Distanzunterricht nach Woche 1: Von „läuft super“ bis zur „Katastrophe“ – ein buntes Stimmungsbild

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Digitale Geräte im Unterricht - Symbolfoto, Foto: ©A. Reichert

Ein komplettes Land im Distanzlernen, Unterricht vollständig per Homeschooling – unsere Redaktion fragte auf Facebook Leserinnen und Leser nach ihren ersten Erfahrungen mit der für alle ungewohnten Situation. Herausgekommen ist ein vielfältiges Stimmungsbild mit allerdings erfreulich vielen positiven Rückmeldungen.

Christiane F.: 1. Tag klappte gut. Die Klasse ist in 3 Gruppen unterteilt zu je ca. 8-9 Kindern. Diese Gruppen haben dann unterschiedliche Zeiten,  in denen sie in Teams online zusammen  arbeiten können. Finde ich eine gute Lösung. Der Rest wird dann per Wochenplan erarbeitet.

Heike L.: Über meetzi war der Server innerhalb kürzester Zeit überlastet.  Viele Kinder konnten sich nicht einloggen.  Die Lehrerin konnte Dateien nicht hochladen. Ein Hoch auf die Aufgaben in Papierform 😅!

Nicole N.: Bei uns hat alles prima geklappt. 5. und 8. Klasse. Online Videokonferenzen (auch bei beiden Kindern zeitgleich, Internet hielt ☺️) und die Aufgaben alles über Teams läuft gut. Wochenpläne werden auf Teams hochgeladen und nach Bearbeiten wieder zurück. Direkte Rückmeldung von den Lehrern und auch ansprechbar! Top!

Sarah H.: Bei meinem Sohn, 7. Klasse, sollte um 11 Uhr über Iserv eine Eltern/Lehrer Videokonferenz stattfinden. Die Systeme waren natürlich total überlastet und nichts ging. Der Lehrer ist dann auf Emailverkehr umgestiegen. Bei meiner Tochter, 1. Klasse, mussten die Materialien zu einer bestimmten Uhrzeit in der Turnhalle der Schule abgeholt werden. Das lief super.

Julia St.: “ Suuuper“….beide Kinder von 8-14 Uhr in der Notbetreuung, Kind 1 im Kiga, Kind 2 in der OGS. Kind 1 glücklich und zufrieden, Kind 2 hatte nichts seiner Aufgaben geschafft, also ackern wir uns seit 15 Uhr da durch… er möchte gern alles auf morgen verlagern, aber dann wirds noch mehr… Wenn DAS jetzt 3 Wochen so weiter geht, kann man mich einweisen 🤣🤦‍♀️. Der Knackpunkt ist, ich bin seit März im Homeoffice. Aber das DAS mit Kindern im Alter von 4 und 8, gerade wo der Große noch Hilfe bei seinen Schulaufgaben braucht, kaum funktioniert, das scheint denen da oben egal.
Versteht mich nicht falsch, ich bin froh und dankbar, einen Job zu haben, aber mit parallel Homeschooling geht einfach nicht 😪.

Christine B: Teams lief, mein Kind kriegt das super hin. Allerdings gibt es solche und solche Lehrer 😕.

Alexandra G.: Bei uns läuft es auch gut. Ja, ich habe viel mehr Arbeit, obwohl ich nicht zur Arbeit gehe, aber der Große über Teams und Aufgaben und der Erstklässler mit Wochenaufgaben funktioniert. Natürlich nur, wenn Eltern und Kinder an einem Strang ziehen. Bin zufrieden. Liegt aber auch an meinen Kindern, die sehr gut mit der Situation umgehen und mitmachen 🥰.

Daniela K.: Abschlussjahrgang… meiner Meinung nach viel zu wenig Online-Unterricht… den bietet derzeit genau eine E-Kurs-Lehrerin an… ansonsten gibt es halt Aufgaben… kann man machen, taugt aber nicht soviel …. ich hoffe wirklich, dass da noch was an Online-Unterricht kommt… es wäre so wichtig…für das Lernen als solches und für die Psyche ….

Kim R.: Also ich hab nichts gegen Homeschooling einzuwenden. Es ist viel angenehmer, man hat mehr Zeit für die Aufgaben und man verbringt mehr Zeit damit, sich mit denen auseinander zu setzen. Andererseits ist es halt auch nicht das gelbe vom Ei, denn man lernt weniger und man bekommt das nicht so gut erklärt sofern man etwas nicht versteht. Dennoch mag ich es mehr als den ganzen Präsenzunterricht und man kann sich besser konzentrieren, weil nicht jeder dazwischen redet.
Ich besuche momentan das Märkische Berufskolleg und bin in der Bf2, sprich Realschulabschlussklasse.

Andrea R.: Bei uns (6.Klasse) gibt es keinen Onlineunterricht, sondern gestellte Aufgaben, die in Schriftform erarbeitet werden müssen. Weden dann durch die Lehrer korrigiert und man erhält eine Rückmeldung. Klappt bisher ganz gut. 😉

Marco K.: Welche Schule, mein Sohn sollte Lernmaterial erhalten,bisher ist hier nichts, finde die gesamte Situation echt schwach wenn man bedenkt, dass es genug Zeit gab, sich drauf vorzubereiten und ich bin Papa, kein Lehrer!

Jacqueline P.: Kind 1 und 2 EBG über Teams, alles super. Direkt an 1. Tag mit mehreren Videokonferenzen gestartet. Mein Mann arbeitet auch im Homeoffice und unsere Leitung blieb stabil. 🙈 Kind 3 Grundschule. Wochenplan Sonntag via SchoolFox und Padlet mit weiteren Aufgaben, Lehrerin antwortet den Kindern umgehend und gibt Feedback zu den hochgeladenen Aufgaben. Morgen und Freitag Zoom Videokonferenz. So hätte es schon früher sein können. Besser als ich dachte, aber anstrengend für die arbeitenden Eltern, aber auch für die Kinder. Gesundheit geht aber vor, und unsere Kinder gehen nicht in die Notbetreuung.

Nancy T.:  Iserv – eine Katastrophe. War aber auch schon vor den Ferien so.
Die Schule einer meiner Kinder hat nach Stundenplan Iserv-Unterricht und somit ist ab 7.45 Uhr morgens die komplette Schule online. Klappt so gar nicht….nur Fehlermeldungen. Manchmal hat man Glück und kann schnell Aufgaben ausdrucken, aber sonst  ist es katastrophal.
Videokonferenzen klappen erst recht nicht…total überlastet.

Sarah J.: Sehr sehr anstrengend. Ich habe selbst Online-Unterricht und die ‚Große auch. Dann haben wir noch ein kleines Kitakind, das den Kindergarten schmerzlich vermisst und auch beschäftigt und versorgt werden möchte.

Marcus S.: Distanzunterricht hat die Bezeichnung Unterricht nicht verdient.

Jasmin S.: Hat alles gut geklappt. Überraschender Weise😂😂😂 hier sind 3 Schulkinder (5 Klasse, online Unterricht über Teams, und 3 und 1 Klasse jeweils einmal täglich zoom meeting).

Sarah M.: Ich habe eine Tochter auf dem Gymnasium und eine auf der Realschule.  Auf der Realschule hat es super geklappt. Ab 7:45 Uhr Unterricht online bis 13 Uhr. Vom Gymnasium war nichts. Andauernd brach die Plattform zusammen. Lehrer meldeten sich nicht über Email. Langeweile für meine große Tochter. Zum Glück wechselt sie im Sommer auf eine Berufsschule. Sie muss zwar das Jahr dann nochmal wiederholen, aber in Anbetracht, was nun bei ihrer Schule los ist, ist es wohl auch besser so.

Bianca B.: Also wir hatten da gar keine Probleme. Die Stunden laufen nach Stundenplan.Erst Videokonferenz, dann werden die Sachen abgearbeitet. Alles einwandfrei. Vor den Ferien lief es auch gut. Mal ein dickes Lob an die Klassenlehrerinnen (Kind 6. Klasse).

Nadine K.: Montag kein Unterricht, aber Aufgaben über padlet, wo bei das System nicht funktionierte, da es überlastet war. Meine Tochter ist in der 10. Klasse der Realschule und bewirbt sich mit dem jetzigen Zeugnis auf dem Gymnasium. In der letzten Woche im Dezember sollten noch Arbeiten geschrieben werden, dies ging nicht wegen Quarantäne, Kinder dürfen im Januar nicht in die Schule, um die Arbeiten nachzuschreiben. Also werden die Noten für das Zeugnis irgendwie zusammengewürfelt. Im Großen und Ganzen recht enttäuschend.

Nadja H.: Mein Kind, 2. Klasse, hat Aufgaben bekommen, die es jetzt abarbeiten muss. Läuft nur mit erheblicher Unterstützung der Motivation durch die Eltern.  Doof ist er nicht, aber Bock hat er keinen. Drei Stunden haben wir gesessen! Während Home Office, dann Essen machen, Haushalt etc. In drei Wochen könnt Ihr mich dann einweisen.

Martin G.: Das städtische Gymnasium Kamen nutzt Microsoft Teams. Funktioniert seit Ende der Osterferien (Einrichtung des Systems) jedes Mal einwandfrei. Am Anfang gab es ein paar Kinderkrankheiten, die aber (soweit ich es beurteilen kann) auf fehlerhafte Bedienung von Schüler*innen zurück zuführen waren. Die Einwahl in dieses System erfolgt auf einem Microsoft Server. Hier sorgt Microsoft auch für entsprechende Leistung, damit sich alle auch einwählen können. Videokonferenzen oder Klassentelefonate führen die Lehrer ebenfalls über Teams durch. Läuft also fehlerfrei.

Melanie R.: Padlet, wo die Aufgaben draufstehen, und Schoolfox sind heute vormittag ausgefallen. Ansonsten lief es super. Töchterchen war schnell mit den Aufgaben für heute fertig und bei meinem Sohn geht es erst Mittwoch los. Heute kamen schon die ersten Aufgaben per Mail. Wenn es die ganze Zeit so geht dann ist alles locker und entspannt bei uns.

Ina M.: Als Lehrerin bin ich relativ erleichtert, dass es (in der ersten Woche) besser lief als befürchtet. Unsere Schule (Gymn.) nutzt die NRW-Plattform Logineo, die tatsächlich sehr stabil läuft und bis auf kleine Aussetzer reibungslos funktionierte. Unterricht läuft für alle Klassen nach normalem Stundenplan, Aufgaben werden bis 7.45 Uhr morgens eingestellt, Lehrer stehen während der Unterrichtszeit via Jitsi Meets, Logineo-Messenger und bei Bedarf Email/Telefon für Fragen, Erklärungen… zur Verfügung. Häufig starten wir auch die Stunde/n mit einem kurzen Videomeeting. Buchaufgaben kommen gerade bei den Kleineren auch zum Einsatz, andere Kollege , die technisch sehr affin sind, drehen eigene Erklärvideos zu ihren Unterrichtsinhalten. Wie gesagt, es funktioniert, ist allerdings kein gleichwertiger Ersatz für Präsenzunterricht. Ganz viel hängt vom Elternhaus ab. Ich befürchte, dass wir viele ohnehin schwächere Schüler und Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen verlieren werden.

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