Die Eissporthalle Unna ist nach dem zweiten Bürgerentscheid, der verloren ging, Geschichte. Der Abriss ist seither besiegelt.
Wie der „Rückbau“ des über 40 Jahre alten Gebäudes am Ligusterweg vonstatten gehen wird, darüber wollen die städtischen Wirtschaftsbetriebe (WBU) in der kommenden Woche öffentlich informieren.
Die WBU laden dazu für Montag, 14. November 2022, ab 17 Uhr in den Ratssaal ein (im Rathaus, Eingang durch die Bürgerhalle).
„Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Informationen rund um den Ablauf des Rückbaus mitgeteilt“, erläutert das Bürgermeisterbüro. „Hierzu werden das Fachunternehmen, das den Rückbau betreut, sowie die Wirtschaftsbetriebe Unna informieren und Fragen rund um diese Thematik beantworten.“
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Rückblick:
Mit dem deutlichen „Nein“ endete am 15. Mai 2022 der zweite Bürgerentscheid über einen Erhalt der Unnaer Eissporthalle. Damit wurde für die Stadt der Weg frei, die über 40 Jahre alte Halle nun abzureißen. Die Politik gab dazu den Wirtschaftsbetrieben Unna (WBU) als Eigentümerin der Halle am 9. Juni im Haupt- und Finanzausschuss grünes Licht.
Damit waren Stadt und Mehrheit der Politik nun ziemlich exakt nach 4 Jahren an ihrem Ziel: Die Gebäude werden abgerissen und – so steht es jedenfalls im damaligen Beschluss – das Gelände einer Wohnbebauung zugeführt.
Die Überschrift unseres Berichts vom 4. Juni 2018 wirkt entsprechend wie auf Wiedervorlage gelegt – hier ein Screenshot aus unserem Archiv:
Und weiter unten im Bericht hieß es damals:
Am Donnerstag, 9. Juni 2022, sprich 4 Jahre später, legte die Stadt dem Haupt- und Finanzausschuss folgenden Beschlussvorschlag vor:
„Der Bürgerentscheid …. hat am 15.05.2022 stattgefunden. Von den 49.345 Abstimmungsberechtigten beteiligten sich 20.949 Personen …. (42,45 %). Die Auszählung … eine Mehrheit von 12.626 „Nein“-Stimmen (60,67 %) gegenüber 8.185 „Ja“-Stimmen (39,33 %). Das sogenannte Quorum von mindestens 15 % der zur Abstimmung berechtigten Bürger (7.402 Stimmen) … wurde somit erreicht. Dennoch hatte der Bürgerentscheid keinen Erfolg.„
Der Rat stelle nun das Ergebnis fest, sodann werde es der Bürgermeister im Amtsblatt öffentlich bekannt machen.
Die Stadtverwaltung fährt wie folgt fort:
„Darüber hinaus hatte der Rat am 28.06.2018 … beschlossen, die aufstehenden Gebäude zu beseitigen und die jetzigen Betriebsgrundstücke einer Wohnbebauung zuzuführen. Der Vollzug … war zunächst vorläufig ausgesetzt worden. Mit Feststellung des Ergebnisses des Bürgerentscheides kann dieser, zunächst insbesondere die Beseitigung des Gebäudes, nun umgesetzt werden.“
Die Wirtschaftsbetriebe als Eigentümerin werden daher angewiesen, den Abriss der Eissporthalle vorzunehmen.
Was soll man dazu sagen? Der Schlusspunkt unter ein Lehrstück mit dem Thema „Bürgerverachtendes Handeln ohne Demokratieverständnis“.
Ja, natürlich wird der Rechenkünstler der CDU wieder mit dem zweiten Bürgerentscheid argumentieren. Aber ganz ehrlich, da war doch noch etwas. Ach ja, der erste Entscheid, der ja vollmundig anerkannt und nicht umgesetzt wurde.
Man hat es ausgesessen und gewartet bis die Regularien eine zweite Entscheidung erlaubten.
Und da war der Bürger sich sicher, dass er nur wieder verladen wird. Es ist traurig, welch ein Schaden die Politik angerichtet hat.
Wahrscheinlich sind die Verantwortlichen sich der Tat noch nicht einmal bewusst. Oder ist es ihnen egal?
Gerade die vielfach gebeutelte Jugend muss erkennen, dass Unnas Politik die Stadt mit großen Schritten unglaubwürdig macht. Ich stelle mich nicht hier hin und behaupte, dass ich alles besser machen kann. Nein, aber es ist unfassbar, wieso so viele Dinge in den Sand gesetzt werden können.
Erklärungsnotstand dürfte noch milde ausgedrückt sein. Und wenn Erklärungen kommen bleibt vielfach nur ein Kopfschütteln. Entweder weil man denkt: „Das darf doch nicht wahr sein!?“, „Echt jetzt?!“ oder „Was haben die denn genommen, dass die glauben, man kauft die Erklärung ab!“
Gut geschrieben, völlige Zustimmung!!
Allerdings geht dieses Schmierentheater parteiübergreifend ja schon seit Jahren, angefangen mit BM Kolter der Anfangs einen ominösen Investor präsentierte, stets bemüht war keine Entscheidungen zu treffen und alle für dumm verkauft hat.
Und so werden die Interessen der Bürger nicht nur zu dem Thema ignoriert.
Auch andere Freizeiteinrichtungen könnten da aufgeführt werden, aber ebenso zukünftige Geldverschwendung bei zwischenzeitlich von der Planung überholten und unsinnigen Projekten wie das Schulzentrum Hertinger Tor.
Eigeninteresse und Filz bei den maßgeblichen Parteien SPD, CDU, Grüne und Ignoranz gegenüber sinnvollen Einwendungen der „kleinen“ Fraktionen
Eigentlich wäre es super wenn ganz viele Familien in Schwarz kommen. Da werden die Eishalle und die Demokratie beerdigt….leider werden die Verantwortlichen sich nicht schämen, da schieben sich nur alle gegenseitig die Schuld in die Schuhe. Trauriges Unna….