Radlerfreundlicher Umbau der Palaiseaustraße für 700.000 €: Vollsperrung wird diese Woche aufgehoben

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Die Kreuzung Hammer Straße/Palaiseaustraße. (Archivbild RB)

„Mehr Sicherheit, weniger Asphalt, mehr Grün“, titelte die Stadt Unna in der zweiten Septemberwoche: Sie startete Mitte September mit der umfassenden Umgestaltung der Palaiseaustraße in Königsborn.

Ziel sei es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, die Straße zu beruhigen und die ökologischen Bedingungen im Quartier zu verbessern.

Auf der Palaiseaustraße zwischen der Berliner Allee und der Hammer Straße wurde in Fahrtrichtung Osten eine auf drei Monate angelegte Einbahnstraße eingerichtet.

Am 9. Dezember wurde die Fahrbahn zwischen der Döbelner Straße und der Hammer Straße voll gesperrt. Am Freitag, 19. Dezember, wird die Vollsperrung im Bereich der Stadthalle und des Schulzentrums Nord aufgehoben, kündigte die Stadt am 16. 12 an. „Für die noch ausstehenden Arbeiten ist es ausreichend, den westlichen Gehweg zu sperren.“

Die Arbeiten liegen im Zeitplan und sollen Ende Februar 2026 abgeschlossen werden.

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Lesen Sie dazu auch: die Umleitung sorgt für Verwirrung bei Stadthallenbesuchern.

Als Umleitung gilt seit Mitte September:

Wer von der Hammer Straße kommend in die Palaiseaustraße fahren möchte, wird über Parkstraße, Platanenallee und Döbelner Straße umgeleitet. Fußgänger können den Baustellenbereich weiterhin passieren, da nur der östliche Geh- und Radweg gesperrt wurde. Für Schulbusse wurde eine zusätzliche Haltestelle kurz vor der Kreuzung Berliner Allee/Palaiseaustraße eingerichtet.

So soll die Straße künftig aussehen:

Im Zuge der Bauarbeiten wird der „bislang überdimensionierte Straßenquerschnitt“, so die Stadt, verschmälert. Künftig stehen pro Fahrbahn 3,50 Meter zur Verfügung.

„Damit wird das Überholen von Radfahrern auf der Fahrbahn unmöglich – ein Plus an Sicherheit für den Radverkehr. Ob die Palaiseaustraße in Zukunft sogar als Fahrradstraße ausgewiesen werden kann, wirdt noch geprüft.“

Zudem werden die Bushaltestellen sowie geplante Querungshilfen barrierefrei ausgebaut.

Im Rahmen des Förderprogramms „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ (KRIS) fließt in die Planung auch eine ökologische Aufwertung der Straße ein. Dazu gehören eine zentrale Mulde, in der Regenwasser gesammelt und versickert wird, die Rücknahme versiegelter Flächen sowie die Umgestaltung aufgegebener Tunnelanlagen und Gehwege zu Grünflächen. So werde die Kanalisation entlastet und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität verbessert.

Die beiden Fußgängertunnel, die das Schulzentrum Nord mit dem Parkplatz und dem Schulsportplatz verbinden, werden verfüllt. Sie werden wegen der geringen Verkehrsbelastung der Palaiseaustraße nicht mehr gebraucht, stellen vielmehr einen Angstraum dar, so die Stadt. Stattdessen entstehen an diesen Stellen neue Grünflächen.

Mit der Umgestaltung verfolge die Stadtverwaltung gleich mehrere Ziele:

  • mehr Verkehrssicherheit,
  • eine barrierefreie Gestaltung
  • und eine ökologische Aufwertung durch Entsiegelung und Regenwasserversickerung.

„Die Palaiseaustraße wird damit nicht nur verkehrlich sicherer, sondern auch klimafreundlicher und attraktiver für die Menschen vor Ort“,

freut sich Bürgermeister Dirk Wigant. Die voraussichtlichen Baukosten betragen rund 700.000 Euro. Die Bauarbeiten sollen bis Mitte Februar 2026 abgeschlossen sein.

Quelle PM Stadt Unna

16 KOMMENTARE

  1. Für was in Unna horrende Summen ausgegeben werden, ist sagenhaft. Kümmert Euch lieber um bezahlbaren Wohnraum. Den gibt es nämlich gar nicht mehr. Kleine Wohnungen für Senioren und Alleinstehende. Unna hängt sich immer weiter ab. Aber für Agro-Radfahrer und kriegspielende Autofahrer ist immer Geld da.

    • Die Palaiseaustraße ist eine fast reine Schulstraße mit wenigen Anwohnern.
      Gut, dass die Schulkinder jetzt vor den Krieg spielenden Autofahrern etwas geschützt sind.

      • Bitte präzisieren Sie doch Ihre blumig-kämpferischen Aussagen hinsichtlich „Krieg“.
        Auch verzichten Sie bitte bei einer eventuellen Beantwortung auf Worthülsen, ebenso auf Nachschlagen in bestimmten Parteiprogrammen.
        Vielen Dank.

    • Zumal die meiste Zeit des Jahres außerhalb der Schönwetterzeit kaum Fahrradfahrer unterwegs sind und eine Fahrradstraße so gut wie nutzlos ist.
      Die Behauptung der Stadt, daß durch die Baumaßnahme dort das Klima bzw. Wetter angenehmer oder anders wird, halte ich für eine plumpe Lüge.
      Warum man eine Straße mit viel Geld sicherer machen will an der keine Unfälle passieren und die anscheinend bereits sicher ist, ist mir auch schleierhaft.

      Wahrscheinlich geht es wieder nur um die Ankündigung der Stadtspitze, den Autoverkehr in Unna schrittweise abzuschaffen und zu verbieten.

      Ob und wie die Verantwortlichen 700.000 Euro Steuergelder verbrennen ist ja nicht relevant. Die müssen ja keine sonderliche Rechenschaft ablegen und es ist auch nicht ihr Geld. Die haben inzwischen schon so hohe Schulden aufgebaut das die alle Hemmungen beim verantwortlichen Umgang mit Steuergelder verloren haben.

      Nun kommen halt 700.000 Euro Schulden obendrauf. Was solls.

  2. Da sieht man deutlich …..wieweit Politik in Unna von der Realität entfernt ist, 700.000 € für 10 Radfahrer ???……..Für die Eishalle oder das Freibad Massen war kein Geld da. Wahlen wurden solange durch geführt bis die Eishalle geschlossen wurde, ein versprochenen Neubau gibt es bis heute nicht.
    An der Massenerstr. wurde der Fahrradweg auf die Straße verlegt, obwohl ein sicherer Fahrradweg existierte…….Mitten auf der Straße wurde ein Hinderniss gestellt (vor der Brücke Richtung Waschanlage), welches schon etliche Male von Autos umgefahren wurde aber Hauptsache die vier Fahrräder die da fahren werden grosszügig auf die Straße geführt und brauchen den rückwertigen Verkehr nicht beachten (den ehemaligen Fahrradreifen benutzen 5 Fußgänger im Jahr) Tausende Euros wurden da verbrannt. Die erhöhte Umweltbelastung durch Abbremsen lasse ich mal weg.
    Aber ihr habt ihn erneut gewählt…..einen Bürgermeister der unser Geld für unnötige Fahrradwege verbrennt.
    Baut Zusammenhängende Wege, wo man von Nord nach Süd und von Ost nach West kommt, ohne die Fahrbahn zu benutzen. Macht einen Ausflug in die Niederlande, da wird der schlechteste Planer fündig.

    • Hallo Dirk,
      an dem Stück Palaiseaustraße sind zwei Schulen:
      Geschwister-Scholl-Gymnasium mit 870 Schülern und
      Werner-von-Siemens-Gesamtschule mit 820 Schülern.
      Die meisten kommen mit Rad und Roller.
      Einfach mal die Fahrradständer suchen.

      Interessant, dass Sie da nur 10 Radfahrer zählen.

      • Was hat ihre Aussage für eine Relevanz zu der Tatsache, das die Stadt 700.000 Euro Steuergelder sinnlos verbrennt. Wo besteht der kausale Zusammenhang?

  3. Das was hier passiert richtet sich gegen Steuerzahler, Auto- und Zweiradfahrer gleichermaßen. Die Verantwortlichen aus Rathaus und Verwaltung wollen hier das Klima retten, möglicherweise um Fleißpunkte ihrer Partei zu bekommen. Die verkehrspolitschen Aspekte sind nur Vorwand und nicht durchdacht. Das Gejammer über leere Kassen und fehlenden Steuererhöhungen ist jedoch noch gar nicht verklungen. Daher zeigt der Anblick der hunderte Meter langen Absperrungen doch eher, wie wenig Respekt diese Apparatchiks vor den Bürgern und ihren Lebensgrundlagen haben.

    • Was ist falsch an Maßnahmen, die das Klima verbessern? Retten wird und kann die Stadt es nicht. Aber man kann im Kleinen einiges tun.
      Und das Klima ist Lebensgrundlage, genauso wie unsere Kinder. Und daher ist eine Maßnahme, die dazu beitragen kann, die Sicherheit der Kinder zu verbessern, auch wenn es nur ein kleiner Baustein ist, doch begrüßenswert.

      • Das Klima verbessern? In welcher Hinsicht? Wo bereitet ihnen das Klima denn Probleme?
        Das einzig beständige am Klima ist, daß es sich immer schon ständig gewandelt hat und das wird auch so weitergehen.
        Ich erinnere an die Wikinger, die auf Grünland/Grönland noch Ackerbau und Viehzucht treiben konnten.
        Das „Klima verbessern“ könnte man mit einem höheren CO2-Eintrag, da würden sich die Pflanzen freuen und die Ernten auch.
        Man könnte auch die Windräder abbauen, die die Windströmungen abschwächen (Energieentnahme) und durch ihre Wirbelschleppen durcheinander bringen, von den bis zu 3500t Stahlbeton im Boden, oft Naturschutzgebieten, mal abgesehen. Der Schrott bleibt im Boden, ist als neue Fundamentierung nicht nutzbar (Mikrorisse durch Vibrationen) und kann durch das schiere Gewicht den Wasserhaushalt darunter ändern.
        Von den für Windräder gerodeten Waldbereichen und getöteten Insekten, Fledermäusen und Vögeln mal nicht zu reden.
        Zumal es sich auch wirtschaftlich nicht lohnt, sonst würden die Betreiber die nicht abbauen, sobald die Steuergelder (Förderung) auslaufen.
        Zusätzlich wird so auch ein knappes Gut verklappt: Bausand. Diese scharfkantigen Körner gehen langsam zur Neige, mit den runden Körnern der Wüsten oder Strände kann man nicht stabil bauen.
        Die lächerlichen 2°C mehr, an denen wir in 100 Jahren alle angeblich sterben werden, hatten wir schonmal: Im Mittelater. Diese Zeit nennt man rückblickend: Klimaoptimum!

        • Da schon Ihre ersten Angaben von 3500 Tonnen Stahlbeton und die Angaben bei Rückbau ebenfalls fehlerhaft/unseriös sind, lohnt sich eine weitere Erwiderung auf die Ausführungen nicht.

          • @P.H.
            Interessanter wäre, wenn sie mal auch nur ansatzweise ihre These und die der Stadt mit Daten, Zahlen und Fakten untermauern würden, wie konkret diese Maßnahme sich auf das Klima auswirkt. Da ist nämlich ganz schnell bei ihnen Ende im Gelände.

            Eigendlich sind sie oder die Stadt in der Bringschuld !!!

            Im echten Leben oder in der Realwirtschaft muß man konkret belegen, welche Auswirkung eine Investition von hunderttausende Euro hat. Da kann man nicht einfach pauschal etwas von „Klima“ oder „Sicherheit“ labern und fertig.

            Die Straße ist bisher sicher und es gibt dort keine Unfälle. Wie viele Unfälle werden nun konkret durch diese Investitionen verhindert die es bisher nicht gab?
            Da werden von ihnen und der Stadt einfach faktenfreie Allgemeinbehauptungen aufgestellt ohne irgendeine Datengrundlage dafür vorzulegen.

            Legen sie mal einer Bank einen Finanzierungsplan vor wo einfach nur drin steht:
            „Ein kleiner Baustein um das Klima zu retten und um die Zerstörung der Lebensgrundlage unserer Kinder zu verhindern“

            Sie behaupten hier einfach etwas, können es aber nicht ansatzweise fundiert nachweisen. Das ist unseriös.

            Wenn jemand wilde Thesen aufstellt, ist es manchmal besser, ihn direkt nach konkrete Belege dafür zu fragen, als selber stundenlang aufwendig nachzuweisen, das es eine wilde These ist.
            Bei NPCs, die einfach ohne eigendliche gedankliche Verarbeitung Narrative und „Überschriften“ weitergeben, ist dieses einfache simple Fragen nach dem „Warum“ oft entlarvend genug :-).

  4. @schmunzler
    P.H. liegt richtig.
    Und das bezieht sich ganz einfach auf fast alle aufgestellten Behauptungen.
    Für den Rückbau gibt es ganz klare gesetzliche Vorgaben, die regeln bis zu welcher Tiefe, welche Fundamentart usw. zurück gebaut werden muss.
    Auch die Behauptung mit den Naturschutzgebieten ist falsch.
    Selbst die größten, sich seriös verhaltenen Windkraftgegner sehen die in einschlägigen Foren kolportierten Mengenangaben als übertrieben an.
    Und so zieht sich das durch den Beitrag.
    Und warum sollte ein Kommentator, der vollkommen richtig die Fehler bemängelt, zusammen mit der Stadt irgendeine Bringschuld haben.
    Im Übrigen sind Sie es doch, der immer wieder durch belegte Fakenews glänzt und seine Bringschuld für Erklärungen ignoriert, nicht wahr.
    Achja, Klimaoptimum wird übrigens nur von denen positiv konnotiert, die Trockenheit, Dürren und Missernten lieben oder sich nicht mit der Zeit beschäftigt haben.

    • @Frank Schumacher
      Wer bei der Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Kosten für eine Baumaßnahme an einer Straße in der Stadt ewas von Trockenheit, Dürren, Missernten, Klimaoptimum, Naturschutzgebiet und Windräder erzählt, hat den Bezug zur Realität vollkommen verloren.

  5. Das wird den M. B. sicher freuen, wenn Sie sagen , dass er den Bezug zur Realität verloren hat. Schließlich hat er das Thema aufgebracht und darauf wurde nur reagiert.

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