25 % über NRW-Schnitt: IHK lobt Schwertes Innovationskraft – Zugleich ist das Aus der Nickel-AG besiegelt

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IHK-Wirtschaftsgespräch Schwerte: (v. l.): IHK-Geschäftsführer Michael Adel, IHK-Vollversammlungsmitglied und Geschäftsführerin der Blumen Risse GmbH Tina Risse-Stock, Leiter der Redaktion Digitalwirtschaft der FAZ Prof. Dr. Holger Schmidt, stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer Wulf-Christian Ehrich, Bürgermeister Dimitrios Axourgos, IHK-Vollversammlungsmitglied und Geschäftsf. Gesellschafter Diagramm Halbach Verwaltungs GmbH Philipp Halbach, sowie IHK-Vollversammlungsmitglied und Geschäftsführer muto heimatgastronomie GmbH Philip Winterkamp. (Foto IHK zi Dortmund)

Lediglich sieben Prozent (193) aller Unternehmen in Schwerte sind Industriebetriebe, doch sie stellen gut 33 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Damit liegt Schwerte deutlich über dem NRW-Schnitt (knapp 25 Prozent) und der gesamten IHK-Region (21 Prozent), lobte der stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer Wulf-Christian Ehrich beim IHK-Wirtschaftsgespräch in der Ruhrstadt.

Mit einem Exportanteil von 47 Prozent (NRW: 45 Prozent) stehe Schwertes Wirtschaft auch im internationalen Handel sehr gut da.

Allerdings zeige das Beispiel der Deutsche Nickel GmbH, die ihren Betrieb in wenigen Wochen einstellen muss, deutlich, dass die regionalen Industrieunternehmen „vor vielen Herausforderungen“ stehen, warnte Ehrich. Er nannte die hohen Energiekosten und schwelende Handelskonflikte.

„Die Politik muss unbedingt die notwendigen Weichen stellen, damit unsere Unternehmen ihre Stärken ausspielen können und wieder wettbewerbsfähig sind.“

Die Belegschaft der Nickel GmbH wurde in der vergangenen Woche von Geschäftsführung und Insolvenzverwaltern über das Aus informiert. Demnach habe man keinen Weg gefunden, den Standort wirtschaftlich weiterzuführen.

In den nächsten Wochen soll die Produktion schrittweise heruntergefahren werden, der Betrieb wird eingestellt.

Geschäftsführer Christoph Arntz sprach von einer „schmerzhaften und frustrierenden“ Situation – besonders für die Beschäftigten. Die Deutsche Nickel hatte im April Insolvenz angemeldet.

Im Mittelpunkt des Wirtschaftsgesprächs am Dienstag im Freischütz Schwerter standen die Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz sowie die Gestaltung neuer Arbeitswelten. Zusammen mit Ehrich konnte IHK-Vollversammlungsmitglied Tina Risse-Stock, Geschäftsführerin der Blumen Risse GmbH, zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik begrüßen. „In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, dass Unternehmen, Politik und Verwaltung den Dialog suchen”, sagte Risse-Stock.

Foto IHK

Schwertes wiedergewählter Bürgermeister Dimitrios Axourgos (SPD) betonte die Bedeutung von Digitalisierung und KI als zentrale Treiber für Verwaltung und Wirtschaft in Schwerte.

„Wir sind entschlossen, unsere Stadt in eine digitale Zukunft zu führen und damit gleichzeitig die Lebensqualität unserer Bürger zu erhöhen.”

Die Stadt habe sich zusammen mit Dortmund erfolgreich zur Smart City-Modellregion entwickelt und mit Projekten wie dem DOS 2030 (Digital Operating System Dortmund Schwerte) oder CityVisAR konkrete Anwendungen in Bereichen wie Robotik, Augmented Reality und Verkehrssteuerung umgesetzt. Neue Maßstäbe habe die städtische Wirtschaftsförderung bei der Umgestaltung der ehemaligen Hoesch-Hauptverwaltung in Schwerte zur „Factory4”, dem Working-Space für visionäre Köpfe und kreative Macher gesetzt.

Auch in der Verwaltung sei die digitale Transformation mit der Einführung von Online-Diensten und der digitalen Akte weit fortgeschritten. Axourgos bezeichnete KI als „Gamechanger“, die enormen Chancen für Prozessoptimierungen und datenbasierte Entscheidungen eröffne. 

Foto IHK zu Dortmund

Pressemitteilung: IHK zu Dortmund

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