„Das Geld liegt auf der Straße, man muss nur vor Ort sein!“
Folgende Momentaufnahme schickte ein Unnaer Bürger heute Vormittag ans Ordnungsamt als Tipp, wie schnell und effektiv die klamme Stadtkasse zu füllen wäre:
„Guten Morgen, der Kämmerer freut sich über jeden Euro. Ihre Mitarbeiter des Außendienstes könnten ihn dabei unterstützen, indem man den ruhen Verkehr beobachtet.
Die Königsberger Straße – eine Katastrophe. Weiter die Gerichtsstraße.
Die Hertinger Straße konnte man nicht einsehen, da Autos auf dem Bürgersteig im Halteverbot stehen. Auch an der Kreuzung Hertinger Straße/Südring, Höhe des Versicherungsbüros, stehen PKW im Halteverbot.
Dann das Chaos am Freibad/Fußgängerüberweg, Bornekampstraße. An die neue Beschilderung hält sich niemand, da stehen allein drei Fahrzeuge, wo sie nicht stehen dürfen.
Ein 1000 l Müllcontainer steht fast auf dem Radstreifen und verdeckt die Sicht.
Das Geld liegt auf der Straße, man muss nur vor Ort sein. Alles gerade gesehen, weil ich nach langer Zeit einmal wieder mit dem Auto unterwegs war.“
Ob es in Unna ausreichend innenstadtnahe Parkmöglichkeiten gibt, wird immer wieder kontrovers und oft hitzig diskutiert.
An der Burgstraße ist akut ein kompletter Parkplatz weggefallen, da dort der „Shared Space“ im Rahmen des Umbaus des Morgentorplatzes entsteht.
Zugleich fehlen wegen der Kanalsanierungsarbeiten im Bereich der Hertinger Straße Parkplätze und weitere wegen der Straßensanierung am Hellweg/Uhlandstraße.
Die Stadtverwaltung bestreitet stets einen angeblichen Mangel an Parkraum, weist auf ihrem Flyer „Parken in Unna“ auf die beiden Tiefgaragen am Bahnhof und am Neumarkt und das im vorigen Jahr sanierte Parkhaus an der Massener Straße hin.
Und auf die über 300 Parkplätze, die auf dem Gelände der Mühle Bremme im Zuge des neuen Einkaufszentrums entstehen werden, allerdings eröffnet das Mühlencenter erst im ersten Quartal 2022.
Die Grünen wollen den motorisierten Verkehr möglichst gänzlich aus der Innenstadt herausbekommen und das Parken auf sämtlichen städtischen Parkplätzen kostenpflichtig machen, auch an den Schulen.
Auch die SPD möchte weniger Autos in der City und hat jüngst einen ersten Antrag auf ein autofreies Innenstadtquartier gestellt.
Zugleich fehlt nach wie vor ein konsequent ausgearbeitetes Parkkonzept für Unna, das wiederholt z. B. die FLU anmahnte. Weshalb von Parkscheibe und Parkschein über Anwohnerparken bis zu völlig kostenlosen Stellplätzen weiterhin ein wildes Durcheinander herrscht.