In einer umfangreichen Pressemitteilung stellte die Stadt Unna am Dienstag, 16. Januar, zwei neue Unterstellboxen für elektrisch betriebene Lastenräder vor.
Letztere können die Bürger über den ADFC bis zu 3 Tage lang kostenlos ausleihen. Wir berichteten.
Die Boxen wurden in Königsborn und Billmerich aufgestellt.
Zu 100 Prozent seien sie durch Fördermittel finanziert worden, betonte die Stadt in ihrer Mitteilung. Aus demselben Fördertopf wurden zwei schon zuvor gekaufte E-Lastenräder und eine weitere Abstellbox für das Dienstlastenrad der Stadt Unna bezahlt.
Zur Gesamthöhe dieser Ausgaben war in der Mitteilung nichts zu lesen. Der Stadt genügte der Hinweis: 100 Prozent Förderung – sprich, aus der Haushaltskasse muss kein Cent dazugetan werden.
Da es sich gleichwohl auch bei „Fördermitteln“ natürlich um Steuergeld handelt, fragte unsere Redaktion im Rathaus nach den Gesamtkosten.
Die Antwort übermittelte uns Stadtsprecher Kevin Kohues wie folgt:
„Die beiden Räder haben zusammen 14.900 Euro gekostet.
Die drei bestellten Lastenradboxen (inkl. Box am Rathaus für das Dienstlastenrad der Stadtverwaltung, Aufbau folgt zeitnah) liegen insgesamt bei 23.600 Euro.
Die Sicherung gegen Vandalismus und Diebstahl erfolgt durch die (abschließbaren) Boxen, und natürlich ist auch jedes Rad abschließbar.“
39.000 Euro für 2 Lastenräder und die Box dazu. Da hat sich aber jemand auf Steuerkosten richtig fett gemacht :-).
Von dem Geld könnte man 5 gebrauchte ordentliche SUV zur Verfügung stellen.
So langsam entsteht in Unna immer mehr bei den ganzen sinnlosen Steuergeldverbrennungsaktionen der Eindruck, das Korruption ein Politikfaktor ist.
Wenn die Teile tatsächlich für das mehrfache des eigendlichen Marktwertes angeschafft wurden, muß eine Untersuchung her.
So ein Quatsch wieder. Hauptsache haben.“Das macht man doch jetzt.“ Abstellgebühr 3.50€ ?
Um dem ganzen Irrsinn noch die Krone aufzusetzen:
Die Niederlande haben wegen schwerer Sicherheitsmängel ein Benutzungsverbot für die Lastenräder eines der größten Hersteller verhängt. Unna ist davon anscheinend auch betroffen.
https://www.ruhr24.de/nrw/holland-nrw-gefahr-verbot-familien-fahrrad-babboe-lastenrad-verkaufsstopp-sicherheitsrisiko-rueckruf-92846376.html
Dazu haben wir bereits eine Anfrage an die Stadt gestellt.
Der Rundblick, immer einen Schritt voraus. Cool :-).
Die Frage drängte sich ja irgendwie auf, Schmunzler. 😉