Ein großes Banner steht jetzt für den gemeinsamen Protest gegen den im Bau befindlichen Putenmastbetrieb.
„Dass auf der Grenze zwischen Unna-Stockum und Bönen-Lenningsen bereits mehrere große Putenmastställe stehen und in den nächsten Monaten zwei weitere riesige Exemplare entstehen sollen, die erneut rund 12.000 Tieren (sehr wenig) Platz bieten, war selbst vielen Dorfbewohnern bis vor Kurzem nicht bewusst“, resümieren die Unnaer Grünen.
„Genau genommen, bis das Ehepaar Ryba – deren Haus direkt an die geplanten Mastställe angrenzt – öffentlich auf das Thema aufmerksam machte und beim Amtsgericht Gelsenkirchen Klage gegen den Bau der landwirtschaftlichen Unternehmerin und Tierärztin Dr. Alexandra Engels einreichten.“
Rundblick berichtete HIER ausführlich.
Unterstützung erhielten die beiden von einigen 100 Bürger/innen, die sich in einer Unterschriftenaktion gegen die Mastanlage aussprachen.
Und jetzt gibt es auch Rückendeckung der Grünen (Ortsverbände Unna und Bönen und Kreisverband), des BUND und des NABU Kreisverband Unna. Gemeinsam errichteten sie auf dem gegenüberliegenden Grundstück ein großes Banner, das auf das Leid der Puten in der direkten Nachbarschaft aufmerksam machen soll.
„Wie das Gerichtsverfahren ausgeht und ob der Bau noch zu verhindern ist, können wir nicht absehen“, erklärt Ronja Kossack vom Bündnis 90/Die Grünen OV Unna.
„Aber was wir können, ist Aufmerksamkeit schaffen und darauf hinweisen, dass genau hier, in der schönen – so friedlich wirkenden – Landschaft zwischen Stockum und Lenningsen bald um die 30.000
Puten auf engsten Raum zusammengefercht werden.
Wegen der nicht artgerechten Tierhaltung müssen zur Gesunderhaltung der Tiere hohe Mengen Antibiotika eingesetzt werden, was die Bildung von Antibiotikaresistenzen fördert und somit auch die menschliche Gesundheit stark gefährdet. So leiden am Ende nicht nur die Tiere qualvoll, sondern auch der Mensch.
Wir als Grüne stellen uns ganz klar gegen diese Form der Tierhaltung, die unsere Gesundheit, unsere Umwelt, unser Klima, unser Grundwasser und somit unsere gesamte Lebensgrundlage zerstört.
Jeder trifft mit seinen Einkäufen im Supermarkt, beim Discounter oder auf dem Biohof tagtäglich eine Entscheidung, inwiefern er diese Form der Tierhaltung unterstützen oder ihr langfristig die Existenzgrundlage entziehen möchte. Unser Banner soll genau daran erinnern und ins Gedächtnis rufen, dass die Tiere, die später auf unseren Tellern landen, nicht abstrakt irgendwo weit weg, sondern in diesem Falle genau vor unserer Haustür unter unwürdigsten Bedingungen gehalten werden.“
Zum Hintergrund schreiben die Grünen:
„Bereits seit 1994 betreibt die Familie Engels auf Lenningser Gebiet Putenmast. Derzeit
umfasst die Anlage drei Ställe mit 14.999 Mastplätzen und Ställen für die Putenaufzucht.
Hinzukommen sollen nun zwei weitere Ställe (8.000 Tiere auf Unnaer Gebiet und 4.000 Tiere
auf Bönener Gebiet)“.
Wir sollten uns bewusst machen, dass Massentierhaltungen immer wieder zu gefährlichen Infektionskrankheiten beim Menschen geführt haben. Die jetzige Pandemie sollte uns endlich die Augen öffnen!
Das stimmt natürlich, allerdings hat die jetzige Pandemie ihren Ursprung in Wildtiermärkten und eignet sich daher schlecht als Beispiel. Daher lässt sich das nur auf den allgemein steigenden Fleischkonsum beziehen, der Wildtiermärkte mit einbezieht. Ebola-Virus, Vogelgrippe, MERS, SARS-CoV-1 usw., entstanden alle aufgrund des gestiegenen Mutationsdrucks durch Menschengemachte Lebensumstände für Tiere.
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