„Keine weitere Putenfabrik in Bönen-Lenningsen und Unna-Stockum/Lünern!“
In Unnas Osten regt sich heftiger Protest gegen die Ausbaugenehmigung eines Putenmastbetriebs mit neuen Ställen im Stadtteil Stockum. Mit einer Unterschriftenaktion wollen wollen Bürgerinnen und Bürger dagegen vorgehen.
Betroffene Anlieger aus Stockum, in deren direkter Nachbarschaft zwei der Ställe entstehen, haben Klage gegen die Baugenehmigung durch die Kreisstadt Unna eingereicht. Es geht um die Mast von mindestens 12.000 weiteren Tieren, zusätzlich zu schon 24.000 in Bönen-Lenningsen.
Am heutigen Sonntag, 29. 11., schickte auch die Unnaer SPD-Fraktion eine Stellungnahme – auch sie sieht den (freilich genehmigten) Ausbau kritisch.
In dem begleitenden Aufruf zur Unterschriftenaktion, die im Bäckerladen an der Lünerner Kirchstraße und bei „Schwesterherz“ in der Schäferstraße ausliegt, heißt es:
„Zusätzlich zu den drei vorhandenen Mastställen und einem Aufzuchtstall für 24 000 Puten in Bönen-Lenningsen will die Familie **** ihre Putenmastanlage auf das Gebiet von Unna-Stockum um drei Mastställe für vorerst 12 000 Puten erweitern.
Die Puten leben auf engstem Raum unter unwürdigen Bedingungen. Die Folgen sind ein ständiger Einsatz von Antibiotika und Schmerzmitteln. Über 10000 qm landwirtschaftliche Fläche wird überbaut und versiegelt, die Folgen sind erhöhtes Verkehrsaufkommen, Lärm, Geruch, Staub.
Betroffen sind nicht nur die direkten Anwohner. Je nach Windrichtung kann über die 10 m hohen Schornsteine die Abluft der Ställe in die Dörfer Lenningsen, Stockum und Lünern getragen werden.
Mit meiner Unterschrift unterstütze ich die Anwohnerklage der Familie Ryba, Unna-Stockum, Hacheney, gegen die Baugenehmigung der Stadt Unna für die Erweiterung der Putenmastanlage… Keine Putenfabrik für weitere 12 000 Tiere in Unna. Keine weitere Verschandelung der Landschaft und Versiegelung von 10000 qm durch den Bau der Putenmastanlage in Unna, Hacheney. Keine weitere Beeinträchtigung der umliegenden Wohngebiete durch vermehrtes Verkehrsaufkommen, Lärm und keimbelastete Stäube. • • • „
Die SPD-Fraktion teilt in ihrer Pressemitteilung diese Bedenken, „auch wenn der geplante Ausbau… genehmigt ist“.
„Darunter leiden das Tierwohl, unsere Umwelt und damit auch die Gesundheit der Menschen“, so der Fraktionsvorsitzende Sebastian Laaser.
Mit Blick auf die Ausrufung des Klimanotstands in Unna und die damit verbundene Forderung, alle Entscheidungen in Politik und Verwaltung auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu prüfen, wünscht sich die SPD, dass der Stadtrat künftig frühzeitig über derartige Projekte informiert wird – unabhängig davon, ob dazu eine rechtliche Verpflichtung besteht. „Massentierhaltung, wie sie hier geschieht, hat mit einer innovativen und zukunftsorientierten Landwirtschaft wenig zu tun.
Wir alle gebrauchen so häufig das Wort Bürgernähe. Da sollte es selbstverständlich sein, dass unmittelbar betroffene Nachbarn bei einer so sensiblen Baumaßnahme, die nur 30 Meter neben ihrem Gartenzaun erfolgt, nicht erst nach Erteilung der Genehmigung informiert werden“, so Sebastian Laaser.
Und: „Hier besteht darüber hinaus auch ein öffentliches Interesse. Wir alle wissen um die Auswirkungen dieser Art von Massenvermehrung, zum Beispiel wenn wir an Antibiotika-Einsatz, die Belastung von Böden und Grundwasser denken.“
[…] Rundblick berichtete HIER ausführlich. […]