Unnas FDP wirbt nach Autofahrerwahlkampf für den Bürgermeister der autoarmen City

1
273
Das unter Schwarzgrün beschlossene Parkkonzept und weitere 30er-Strecken sind für die FDP offenbar vergessen. Sie werben auf Plakaten (hier am Südring) für ein "Weiter mit Wigant". (Foto RB)

„Wigant wählen!“ werben eine Woche vor Unnas Bürgermeisterstichwahl Aufkleber auf den Plakaten der Partei des amtierenden CDU-Bürgermeisters.

„Wigant wählen!“ prangt ebenso auf Plakaten des bisherigen CDU-Abstimmungspartners, den Grünen.

Und auch die FDP ruft ihre geschmolzene Anhängerschaft für ein „weiter mit Wigant“ auf, laut offizieller Mitteilung jüngst an unsere Redaktion, weil der Bürgermeister „die Forderung der FDP nach kostenlosen Kitas übernommen“ habe.

Zugleich hat Wigants CDU jedoch mit den Grünen zusammen in der jetzt endenden Ratsperiode bekanntlich das neue Parkkonzept beschlossen, mit drastisch verteuerten Parkgebühren bei gleichzeitiger Beseitigung von Parkplätzen.

Keine andere Partei wie die FDP kämpfte so heftig gegen dieses Parkkonzept, sie stimmte als einzige im Rat mit Nein.

Außer den Liberalen zeigte sich nur noch die SPD skeptisch gegenüber den Plänen – die Sozialdemokraten enthielten sich bei der Abstimmung, weil das von Wigant zugesagte Parkleitsystem (als wichtiger Baustein des Parkkonzepts) noch auf sich warten ließ (und es ein Jahr später übrigens immer noch tut).

Auch weitere Tempo 30-Strecken auf Hauptverkehrsstraßen wurden in Dirk Wigants Amtszeit in Unna ausgewiesen, das Wahlkampfthema Nummer 1 der FDP – sie fordert ein maximales Zurück zu Tempo 50.

Insofern wirkt es etwas widersinnig, wenn ausgerechnet auf einem riesigen „50 statt 30“-Plakat der FDP am Südring jetzt ein Aufkleber prangt: „Wigant wählen!“

Ob die FDP mit ihrem einem SPD-Bürgermeister einen noch „autofahrerfeindlicheren“ Kurs befürchtet als im den letzten 5 Jahren mit Wigants Schwarzgrün-Projekt, lässt sich nur vermuten.

Fakt ist, dass die Kleinparteien bei den neuen Mehrheiten im Rat künftig durchaus das Zünglein an der Waage spielen können, denn weder CDU noch SPD hätten mit nur einem einzigen kleineten Partner noch eine Mehrheit.

Die SPD als Wahlsieger bräuchte dafür Linke, Volt plus Grüne – die sich allerdings für Wigant aussprechen.

„Wigant wählen“ werben vor der Stichwahl auch die Grünen wieder – sie haben die Abstimmungsgemeinschaft mit der bis dato gleich großen CDU im Rat, durch die sie viele grüne Themen durchsetzten, offenbar in guter Erinnerung. Die Mehrheit ist allerdings dahin, die Grünen haben bei der Wahl 5 Sitze verloren. (Foto RB)

Sozial- und Christdemokraten könnten sich allerdings als GroKo zusammenschließen:

Mit 34 von 56 Stimmen inkl. Bürgermeisterstimme bliebe allen 6 Kleineren – Grünen, AfD, WfU, Linke, Volt und auch der FDP – nur noch das Zuschauen.

1 KOMMENTAR

Schreibe einen Kommentar zu Herbert Antwort abbrechen

Please enter your comment!
Please enter your name here