Schottergarten wird zur Insektenoase: Zwei Fröndenberger Gartenbesitzer stellten sich neuem Wettbewerb – Für beide den 1. Preis

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Eindeutig NICHT insektenfreundlich sind solche Schottervorgärten (Steingärten). Foto: S. Rinke / RB

„Umwandlung von Schottergärten zu insektenfreundlichen Gärten“ lautete der Wettbewerb, den die Stadt Fröndenberg im vorigen Jahr neu startete.

Eine weitere Maßnahme aus dem städtischen Klimaschutzkonzept wurde nun mit dem Abschluss des Wettbewerbs, der vom Rat der Stadt im Frühjahr 2023 beschlossen wurde, umgesetzt.

Ziel des Wettbewerbs war und ist es, weitere Schottergärten, die laut §8 Landesbauordnung NRW ohnehin verboten sind, zu verhindern, erklärt die Stadt die Hintergründe.

  • (Unten sind als Beispiele für insektenfreundliche Gärten zwei Fröndenberger Gärten gezeigt, deren Besitzer – Preuss, Becker und Wiehage – an den „Offenen Gärten im Ruhrbogen“ teilgenommen haben. Fotos Stadt Fröndenberg)

„Den Bürgern sollte darüber hinaus verdeutlicht werden, dass diese Art der Gartengestaltung weder pflegeleicht noch klimafreundlich ist.“

Nach der Initiierung haben sich in den 16 Monaten Laufzeit, die für Umgestaltung angesetzt wurden, zwei Teilnehmer beworben.

Bedingung war, eine versiegelte und verschotterte Fläche zu einem insektenfreundlichen Garten umzugestalten.

Prämiert wurden vor allem insektenfreundliche Bausteine, etwa Blühpflanzen, und eine Gestaltung, die es ermöglicht, dass Regenwasser versickern kann.

Mitte vergangener Woche traf sich eine Delegation aus Politik, NABU und Verwaltung, um die Teilnehmer des Wettbewerbs zu bewerten.

Zunächst begutachtete man den Garten der Familie Kortmann in Fröndenberg/Hohenheide. Der Vorgarten war bis zum Frühjahr 2024 fast komplett versiegelt, d.h. gepflastert und geschottert. Es gab nur kleine, spärlich bepflanzte Beete mit wenig Pflanzenvielfalt.

Mit der Neugestaltung durch einen Gala-Bauer wurden ca. 40m² von Folie/Vlies, Schotter bzw. Pflaster befreit, ein Terrassenbeet angeschüttet und mit sieben verschiedenen blühfähigen Pflanzenarten gestaltet, die über das ganze Jahr Nahrungsquelle für Insekten
bieten. Es ist eine große wasseraufnahmefähige Fläche entstanden, aufgewertet mit lavahaltigem Pflanzgranulat, welches gut Wasser speichert.

Der zweite Garten befindet sich bei Familie George im Stadtteil Westicker Heide. Auch dort liegt die ursprüngliche Gartengestaltung ein paar Jahrzehnte zurück.

Damals wurden rund um den Eingangsbereich die Flächen mit Folie und darauf weißem Kiesel abgedeckt. Dazwischen befinden sich Buchsbäume.

Einige alte Büsche und Bäume sind verblieben, Kies und Vlies wurden in einem langen Beet vollständig beseitigt und mit mehreren Blühpflanzen bestückt. Diese bedecken den Boden inzwischen vollständig. Im östlichen Beet wurde der Kies teilweise beseitigt, das Flies durchlässig gemacht und durch eine mediterrane Bepflanzung ergänzt. Die Pflanzen wurden aus dem bestehenden Hausgarten vermehrt und verpflanzt.

Auch hier sind sieben verschiedene Arten zu unterscheiden, die über das Jahr verteilt blühen. Der hohe Aufwand an Eigenleistungen sei hier besonders hervorzuheben.

„Bei beiden Vorgärten ist lobend zu erwähnen, welch hoher Aufwand zu sehr wertvollen Ergebnissen geführt hat. Die Vielfalt an Gewächsen und die Zunahme an versickerungsfähiger Fläche sind besonders positiv zu bewerten“,

sagt Diane Bruners, Klimaschutzmanagerin der Stadt Fröndenberg/Ruhr, die diesen Wettbewerb koordiniert hat.

Leider fehle es an zusätzlichen Lebensraumbausteinen für Insekten, wie offene Sandflächen, Totholz, Wildkräuter, Insektenhotels. Vorhandenes Material wurde vor Ort recycel bzw. anderweitig wiederverwendet. Der Boden wurde organisch gedüngt.

Da Gestaltungsaufwand und Ergebnis sich nicht miteinander vergleichen lassen, die Art der insektenfreundlichen Bepflanzung sich aber gleicht, kommt die Jury nach Punktevergabe auf ein für alle zufriedenstellendes Ergebnis.

Beide Gärten erlangten 10 Punkte, und somit wird beiden Teilnehmern der 1. Platz zugesprochen. Die Preisgelder in Form von Gutscheinen werden somit auf Familie Kortmann und George mit jeweils 250 € gleichmäßig verteilt.

Pressemitteilung Stadt Fröndenberg

2 KOMMENTARE

  1. Wenn ich den Beitrag richtig verstanden habe:
    Von allen Fröndenberger Einwohnern haben nur zwei daran teilgenommen? Sonst hat sich niemand dafür interessiert? Das wäre letztendlich ein peinliches Scheitern der städtischen Aktion.

    Bei so wenig Teilnehmern müßte die Überschrift eigendlich lauten:
    Aktion der Stadt hat keine Resonanz bei den Einwohnern gefunden !

    Schräg finde ich auch den politischen Beruf des „Klimabeauftragten“. Jede kleine Stadt sollte jemanden auf Steuerzahlerkosten dafür einstellen das er das Weltklima managt :-). Vielleicht sollte man auch noch jemanden für ein ordentliches Gehalt dafür einstellen, der den Sonnenaufgang oder den Sternenhimmel Nachts managt. Das würde den Beauftragten der Stadt für das Weltklima vielleicht etwas entlasten.

    Für 5000 Euro brutto monatlich würde ich für die Stadt nebenberuflich langfristig die Mittagssonnenstrahlung im Ort managen. Meine politische Hauptarbeit würde darin bestehen, das ich zwei Familien im Ort 100 Euro Steuergelder geben würde weil sie sich eine Markise als Schutz vor der Mittagshitze angeschafft haben. Oder ich finde ein Cafe in der Innenstadt wo sich Bürger kostenlos Leitungswasser in der Mittagshitze abfüllen können :-).

    Ohne genauer zu recherchieren:
    Mich würde es nicht wundern, wenn die zwei Geldempfänger der Aktion dem Umfeld der städtischen paranoiden Klimahysteriker nahestehen.

    • Hätten „paranoide Klimahysteriker“ zuvor Schottergärten gepflegt, Schmunzler? Wohl kaum.
      Mit der Überschrift haben Sie Recht.

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