„Der Umgang der Verwaltungsspitze mit der Bewirtschaftung der städtischen Schulparkplätze ist aus unserer Sicht sehr weit entfernt von Wertschätzung gegenüber allen an Schulen Beschäftigten.“
Vernehmlich kritisiert die Ratsfraktion „Wir für Unna“ (WfU) die Art und Weise, wie bei der frisch beschlossenen Einführung kostenpflichtigen Parkens an den Schulen. 30 Euro im Monat sollen ab 2025 für Lehrkräfte fällig werden, für einen kennzeichenabhängigen Parkplatz von 7 bis 16 Uhr.
Die Betroffenen selbst – Lehrkräfte, Schulleiter – erfuhren das aus der Presse.
„Nicht nur die wenig durchdachten Planungen sind kritikwürdig, sondern insbesondere die Tatsache, dass die Beschäftigten in keiner Weise konstruktiv an den Prozessen beteiligt wurden“, moniert WfU-Ratsherr Sven Arnt.
„Schulen und alle ihre Mitarbeiter leisten einen erheblichen Beitrag zum kommunalen Gemeinwohl, so geht man mit diesen Mitarbeitenden nicht um.“
Die Begründungen durch die Verwaltung dazu habe „erzieherischen Charakter“ und sei somit weder der Sache dienlich noch beweise sie einen Umgang auf Augenhöhe.
Und eine „arrogante Missachtung des gedeihlichen Umgangs“ war es laut Kritik der WfU-Fraktion, dass in der Ratssitzung am Donnerstag – in der u.a. die Bewirtschaftung der Schulparkplätze beschlossen wurde – keiner der extra zur Sitzung gekommenen Schulleiter ein Wort dazu sagen durfte:
Es wurde von Bürgermeister Wigant (CDU) weder ein Kommentar zu den Plänen noch Richtigstellungen in der Verwaltungsvorlage zugelassen.
Die Schulleiter, so Sven Arnt, kritisierten im Anschluss vernehmlich ein Gebaren der Verwaltung „nach Gutsherrenart“.
Bürgermeister Wigant widersprach der Darstellung, er habe die Schulleiter nicht zu Wort kommen lassen. „Ich habe zu Beginn der Sitzung in der Einwohnerfragestunde gefragt, ob es Wortmeldungen aus dem Zuschauerbereich gibt. Diese Frage habe ich mehrfach wiederholt – insbesondere mit Blick auf die anwesenden Schulleiter – ergänzt um den Zusatz „Ich nehme an, dass einige von Ihnen mit einem Anliegen gekommen sind“. Hier erfolgten jedoch keinerlei Wortmeldungen durch die anwesenden Schulleiter.“ Von Ausnahmen abgesehen ist die, wie sie in Unna heißt, „Fragestunde für Einwohnende“ für Fragen anwesender Zuschauer reserviert.
In der Ergänzungsvorlage der Stadt zum Doppelhaushalt 2024 und 2025, die zusammen mit dem Haushalt beschlossen wurde, heißt es zur konkreten Umsetzung eines kostenpflichtigen Parkens an den Schulen:
- Es stehen insgesamt 406 Stellplätze zur Verfügung.
- Geplant sei ein „digitales Verfahren mit Onlinebezahlung und kennzeichenbezogener Parkberechtigung“.
- Die Kosten sollen 30 € im Monat betragen, was der Stadt 145.000 € pro Jahr in die Haushaltskasse spülen würde.
- Die Nutzungsdauer soll auf 7-16 Uhr beschränkt werden, damit Parkplätze für abendliche und wochenendliche Sporthallennutzer frei sind.
- Mit der technischen Umsetzung will die Stadt den Dienstleister „regio IT“ beauftragen.
- Sollte sich das Bezahlparken auf den Schulparkplätzen „bewähren“, soll es auf weitere städtische Liegenschaften ausgeweitet werden.
Unseren ersten Artikel zum Thema kommentierte eine Lehrerin auf unserer Website wie folgt:
„Ich komme aus der Industrie und arbeite als Lehrer. Auf Grund meines deutlich geringeren Gehalts als Lehrer (bei gleicher oder höherer Arbeitsbelastung trotz Ferien) überlege ich regelmäßig bei Angeboten von Head Huntern wieder zurück in die Industrie zu gehen.
So viel zum Thema Gehalt.
Beim alten Arbeitgeber hatte ich übrigens einen kostenlosen Parkplatz oder alternativ ein Mobilitätszuschlag. Die Firmen müssen sich nämlich mittlerweile attraktive Dinge überlegen, um Personal zu bekommen. Die Stadt Unna wohl anscheinend nicht.
Dazu noch: 7-16 Uhr? Ich bin regelmäßig länger in der Schule. Vermute, ich zahle dann ein zweites Mal? Hoffe, die Besucher der anderen Veranstaltungen dann ebenfalls…“
Die nächste Umerziehung und Zwangsmaßnahme der GrünSchwarzen in Unna.
Sollen die Lehrkräfte doch gefälligst mit dem Rad kommen und wenn die Satteltaschen für das Unterrichts- und Lehrmaterial nicht ausreichen eben mit einem Lastenrad.
Diese Geringschätzung und Demotivation der Lehrkräfte gepaart mit Überheblichkeit und Arroganz ist unübertrefflich.
Wie das bei den Lehrern ist, kann ich schlecht beurteilen. Wenn bei den Erzieherinnen der Arbeitgeber plötzlich zusätzlich Parkgebühren am Arbeitsplatz verlangt, können die aufgrund des Personalmangels beliebig schnell den Arbeitgeber wechseln.
Wenn die Stadtspitze es nicht hinbekommt, dem Bedürfnis der Bürger entsprechend Elternparkplätze und Personalparkplätze an den Schulen einzurichten, sollte sie zurücktreten.
Personalmangel bei den Lehrern gibt es nicht.
Die Lehrer stehen Schlange um in Unna unterrichten zu dürfen denn hier sind alle Gebäude in einem tadellosen Zustand, die Toiletten werden stündlich gereinigt.
Es gibt nicht nur ausreichend herkömmliche Unterrichtsmaterialien, sondern auch bei den neuen Medien ist Unna Vorreiter bei der Ausstattung.
Die Internetverbindungen dazu sind superschnell mit ausreichender Kapazität.
Niemand ist auf seinen PKW angewiesen denn die Schulen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln direkt und pünktlich erreichbar, für sportlich engagierte stehen vorbildlich ausgebaute Radwege zur Verfügung die einen sicheren Weg zum Schularbeitsplatz ermöglichen.
Falls dabei mal schlechtes Wetter oder zu hohe Temperaturen zu einer durchnässten oder verschwitzten Ankunft sorgen stehen Duschen für einem ordnungsgemäßen Auftritt vor den Schülern zur Verfügung.
Alles in allem vorbildliche Voraussetzung um als Lehrer in Unna arbeiten zu dürfen
Fehlt nur noch, das man den Lehrern in Unna unter der Schule eine Tiefgarage baut, neben der Schule eine Kinderbetreuung für ihre Kinder einrichtet und neben der Schule einen Betonklotz mit einem Supermarkt hinsetzt, damit sie in der Mittagspause bequem ihre Einkäufe ein paar Meter entfernt erledigen können. Dazu ein Fitnesscenter ein paar Meter vom Arbeitsplatz entfernt, damit sie sich wieder körperlich fit machen können, bevor sie in der Tiefgarage unter ihrem Arbeitsplatz ins Auto steigen um in den Feierabend zu fahren.
Bei Lehrern ist es zwar weniger einfach, den Arbeitsplatz zu wechseln, Schmunzler – man kann jedoch Stunden reduzieren (was die Unterrichtsausfälle verschärft), und die Attraktivität einer Schule ist natürlich absolut relevant bei Stellenausschreibungen für neue Lehrer. Das ist dann nicht anders als in anderen Mangelberufen.
Müssen die Bediensteten der Stadt, die ihre Tiefgarage direkt in der Innenstadt unter ihrem Arbeitsplatz haben, eigendlich auch Parkgebühren bezahlen, wenn sie zur Arbeit kommen?
Das würde mich ernsthaft interessieren.