Mit Maske im Klassenzimmer sitzen – auch diese bisher noch fixe Coronaregel bröselt. Ab kommender Woche dürfen die Schülerinnen und Schüler in Bayern sowie Berlin die Masken fallen lassen.
Das Saarland hebt die Pflicht zum Mund-/Nasenschutz im Unterricht bereits ab dem heutigen Freitag auf, 1. Oktober.
Die Landesregierung NRW will noch vor den Herbstferien in der kommenden Woche verkünden, wie es mit dem Unterricht und auch mit der strikten Maskenpflicht nach den zweiwöchigen Ferien weitergeht. Die Herbstferien beginnen am 11. Oktober, erster Schultag ist danach wieder der 25. Oktober.
Es gilt als unwahrscheinlich, dass das bevölkerungsreichste Bundesland dann eine strengere Linie verfolgt als etwa Bayern, zumal die Coronazahlen in NRW weiterhin auf stabil niedrigem Niveau bleiben.
UPDATE am Samstagabend, 2. Oktober:
Die Maskenpflicht an Schulen wird zusehends kontrovers diskutiert. „Wenn man etwas abschaffen möchte, dessen Nutzen wissenschaftlich erwiesen ist und das fast nichts kostet, kann man das machen“, sagte Virologin Melanie Brinkmann der Rheinischen Post (rp online). „Die Frage ist nur, ob es klug ist.“ Bei der hohen Anzahl Nichtgeimpfter, vor allem Kinder, halte sie diese Entscheidung für verfrüht und „ziemlich dumm“.
Ärztepräsident Klaus Reinhardt forderte dagegen ein bundesweites Ende der Maskenpflicht im Unterricht. Es sei „völlig unangemessen, dass Kinder und Jugendliche stundenlang im Unterricht eine Maske tragen müssen, während die Erwachsenen abends maskenlos ins Lokal gehen können“.
Auch der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, sprach sich für ein Ende der generellen Maskenpflicht an Schulen aus. Die Entscheidung müsse sich jeweils an den Inzidenzwerten und am Lebensalter der Kinder ausrichten.