Blutspur führt zu verwüsteter Wohnung und verletzter Frau – Taser verhindert Schlimmeres

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Distanzelektroimpulsgerät, auch Taser genannt. (Foto Polizei Dortmund Foto: Polizei Dortmund

Eine frische Blutspur im Treppenhaus führt zu einer blutverschmierten Wohnungstür und in eine völlig verwüstete Wohnung – eine verletzte Frau kommt den Polizisten entgegen…

Tatort Dortmund. Und der seit Freitag im Testeinsatz befindliche Taser verhinderte Schlimmeres für die eingesetzten Beamten, unterstreicht die Dortmunder Polizeipressestelle.

Wie berichtet, gehört die Dortmunder Polizei (konkret die Wache Nord) zu den landesweit vier Behörden, in denen das DEIG (Distanzelektroimpulsgerät, landläufig als Taser bekannt) während der kommenden 12 Monate im Einsatz getestet wird.

Innenminister Herbert Reul und Polizeipräsident Gregor Lange hatten bei der Vorstellung des Geräts betont, dass man zuallererst auf die deeskalierende und abschreckende Wirkung des DEIG setzen wolle. Weniger Widerstände gegen Einsatzkräfte der Polizei und weniger Verletzte auf beiden Seiten sei das Ziel.

Am Montagabend, 18. 1., kam es prompt zur ersten Androhung des DEIG. So heißt es in der Polizeimeldung:

In einem Wohnhaus an der Albertstraße wurde eine Sachbeschädigung gemeldet. Die alarmierten Polizeibeamten stellten neben den Beschädigungen eine frische Blutspur im Treppenhaus fest, die sie ins 2. Obergeschoss führte. Dort stellten sie eine leicht geöffnete und blutverschmierte Wohnungstür fest.

In der Wohnung selbst, die regelrecht verwüstet schien, kam den Beamten zunächst eine verletzte Frau entgegen. Im Hintergrund ein Mann, der aufstand und sich unvermittelt verbal aggressiv verhielt.

Mit einer bedrohlichen Körperhaltung und offensichtlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stehend ging er auf die Polizisten zu. Der Aufforderung, stehen zu bleiben, kam er nicht nach, woraufhin die Beamten den Einsatz des DEIG androhten. Auch hier zeigte der Mann keine Reaktion.

Erst mit der zusätzlichen akustischen und optischen Androhung – Lichtbogen sichtbar – trat der 69-Jährige zurück und verhielt sich kooperativ.

Ein 52-Jähriger, der sich ebenfalls in der Wohnung aufhielt, versteckte sich währenddessen hinter einem Vorsprung im Flur. Der betrunkene Mann reagierte auf Ansprache ebenfalls aggressiv und schlug mit der flachen Hand gegen eine Wand, bevor auch er auf einen der Beamten zuging.

Auch hier führte die Androhung des DEIG mit Hilfe der optischen und akustischen Unterstützung zum gewünschten Effekt: Der Mann sah nicht nur von einem Angriff auf die Beamten ab, sondern folgte danach sämtlichen Anweisungen der Polizei.

Die Polizeipressestelle schließt mit dem erleichterten Fazit:

„Ein bevorstehender tätlicher Angriff wurde somit unterbunden und ermöglichte im weiteren Verlauf eine deeskalierende Einsatzbewältigung. Wie erhofft, blieben alle Beteiligten auf beiden Seiten unverletzt.“

Verletzungen handelte sich der hochaggressive 52-Jährige dennoch ein, und zwar durch sein vorhergegangenes Wüten in der Wohnung. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus.

Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung (der erwähnten Frau) sowie Sachbeschädigung gegen den Mann, der – wie uns Polizeisprecher Gunnar Wortmann auf Nachfrage mitteilte – ein polizeibekannter Bulgare ist.

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