Nach dem jüngsten Feuer im Königsborner Kurpark, dem in der gestrigen Nacht (6. 8.) die Tennishalle des TC Grün-Weiß zum Opfer fiel, greift der Grünen-Ratskandidat Sandro Wiggerich die Kurpark-Problematik umfassend in einem Offenen Brief an den zuständigen Beigeordneten Dirk Wigant (CDU) auf.
Offener Brief zur Brandstiftungsserie und zu Kriminalität im und um den Kurpark
Sehr geehrter Herr Beigeordneter Wigant,
seit Frühjahr 2019 kommt es wiederholt zu Brandstiftungen im und um den Kurpark in Königsborn:
- Im April 2019 wurden am Bistro im Kurpark und an der Jugendkunstschule Feuer gelegt. Es entstand erheblicher Sachschaden. Das Bistro musste entkernt werden und ist bis heute nicht wieder in Betrieb. Damit ist ein beliebter Treffpunkt hier im Stadtteil und die einzige Gastronomie im Kurpark für die Menschen in Königsborn vorerst verloren.
- Am 20. Juli 2020 wurden an der Berliner Allee zwei Autos und mehrere Mülltonnen in Brand
gesetzt; die Autos brannten vollständig aus. - Am Abend des 30. Juli 2020 brannte das denkmalgeschützte Pumpenwärterhäuschen am Friedrichsborn. Auch hier entstand Sachschaden; die Kriminalpolizei ermittelt wegen
Brandstiftung.
Die Häufung der Fälle legt den Verdacht nahe, dass in Königsborn ein Serienbrandstifter am Werke ist.
Hier eine Bildergalerie zur Kurparkproblematik – Alle Fotos von Rundblick Unna
Dass die Taten sich im und um den Kurpark ereignen, verfestigt die Wahrnehmung des Kurparks als „Angstraum“. Es hat den Eindruck, dass die Stadt dem Verfall des Kurparks bisher tatenlos zusieht.
Sachbeschädigung ist an der Tagesordnung. Auch Körperverletzungs- und Raubdelikte kommen mit erschreckender Häufigkeit vor.
- Im Februar 2020 wurde an der Parkstraße ein Mann am helllichten Tag mit einem Teleskopschlagstock krankenhausreif geschlagen.
- m gleichen Monat wurde eine junge Frau an der Platanenallee überfallen und mit einer Waffe bedroht.
- Anfang Juli 2020 wurde ein Mann auf der Friedrich-Ebert-Straße Opfer eines Raubüberfalls.
- Die Serie von Brandstiftungen ist der schreckliche Tiefpunkt dieser Spirale der Kriminalität.
Aus meinen Gesprächen mit Menschen hier in Königsborn weiß ich um die Angst vieler, selbst Opfer eines solchen Verbrechens zu werden.
In Ihrer Verantwortung als Beigeordneter liegt der Bereich „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“. Damit haben Sie die Aufgabe, Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung abzuwehren. Die oben genannten Vorfälle haben sich alle während Ihrer Amtszeit ereignet. Städtische Maßnahmen, die der Häufung von Straftaten hier vor Ort wirksam begegnen, sind bislang nicht bekannt.
Kriminalprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe; meines Wissens existieren aber für Königsborn weder eine spezifische Präventionsstrategie noch ein Präventionsnetzwerk. Die seltenen Rundgänge des städtischen Ordnungsdienstes im Kurpark, die meist tagsüber bei schönem Wetter stattfinden, scheinen keine nennenswerte Wirkung zu zeigen – abgesehen von einigen medienwirksamen Ermahnungen bei Verstößen gegen die Pandemieregelungen.
Aber vielleicht ist dieser Eindruck auch falsch und Sie sind „hinter den Kulissen“ bereits aktiv geworden, um die Menschen hier in Königsborn in Zukunft besser zu schützen?
Damit die Menschen in Königsborn sicher und ohne Angst leben können, möchte ich Sie bitten, folgende Fragen zu beantworten:
1. Wie arbeitet Ihr Dezernat mit der Polizei zusammen, um die Menschen in Königsborn vor
Straftaten zu schützen?
2. Gibt es für Königsborn und insbesondere das Gebiet des Kurparks ein Präventionskonzept, an dem Ihr Dezernat und die Polizei beteiligt sind? Wenn ja, welche Präventionsmaßnahmen werden ergriffen? Wenn nein, ist ein solches Konzept zumindest in Planung?
3. Wie oft ist der städtische Ordnungsdienst im Kurpark im Einsatz, mit welcher Dauer und vor allem mit welchem Erfolg? Wie viele Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren (ohne Verkehrs-/ Parkverstöße und Coronaschutzverordnung) wurden hier im Gebiet durch den städtischen Ordnungsdienst zur Anzeige gebracht bzw. eingeleitet?
4. Sind konkrete Maßnahmen geplant, um auf die aktuelle Brandstiftungsserie zu reagieren (z.B. höhere Kontrolldichte auch des Ordnungsamtes, Videoüberwachung städtischer Einrichtungen, Einsatz Privater)?
Für die zeitnahe Beantwortung dieser Fragen bedanke ich mich im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Sandro Wiggerich
Stadtratskandidat (B90/Die Grünen) im Wahlkreis 15 – Königsborn
Da Straftäter, wenn überhaupt, mit lächerlichen Strafen davon kommen, treiben sie es immer bunter.
Das ist erst der Anfang…
Wahlkampf Gelaber, sonst nichts.
M.E ist der Beigeordnete Wiegandt sicher auch nicht der passende Ansprechpartner wenn es sich um Brandstiftung und Raub handelt.
Und Kriminalprävention hört sich gut an, es aber letztlich auch nur wieder Gerede zu einem Thema dass akutes Handeln erforderlich macht. Abgesehen davon dass Prävention bereits im Elternhaus beginnen sollte wo will man da anfangen und wen sollte man da ansprechen. Solche Maßnahmen müssen Zielgruppenorientierung sein damit sie wirken.
Des Weiteren ist erstaunlich dass ein Vertreter einer Partei die grundsätzlich gegen Verschärfung des Strafrechts Ist und somit die lächerlichen Urteile mit zu vertreten hat, die der Meinung sind dass Täter eine Chance zur Resozialisierung brauchten, dass die Verhältnismäßigkeit strafrechtlicher Sanktionen gewahrt bleiben müsse und dass man nicht in Aktionismus verfallen dürfe nach höherer Kontrolldichte und den Einsatz eines privaten Wachdienstes fragt.
Ein Vertreter einer Partei die sich in Regierungsverantwortung oder Opposition stets für den Abbau der Polizeistärke war, die Videoüberwachung grundsätzlich ablehnen (abgesehen von Datenschutzrichtlinien fragt den Beigeordneten nach einem Konzept zur Videoüberwachung städtischer Einrichtungen.
Irgendwie verkehrte Welt so kurz vor einer Wahl.
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