Glasfaserausbau in Königsborn: Stolperfallen und „das reinste Chaos“ – Kein Projekt der Stadtwerke

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Unebenheiten und Stolperkanten wurden nach der Verlegung hinterlassen. (Foto Privat)

Stolperfallen überall und „ein reines Chaos“ vermeldet aktuell ein Leser aus Königborn. Er zeigt sich hochgradig verwirrt, denn:

„Das Unternehmen OXG verlegt gerade in Königsborn Glasfaser, und jeder denkt, es seien die Stadtwerke. Das ist aber nicht so.“

Konkret ist OXG im Bereich der Berliner Allee und der Seitenstraßen aktiv. Der Rückbau, kritisiert Colin C., erfolge „hanebüchen“ im Sinne von stümperhaft.

„Stolperfallen überall. Möglich, dass die Stadtwerke den Boden erneut aufreißen und dann kommt evtl. auch noch die Telekom. Ein reinstes Chaos.“

Zugleich arbeiten die Stadtwerke am Rosenweg nähe der Eissporthalle, beobachtet der Leser. Er bittet dringend um Aufklärung.

Tatsächlich ist die Verwirrung berechtigt, denn erst wenige Tage zuvor schickte die Stadt Unna eine umfangreiche Mitteilung zur Glasfaser-Offensive der kommunalen Stadtwerke – in Billmerich und eben auch in Königsborn. So berichteten wir am 23. Mai:

„Mit gleich zwei symbolischen Spatenstichen in Billmerich und Königsborn startet der Glasfaserausbau in Unna.

In Billmerich sind die Stadtwerke Unna allein verantwortlich, in Königsborn, Massen und der Innenstadt kooperieren sie mit einem Projektpartner, der Westconnect GmbH, damit der Ausbau noch schneller voran geht. …Rund 70 Millionen Euro investieren die Stadtwerke Unna und ihr Partner Westconnect in eine moderne digitale Infrastruktur für Unna. 4 Millionen Euro davon sind öffentliche Förderung. 66 Millionen Euro investieren Stadtwerke Unna und Westconnect selbst.

Mehr als 500 Kilometer Glasfaserinfrastruktur werden in den nächsten Jahren verlegt. Das Ziel: ein kostenloser Glasfaserhausanschluss für jeden Haushalt bis 2027.

Auf unsere Anfrage bei der Stadt Unna bestätigte Rathaussprecher Kevin Kohues die Beobachtung des Lesers.

„Es ist korrekt, dass die OXG in Königsborn aktuell ebenfalls mit dem Glasfaserausbau in einzelnen Straßen begonnen hat.

Es ist in Deutschland durchaus üblich und möglich, dass mehrere Anbieter parallel Glasfasernetze ausbauen dürfen. Dies liegt daran, dass der Ausbau des Glasfasernetzes im Telekommunikationsgesetz (TKG) anders geregelt ist als beispielsweise der Ausbau des Stromnetzes.

Während beim Stromnetz nur ein Betreiber pro Gebiet zuständig ist, erlaubt das TKG verschiedenen Telekommunikationsanbietern, eigene Glasfasernetze zu verlegen und anzubieten.“

Kohues bestätigt auch, was Colin C. bereits bei den Stadtwerken selbst erfahren hat:

„Die Stadtwerke Unna haben nichts mit der OXG Glasfaser GmbH und deren Ausbauplänen zu tun. In den Gebieten Königsborn, Massen und Innenstadt kooperieren die Stadtwerke im Glasfaserausbau ausschließlich mit der Westconnect GmbH.

In Königsborn sind die Stadtwerke bereits mit dem Glasfaserausbau in anderen Straßenzügen gestartet. Die Haushalte in dem aktuellen Ausbaugebiet Königsborn Süd-Ost werden in dieser Woche postalisch über den Ausbaustart durch die Stadtwerke informiert.

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