Der Deutsche Kinderschutzbund fordert, die Weihnachtsferien bundesweit über den 10. Januar hinaus zu verlängern – bis Ende Januar. Im Gegenzug sollen die Sommerferien halbiert werden.
Das fordert der Präsident des Schutzbundes, Heinz Hilgers, am heutigen Montag (21. 12.) in der Presse. Es sei kaum damit zu rechnen, dass die Infektionszahlen bis zum 10. Janur so deutlich absänken, dass eine Wiederöffnung oder auch nur Teilöffnung der Schulen zu verantworten wäre.
Die Entscheidung stehe jetzt an, macht Hilgers Druck.
Wie berichtet, geht NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer in ihrem offenen Elternbrief zum Ferienstart davon aus, dass die Schulen in Nordrhein-Westfalen pünktlich am 11. Januar wieder öffnen. Einen Plan B gab es für die Schüler/innen, Eltern und Schulen zum Start in die Weihnachtsferien am 18. Dezember zum vierten Mal in diesem Jahr nicht.
In einer Onlineumfrage der faz.net votierten über 90 Prozent gegen eine Verlängerung der Weihnachtsferien und eine Halbierung der Sommerferien.
Der Kinderschutzbund forderte in einer Positionierung zum harten Lockdown Mitte voriger Woche nachdrücklich dazu auf,
„… Belastungen für Kinder und Jugendliche so gering wie möglich zu halten. Auch angesichts des hohen Handlungsdrucks besteht eine besondere gesellschaftliche Verantwortung für die Jüngstenin Zeiten der Pandemie, die von all unseren Entscheidungen besonders abhängig sind.
Auch Kinder und Jugendliche nehmen die weithin spürbare Verunsicherung wahr.
Über 60 Prozent der Jugendlichen haben Angst um ihre Zukunft*. Gleichzeitig ist die Zustimmung für die Corona-Schutzmaßnahmen unter Jugendlichen, anders als oftmals dargestellt, mit über 60% hoch.
Denn Kinder und Jugendliche sind angesichts der unklaren Folgewirkungen einer Infektion mit COVID-19 um ihre eigene Gesundheit besorgt, aber vor allem um das Wohlergehen ihrer Angehörigen, insbesondere ihrer Großeltern.
Der Kinderschutzbund sieht vier Handlungsstränge, durch die Teilhabe und Schutz von Kindern und Jugendlichen in der aktuellen Phase gefördert werden können:
1. Information und Begründung – Alle Kinder sollen noch vor den Schulschließungen über Beratungsmöglichkeiten für Gewalt-und Konfliktsituationen informiert werden.
2. Im Fernunterricht sollte nach Möglichkeiten gesucht werden, die Schulsozialarbeit in den regulären Unterricht einzubeziehen.
3. Angesichts der anstehenden Feiertage sollten Kinder und Jugendliche durch Schulen und andere Einrichtungen vor dem (vorgezogenen) Ferienbeginn darüber informiert werden, wie der Kontakt zu ihnen aufgenommen wird, wenn der Lockdown mit Schulschließung über die reguläre Ferienzeit hinausgeht.
4. Schüler/innen müssen sich darauf verlassen können, dass der Kontakt zu ihnen aufgenommen wird.“