Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf den Alltag an den Schulen aus – sowohl im Unterricht als auch auf dem Weg von und zu den Schulen.
Die Stadtverwaltung Kamen informiert in der Ratssitzung am 10. Dezember umfassend über das Thema (am selben Tag ist auch in Unna Ratssitzung, wo aber das Thema Schule nicht auftaucht).
- Während die Kamener Freien Wähler um einen Bericht zum Schulbusverkehr und Verbesserungsmöglichkeiten gebeten haben,
- beauftragte der Rat im Novemer die Verwaltung, die Ausstattung der Schulen mit Luftfiltern zu prüfen.
Das Thema „Schulen und Corona“ betrifft viele Bereiche. Einer davon ist die Minimierung der Ansteckungsgefahr durch Coronaviren im Schulbusverkehr. Hier befindet sich die Stadt seit der Wiedereröffnung der Schulen in einem engen Abstimmungsprozess mit den Schulen und der Verkehrsgesellschaft des Kreises Unna (VKU) als Verkehrs- und Aufgabenträger.
„Ein zeitversetzter Unterrichtsbeginn ist eine der beiden Möglichkeiten, einen größeren Abstand zwischen den Schülerinnen und Schülern auf dem Schulweg zu ermöglichen. Die andere Möglichkeit ist der Einsatz zusätzlicher Busse zur Entlastung stark belasteter Fahrten“, schildert Bürgermeisterin und Schuldezernentin Elke Kappen.
In zahlreichen Gesprächen haben die Schulleitungen der weiterführenden Schulen darauf hingewiesen, dass eine Staffelung der Schulanfangszeiten sowohl personell als auch aus Gründen der Raumbelegung zurzeit nicht möglich ist.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion hält die Stadtverwaltung es als Schulträger weder für verhältnismäßig noch den Schulen für zumutbar, wenige Wochen vor Ferienbeginn die gesamte Schul- und Stundenplanorganisation zu verändern.
Ein zeitversetzter Unterrichtsbeginn hätte zudem erhebliche Auswirkungen auf die Betreuungssituation vor allem jüngerer Schüler im häuslichen und schulischen Umfeld.
Um die Ansteckungsgefahr in den Schulbussen zu minimieren, macht sich die Stadt Kamen regelmäßig ein Bild über die Auslastung der Buslinien und passt diese der aktuellen Situation an. Die Anpassungen erfolgten hierbei bislang einerseits aufgrund von eigenen Zählungen und Kontrollen der VKU als auch über Anregungen, die die Schulleitungen der Verwaltung gegeben haben.
Folgende Änderungen wurden bislang umgesetzt:
• Montag – Freitag, Linie 186 – Heimstraße – Schulzentrum, 1 Fahrt morgens
(seit Schuljahresbeginn 2020/21),
• Freitag, Linie 186 – Schulzentrum – Hilsingsstraße, 1 Fahrt mittags
(seit 01.11.2020),
• Freitag, Linie 187 – Schulzentrum – Auf dem Spiek, 1 Fahrt mittags
(seit 01.11.2020),
• Montag – Freitag, Linie 187 – Technopark bis Schulzentrum, 1 Fahrt morgens
(ab 01.12.2020),
• Montag – Freitag, Linie 187 – Schulzentrum bis Technopark, 1 Fahrt mittags (ab 01.12.2020).
Das Thema „Lüftungsmöglichkeiten von Schulräumen“ hat die Stadt bereits im Sommer aufgegriffen, als sie sich ein Bild davon gemacht hat, ob sich die Fenster der Gebäude jederzeit öffnen lassen. Defekte Fenster wurden von den Schulleitungen nur in einem geringen Umfeld gemeldet – und wurden dann auch kurzfristig repariert.
Auf eine Umfrage des NRW-Schulministeriums bei den Schulleitungen über die Belüftungssituation an Schulen hat die Stadt Kamen keine Hinweise auf problematische Situationen in Unterrichtsräumen erhalten.
Die Erkenntnisse spielen eine große Rolle – stellt doch das Bundesumweltamt in einer Empfehlung heraus, dass Luftreiniger Lüftung und Lüftungsanlagen nicht ersetzen können.
Der Einsatz mobiler Luftreiniger könne erwogen werden, wenn ein regelmäßiges Lüften bzw. der Einbau einfacher Zu-/ und Abluftanlagen nicht möglich sei. Mobile Luftreiniger sollten nach den Empfehlungen das Lüften nicht ersetzen, sondern nur flankieren.
Gelüftet werden muss in jedem Fall, selbst wenn dies nur eingeschränkt möglich sein sollte.
Räume, in denen keine Lüftungsmöglichkeit über Fenster vorhanden ist und auch keine Lüftungsanlage zum Einsatz kommt, sind für den Unterricht nicht geeignet.
Das Land NRW hat in diesem Kontext ein Sonderprogramm zur Verbesserung der Lüftungssituation an Schulen aufgelegt. Gefördert werden sollen der Erwerb von mobilen Luftreinigungsgeräten für Schulen und Sporthallen, die weder natürlich noch über vorhandene technische Anlagen gelüftet werden können. 50 Millionen Euro stehen in diesem Programm zur Verfügung.
Die Kamener Verwaltung hat deshalb die Schulleiterinnen und Schulleiter am 11. November 2020 gebeten, mögliche Räume an den Schulen zu benennen, die für die Förderung in Frage kommen. Anschließend nahmen die Schulleitungen und Vertreter der Stadtverwaltung die benannten Räume in einer gemeinsamen Begehung in Augenschein.
Insgesamt wurden fünf Raumbereiche in Südschule, Realschule, Gesamtschule und Gymnasium ausgemacht, die über keine ausreichende Lüftungsmöglichkeit per Fenster oder Raumlufttechnische Anlagen verfügen, wohl aber für den Unterrichtsbetrieb nicht verzichtbar sind.
Die Verwaltung bereitet als Ergebnis der Abstimmung mit den Schulen aktuell einen Förderantrag zur Ausstattung der betreffenden Räume mit der notwendigen Anzahl mobiler Luftreinigungsgeräte vor. Nach Vorlage des Bewilligungsbescheides wird das Beschaffungs- und Ausschreibungsverfahren durchgeführt.
Darüber hinaus hat die Verwaltung mit den Schulleitungen den möglichen Bedarf zur Anschaffung von CO2-Prüfgeräten bzw. -Ampeln abgestimmt, sodass durch die Verwaltung zeitnah die Beschaffung erfolgt. Die weiterführenden Schulen wünschen eine Ausstattung mit maximal zwei Prüfgeräten pro Standort, die im Sinne eines effizienten Ressourceneinsatzes zu einem späteren Zeitpunkt auch im naturwissenschaftlichen Unterricht eingesetzt werden können. Die Grundschulen sehen ebenfalls einen Ausstattungsbedarf von bis zu drei CO2-Ampeln pro Schulstandort.
Quelle: Pressemitteilung Stadt Kamen
[…] Auch in Kamen ist heute Ratssitzung, auch hier geht es um einen Sachstandsbericht „Schulen und… […]