Die „Notbremse“ im Kreis Unna rückt näher – am zweiten Tag in Folge ist die als kritisch benannte Inzidenz an Neuinfektionen (100) im Kreisgebiet überstiegen.
UPDATE, über die Konsequenzen berichtet der Kreis am heutigen Nachmittag
Mit der am Freitag (26. März) vorgestellten neuen Coronaschutzverordnung schlägt das Land NRW „einen neuen pragmatischen Weg bei der Bekämpfung der Pandemie ein“, findet die Schwerter FDP-Landtagsabgeordnete Susanne Schneider.
Die Freidemokraten sind Juniorpartner der CDU in der Landesregierung und stellen mit Familien- und Integrationsminister Joachim Stamp den stellv. Ministerpräsdidenten.
„NRW setzt auf eine kluge Teststrategie, um Gesundheitsschutz und soziales, gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben zu vereinen“, lobt Susanne Schneider die überraschende Kehrtwende der schwarzgelben Landesregierung, deren Chef Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nach den Bund-Länder-Beratungen in der Nacht zu Dienstag (22./23. März) eigentlich angekündigt hatte, die Beschlüsse 1 zu 1 umzusetzen.
Also auch den, dass in Regionen ab Inzidenz 100 die „Notbremse“ gezogen werden muss und alle Lockerungen, die ab dem 8. März vollzogen wurden, wieder zurückgenommen werden müssen.
Statt dessen können nun ab dem heutigen Montag, 29. 3., Kommunen auch bei einer Inzidenz über 100 die bereits erreichten Öffnungsschritte beibehalten, wenn sie mit einer Schnelltest-Strategie flankiert werden.
Der Kreis Unna liegt heute am zweiten Tag in Folge über 100 (gestern 101, heute 100,2 – Quelle Robert-Koch-Institut RKI). Handlungsbedarf besteht ab dem dritten Tag über diesem Schwellenwert.
„Diese Chance für unsere lokale Wirtschaft sollte der Kreis Unna nutzen“, fordert Schneider, die auch gesundheitspolitische
Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW ist. „Körpernahe Dienstleistungen, Click & Meet im Handel, Sport und Kultur sind mit negativem Schnelltest weiterhin möglich. Das ist ein großer Fortschritt beim Umgang mit dem Virus. In Kreis Unna gibt es inzwischen 42 Schnelltestzentren, die den kostenlosen Bürgertest anbieten.“
Durch die Ausweitung der Test würden darüber hinaus auch asymptomatische Infektionen erkannt, und Infektionsketten könnten schneller durchbrochen werden. „Als FDP werben wir seit langem für verantwortungsvolle Öffnung. Die
deutliche Ausweitung von Testkapazitäten ermöglicht eine pragmatische Lösung“, betont Schneider.
Quelle: Pressemitteilung Landtagsbüro Schneider
Haben wir nicht ein riesiges Glück, jetzt können wir uns „Freitesten“.
Früher hieß es noch „Arbeit macht Frei“, heute schon nur noch „Testen macht Frei“.
Das nenne ich mal einen großen Entwicklungssprung.
Wer Ironie, Sarkasmus und auch eine große Spur Zynismus in den Textzeilen oben findet, darf sie behalten.