„Die meisten müssen wohl aufs Geld achten, aber bitte auch die anderen Seiten sehen“ – Rückblick einer Leserin auf den Unnaer Weihnachtsmarkt

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Am Abend des 4. Adventsonntags (22. 12.) endete nach über fünf Wochen der diesjährige Unnaer Weihnachtsmarkt und ging in den noch eine Woche folgenden Wintermarkt auf dem Alten Markt über.

Viel und angeregt, häufig auch kontrovers wurde auf der Facebookseite unserer Redaktion über das Angebot und die Preisgestaltung des Budenzaubers diskutiert.

Am dritten Advent (eine Woche VOR dem Anschlag von Magdeburg) fasste eine Leserin ihre persönliche Meinung über den Weihnachtsmarkt in einer Weise zusammen, die unter den Mitkommentatoren auf viel Zustimmung stieß. Wir dürfen sie mit Erlaubnis der Verfasserin noch einmal separat veröffentlichen.

„Ich war am Dienstag mit einer Freundin auf dem Weihnachtsmarkt. Und ich muss sagen, sowohl der Grünkohl mit Bratkartoffeln und einer ordentlichen Scheibe Kassler war superleckerwie auch die Waffeln mit Kirschen.

Ich verstehe, dass jeder ein bestimmtes Budget hat, auf das er achten muss, das ist wohl bei den meisten Besuchern und auch bei mir der Fall. Aber andererseits ist mir eine Gaumenfreude, etwas Schönes und Positives für Körper und Seele, auch etwas wert.. und mal ehrlich, wie oft übers Jahr geben wir nicht alle hier und da doch mal Geld aus, für Dinge,die wir nicht unbedingt gebraucht hätten.

Oder man bedenke die Preise z. B. für eine Schachtel Zigaretten… Da kann man auch mal auf so etwas verzichten und sich dann bei solchen Veranstaltungen eine Leckerei gönnen.

Ebenfalls finde ich es auch nicht gut, wenn negativ über die Standbetreiber gesprochen wird. Nach dem Motto, dass Riesengewinne gemacht werden ohne großartige Kosten. Die Verteuerungen der Waren/Lebensmittel/Energiekosten haben wir doch alle gespürt, und das werden wir auch weiterhin. Da sollte man die Geschäftsleute dann bitte auch nicht davon ausklammern.

Ich habe mich vor vielen Jahren, Anfang der 90er, mit einem Standbetreiber auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt unterhalten, der zum damaligen Zeitpunkt eine Standmiete, ohne Strom und Wasser, von 10.000 D-Mark erwirtschaften musste..Das ist natürlich kein Vergleich zu Unna, aber auch und gerade heute stelle ich es mir nicht leicht vor,neben den ganzen Kosten einen entsprechenden Gewinn zu erwirtschaften.

Und ich erlebe es auch in meinem beruflichen Alltag immer wieder, dass jeder einen guten und gerechten Lohn bekommen möchte – aber die wenigsten sind bereit, über Waren und Dienstleistungen das Einkommen anderer zu sichern.

Wie gesagt, natürlich muss alles in einem gewissen Rahmen bleiben und das Budget muss vorhanden sein. Aber das ist meine Meinung und sind meine Gedanken zu dem Thema. Man sollte, zusammengefasst, wie bei allem im Leben immer die verschiedenen Perspektiven betrachten.

Ich wünsche jedenfalls allen Besuchern des Weihnachtsmarktes Unna eine wunderschöne Zeit und den Händlern gute Geschäfte.“

  • Melanie Baumann

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