SPD hält Radspur auf Unnas Verkehrsring für „reizvoll, aber…“ – Statt dessen Innenstadtradring aufwerten

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Gesperrte Spuren sind auf dem Unnaer Verkehrsring regelmäßig zu besichtigen - mal wegen Reparaturen, mal wegen Grünschnitt o.ä.. Eine Radspur würde Unnas Hauptverteiler dauerhaft zweispurig machen - abzüglich der Abbiegespuren bliebe über weite Strecken Einspurigkeit. (Foto RB)

„Reizvoll, aber zurzeit nicht machbar“ – so urteilt die SPD Unna über eine immer wieder (von Grünen oder ADFC) ins Spiel gebrachte Fahrradspur auf dem dreispurigen Verkehrsring.

In einer Presseerklärung positioniert sich die 13-köpfige Ratsfraktion wie folgt zu dem Streitthema:

„Die SPD-Fraktion im Rat der Kreisstadt Unna bezeichnet den in einem aktuellen Gutachten erneut aufgegriffenen Vorschlag, eine eigene Radspur auf dem Verkehrsring einzurichten, als grundsätzlich reizvoll – hält ihn jedoch mit Blick auf die nächsten Jahre für nicht umsetzbar.

Denn:

„Das Gutachten lässt die außergewöhnliche Situation, in der sich Unna aufgrund der Baumaßnahmen auf Autobahnen und B1 derzeit befindet, unberücksichtigt.“

Deshalb sei es jetzt umso wichtiger, den bereits vorhandenen Innenstadt-Radring deutlich aufzuwerten, um die Bedingungen für den Radverkehr kurzfristig und wirksam zu verbessern.

„Die umfangreichen Arbeiten im Zuge des Autobahnausbaus werden das Stadtgebiet noch über Jahre hinweg stark belasten. Gleichzeitig sind weitere größere Eingriffe in die Infrastruktur geplant – etwa an Kreuzungen, Brücken und Radwegen entlang der B1“, erläutert Michael Tietze, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion.

Die daraus resultierenden Sperrungen und Umleitungen führten schon jetzt zu erheblichen Einschränkungen im innerstädtischen Verkehr.

„Der Verkehrsring ist im Kern nur zweispurig – die dritte Spur wird als Abbiegespur benötigt. Würde man in dieser angespannten Lage eine Spur ausschließlich für den Radverkehr reservieren, wäre die Belastungsfähigkeit des überschritten.“  

Gleichzeitig betont die SPD, dass das Ziel, Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad zu bewegen, wichtig sei. Umso mehr komme es deshalb darauf an, den Innenstadt-Radring, der bereits besteht, konsequent weiterzuentwickeln. Er ermögliche Radfahrern heute schon, innerhalb des Rings auf kurzen Wegen durch die Altstadt zu gelangen.

Überblick über die rotweißen Piktogramme, die den Radring Unna markieren. (Fotos: Martin Trillhose)

Eine Arbeitsgruppe der SPD-Fraktion hat sich daher intensiv mit dem Zustand des Innenstadt-Radrings beschäftigt und klare Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Dazu Uwe Kornatz, sachkundiger Bürger:

„Der Weg ist an vielen Stellen nicht eindeutig erkennbar. Zurzeit weisen 18 Piktogramme auf den Verlauf des Innenstadt-Radrings hin – mindestens doppelt so viele wären nötig. Wir brauchen eine sehr gute, durchgehende und deutlich verdichtete Markierung, die klar signalisiert: „Hier wird Rad gefahren.“

Neben der Markierung sieht die SPD-Fraktion vor allem im Bereich der Beleuchtung dringenden Handlungsbedarf – insbesondere im Abschnitt durch den Stadtgarten.

„Dort fehlen schlicht Lampen. Das beeinträchtigt sowohl das Sicherheitsgefühl als auch die tatsächliche Sicherheit in den Abend- und Nachtstunden“, so Michael Tietze. Ergänzend könnten Bewegungsmelder eingesetzt werden, sodass das Licht nur bei Bedarf aktiviert wird. „Solche intelligenten Beleuchtungssysteme haben sich in anderen Städten bewährt: Sie sparen Energie, senken die Lichtverschmutzung und verbessern die Aufenthaltsqualität für Radfahrer und Fußgänger gleichermaßen.“

PM SPD-Fraktion Unna

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