„Dortmund Airport weiterhin auf Wachstumskurs“ vermeldete am Donnerstag, 7. Oktober, der Unna-nahe Flughafen. In der Mitteilung heißt es:
„Im 3. Quartal 2021 haben 726.583 Passagiere den Dortmunder Flughafen als Start- oder Zielflughafen genutzt. Während dieser Zeit konnte der Dortmund Airport somit fast doppelt so viele Fluggäste begrüßen wie in der gesamten ersten Jahreshälfte. Im Vergleich zum 3. Quartal des Rekordjahres 2019 entspricht dies 95 Prozent.
Vor allem in den Sommermonaten Juli und August konnte der Dortmund Airport mit je rund 250.000 Reisenden wieder Werte aus dem Vorkrisenjahr erreichen. Die Anzahl der gesamten Flugbewegungen nahm im vergangenen Quartal im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 20 Prozent zu. Insgesamt fanden in diesem Zeitraum 10.699 Starts und Landungen am Dortmund Airport statt.
Der Ausblick auf das kommende Quartal stimmt ebenfalls positiv:
Der Dortmund Airport rechnet in den Herbstferien mit rund 730 Flügen zu 59 Zielen. Allein in diesen zwei Wochen werden voraussichtlich rund 115.000 Fluggäste am Ruhrgebiets-Airport erwartet.
Für die Zukunft hofft der Flughafen auf eine weitere Entspannung der Pandemielage, um weiterhin an dem Wachstumskurs anzuknüpfen. Zur Wintersaison 2021/2022 steht mit insgesamt 43 Destinationen von Banja Luka bis Zagreb ein vielfältiges Reiseangebot zur Auswahl. Als neues Ziel wird Wizz Air die bulgarische Stadt Plovdiv ab dem 3. November ansteuern.“
Die Schutzgemeinschaft Fluglärm schickte dazu folgende Stellungnahme:
„Mit Formulierungen wie „Rekordwerte, deutlicher Anstieg, Vor-Corona-Niveau fast erreicht, mehr Flugbewegungen“ versucht der Flughafen sein Image aufzupolieren. Das könnte man/frau ihm zugestehen, wenn hierzu ein Anlass gegeben wäre.
Das Gegenteil ist jedoch der Fall.
Die von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) erhobenen Verkehrszahlen lassen diese Schlussfolgerung jedenfalls nicht zu. Ein Vergleich der zusammengefassten Verkehrszahlen für die Zeiträumen Januar 2019 – August 2019 gegenüber den Zahlen für Januar 2020 – August 2020, bzw. Januar 2021 – August 1921 zeigen folgendes tatsächliches Bild:
Passagiere An- und Abflug, kumuliert für Januar – August 2021 gegenüber den Vorjahren | |||||
Januar – August 2019 | Januar – August 2020 | Januar – August 2021 | Veränderung 2020 – 2019 | Veränderung 2021 – 2019 | |
Dortmund | 2.027.146 | 865.026 | 923.975 | -57,33% | -54,42% |
Düsseldorf | 19.522.821 | 5.230.784 | 3.916.835 | -73,21% | -79,94% |
Köln/Bonn | 9.534.409 | 2.428.889 | 2.031.499 | -74,53% | -78,69% |
Münster/Osnabrück | 747.747 | 175.230 | 147.514 | -76,57% | -80,27% |
Paderborn/Lippstadt | 553.200 | 72.564 | 61.038 | -86,88% | -88,97% |
Weeze | 980.524 | 220.639 | 280.238 | -77,50% | -71,42% |
Quelle: Statistik Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV),
Hinweis: Zahlen für September 2021 liegen noch nicht vor
Dass das Vor-Corona-Niveau fast erreicht worden ist, lässt sich aus diesen Zahlen nicht ablesen. Die Fokussierung des Flughafens allein auf die Sommermonate ist der durchsichtige Versuch, die Zahlen für diesen kurzen Zeitraum aufzuhübschen. An der katastrophalen Jahresbilanz ändert sich nichts.
Rund 1,4 Millionen Fluggäste sind für 2021 zu erwarten. 2,7 Millionen waren es demgegenüber im Jahr 2019.
Und insofern dürfte sich das Jahresergebnis auch für 2021 auf ein Defizit von rund 20 Millionen Euro belaufen. Finanziert über die Kassen der Dortmunder Stadtwerke und damit vom Dortmunder Gebühren- und Steuerzahler.
Somit kein Anlass für erfreuliche Meldungen, sondern eher ein Anlass, sich mit einer Nachfolgennutzung des Flughafen-Geländes schnellstens auseinanderzusetzen. Denn spätestens am 31.12.2022 endet die Frist der EU-Kommission zum zulässigen Ausgleich der Verluste im operativen Betrieb. Denn dann droht die Insolvenz.“
Mario Krüger
Vorsitzender Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund – Kreis Unna
Sehr geehrter Autor,
da ist sehr traurig wie mit dem Geld der Steuerzahler umgegangen wird.
Übrigens VKU Fehlbetrag 8 Mio und DSW21 18 Mio. Auch dieses Geld könnte besser verwendet werden. Danke das Sie gegen Steuerverschwendung sind.