu diesem Thema kurz: ich stehe für die Umsetzung des Kulturentwicklungsplans.”
    Insofern noch rechtzeitig vor der Wahl Fakten worauf der Fokus der Grünen Lokalpolitik liegen wird.
    Aber war ja angekündigt im Wahlprogramm. Zitat: “ will Kulturpolitik zur Stadtpolitik machen”
    Macht ja auch Sinn bei der Kassenlage der Stadt und der derzeitigen Diskussion das immer mehr Freizeitangebote für die Jugend fehlen.
    Die freuen sich bestimmt über die Kulturbereicherung an der sie stattdessen teilhaben können.

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