Eine neue Testmethode hält ab Montag, 10. Mai, in den Schulen der Primarstufe in NRW Einzug.
Als erstes Bundesland wird Nordrhein-Westfalen am kommenden Montag, 10. Mai, PCR-Pool-Testungen (die sogenannten Lollitests) an den Grund- und Förderschulen einführen.
Im Kreis Unna kehren die Kinder und Jugendlichen voraussichtlich ab dem 17. Mai im Wechselmodell an die Schulen zurück. Wir berichten HIER. Die Inzidenz ist auch heute weiter gesunken – sie liegt bereits unter 150.
Die Tests weisen ein verlässlicheres Ergebnis als die herkömmlichen Schnelltests aus, erfordern allerdings in Schulen mit bisher wöchentlichem Wechselunterricht ein Umplanen auf tageweisen Wechsel.
Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer wirbt für die Abkehr von den bisherigen Antigen-Schnelltests zugunsten der Lollitests:
„Sie sind kindgerechter und einfacher zu handhaben. Die Lolli-Tests werden uns dabei helfen, Infektionen frühzeitiger als mit Selbsttests zu entdecken und Infektionsketten von vornherein in Schulen zu unterbrechen. Wir sichern damit den Schulbetrieb zusätzlich ab.“
Alle Grund- und Förderschulen wurden bereits zu Wochenbeginn über die Details des neuen Testverfahrens informiert. Ab dem 10. Mai werden die Kinder mit dem einfachen Speicheltest zwei Mal pro Woche in ihrer Lerngruppe auf das Corona-Virus getestet.
Die Handhabung des Lolli-Tests sei „einfach und kind- bzw. altersgerecht“, so das Schulministerium:
- Die Schülerinnen und Schüler lutschen 30 Sekunden lang auf einem Abstrichtupfer.
- In einem zweiten Schritt werden die Abstrichtupfer aller Kinder der Lerngruppe in einem Sammelgefäß zusammengeführt
- und als anonyme Sammelprobe (sog. „Pool“) noch am selben Tag in einem Labor nach der PCR-Methode ausgewertet.
Diese Methode sichere ein sehr verlässliches Testergebnis. „Zudem kann eine mögliche Infektion bei einem Kind durch einen PCR-Test deutlich früher festgestellt werden als durch einen Schnelltest, sodass auch die Gefahr einer Ansteckung rechtzeitiger erkannt wird.“
Fällt das Ergebnis der Pool-Testung positiv aus, bedeutet das, dass mindestens ein Kind aus der Lerngruppe infiziert ist. Die gesamte Lerngruppe muss dann am Folgetag zu Hause bleiben.
Die Lolli-Tests wurden bereits im März dieses Jahres über einen Zeitraum von drei Wochen in einem vom Land finanzierten und begleiteten Pilotprojekt an 22 Kölner Schulen erfolgreich getestet.
Weitere Informationen zu den Pool-Testungen finden Sie hier im Bildungsportal des Ministeriums für Schule und Bildung.
Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 5867-40.
In dem aktuellen Elternbrief zum Thema erklärt das Schulministerium das Procedere zusätzlich „in leichter Sprache“. Das liest sich dann so:
Informationen zum neuen Lolli-Test
Liebe Eltern,
Ihr Kind muss im Moment jede Woche zwei Corona-Tests machen. In NRW gibt es diese Regel seit dem 12. April durch die Coronabetreuungs-Verordnung. Seit dem 22. April müssen das auch alle Schulkinder in ganz Deutschland so machen. Das steht im Infektionsschutz-Gesetz.
Die Kinder machen im Moment Selbsttests. Die Selbsttests sind in Grundschulen und Förderschulen schwierig durchzuführen. Darum hat die Universitätsklinik Köln den Lolli-Test entwickelt. Das ist ein einfacher und schneller Corona-Test für Gruppen.
Mit dem Lolli-Test gibt es mehr Sicherheit für die Kinder wegen Corona. So können die Schulen geöffnet bleiben.
Wie funktioniert der Lolli-Test? 1. Jedes Kind aus der Lerngruppe lutscht 30 Sekunden an einem Wattestäbchen. 2. Alle Wattestäbchen kommen zusammen in ein Röhrchen. 3. Die Schule gibt das Röhrchen an ein Labor. Das Labor macht einen PCR-Test für alle Wattestäbchen aus der Lerngruppe. Der PCR-Test kann positiv oder negativ sein. Was passiert, wenn der Lolli-Test für die Lerngruppe negativ ist? Das bedeutet: Niemand in der Gruppe hat Corona. Der Unterricht geht weiter wie vorher. Was passiert, wenn der Lolli-Test für die Lerngruppe positiv ist? Das bedeutet: Mindestens ein Kind aus der Gruppe hat Corona. Wir sagen das allen Eltern aus der Gruppe spätestens am nächsten Morgen vor dem Unterricht. Alle Kinder aus der Lerngruppe müssen zuhause bleiben. 1. Jedes Kind hat einen PCR-Test für zuhause bekommen. 2. Diesen PCR-Test machen Sie dann mit Ihrem Kind. Sie bekommen eine Anleitung für den PCR-Test. 3. Vielleicht gibt es Probleme mit dem PCR-Test zuhause. Zum Beispiel: Sie machen den PCR-Test falsch. Dann müssen Sie sich um einen PCR-Test für Ihr Kind bei einem Arzt kümmern. 4. Nur Kinder mit einem negativen PCR-Test dürfen wieder in die Schule kommen. |
Mehr Informationen zum Lolli-Test finden Sie hier:
https://www.schulministerium.nrw/lolli-tests
Dort gibt es auch Videos, die den Lolli-Test erklären.
Bei Fragen helfen wir gerne weiter.“