Schulen sollen nach den Ferien „schnell zurück in Regelbetrieb“ – Überarbeitete Lehrpläne

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Die nordrhein-westfälischen Schulen sollen nach den Sommerferien (sie enden am 8. August)  „so schnell wie mögich wieder in den Regelbetrieb übergehen“. Das kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag, 15. 5., in einer Pressekonferenz an.

Das Ministerium lasse derzeit die Lehrpläne für das kommende Schuljahr überarbeiten. Es gelte zu prüfen, in welchem Umfang Unterrichtsstoff während der wochenlangen Schulschließungen nicht oder nicht ausreichend vermittelt werden konnte.

Man setze alles daran, „so schnell wie möglich wieder in den Regelbetrieb überzugehen“, machte Gebauer vor der Presse deutlich. Für den Fall, dass die Infektionszahlen wieder steigen (derzeit sinken sie), habe das Ministerium einen (noch nicht näher definierten)  „Plan B“.

Was Gebauer gestern bekräftigte, ist, dass vorerkrankte und über 60-jährige Lehrkräfte trotz der Pandemie nicht länger grundsätzlich vom Präsenzunterricht ausgenommen werden sollen.

Eine entsprechende Anweisung an die fünf Bezirksregierungen hatte vor einigen Tagen für Wirbel gesorgt, die Gewerkschaft GEW prangerte diese abrupte Kehrtwende von der zuvor postulierten „besonderen Fürsorgepflicht“ für die Lehrkräfte als „Skandal“ an. Wir berichteten.

Gebauer kontert jedoch mit neuen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI), das keine grundsätzlichen Einsatzbeschränkungen für bestimmte Altersgruppen oder Vorerkrankungen vorsehe. Deshalb solle noch vor den Ferien „im Konsens mit Betroffenen und ihren Interessenvertretern“ neu definiert werden, wer für Präsenzunterricht einsetzbar sei. Wer sich dazu nicht in der Lage sehe, könne „eine arbeitsmedizinische Begutachtung“ wählen.

Um so schnell wie möglich in den Regelbetrieb zurückkehren, sei, so Gebauer, „die Ausschöpfung aller möglichen personellen Ressourcen“ erforderlich. Schulen brechen derzeit durch die vom Land definierten Risikogruppen (die bisher ohne ärztliches Attest der Schule fernbleiben dürfen) bis zu 40 Prozent der Lehrkräfte weg.

Digitale Schule:

Bis Ende 2022 sollen alle Schulen in NRW an ein leistungsstarkes Internet angeschlossen sein, versprach die Ministerin. Bis Ende dieses Jahres sei das Ziel, wenigstens 60 Prozent der Schulen anzuschließen. Im Jahr vor dem Regierungswechsel in NRW habe diese Quote 2016 erst bei 13 Prozent gelegen.

Gebauer kündigte an, in Kürze ein Videokonferenzsystem für alle Schulen vorzustellen und die Lehrer verstärkt für digitale Unterrichtsformen zu schulen.

Quellen: Pressekonferenz Land NRW / Die Welt

Lesen Sie dazu auch: Wie Eltern den Wiederstart in den Präsenzunterricht bewerten

 

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