Bürgermeisterin Kappen: „Haben kein Erkenntnisdefizit“ – SPD fordert 100 Mio. € zusätzlich für Offenen Ganztag

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Talk mit Silvia Goseinkel MdL, Heike Bartmann-Scherding, Yvonne Gutzeit, Elke Kappen und Moderatorin Simone Symma. Foto: SPD Kreis Unna

„Offene Ganztagschulen brauchen endlich klare Rahmenbedingungen!“ So die markige Forderung kommunaler SPD-Vertreter an die schwarzgrüne Landesregierung.

„Wir wissen, woran es fehlt. Wir haben kein Erkenntnisdefizit“, machte Elke Kappen, Bürgermeisterin der Stadt Kamen, im Rahmen der Dialogveranstaltung „Guter Ganztag im Kreis Unna“ deutlich.

„Wir brauchen endlich ein Landesgesetz und damit einhergehend eine auskömmliche Finanzierung, damit man den Beschäftigten gute Perspektiven geben kann.“

Damit beschrieb Elke Kappen das von der SPD eruierte Grundproblem bei der aktuellen Ausgestaltung der Offenen Ganztagsschulen in NRW, dass sich wie ein roter Faden durch die Diskussion zog.

Die SPD-Kreistagsfraktion Unna hatte in den Emschersaal in Holzwickede eingeladen, um über die aktuelle Situation rund um den Ganztagsausbau zu diskutieren.

Rund 70 Personen aus dem ganzen Kreisgebiet nutzten die Gelegenheit für den Austausch mit Elke Kappen, der SPD-Landtagsabgeordneten Silvia Gosewinkel, Yyonne Gutzeit, Geschäftsführerin der Sozialpädagogischen Initiative Unna und Heike Bartmann-Scherding, Leiterin der Offenen Ganztagsschule an der Nordschule in Holzwickede.

Simone Symma, Kreistagsmitglied und Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Bildung, sprach in ihrer Begrüßung von einer Erfolgsgeschichte, zumindest was die Annahme durch die Eltern bzw. Schüler anbelangt: Der Anteil an Grundschüler, die den offenen Ganztag an Schulen besuchen, sei von 38,5 Prozent im Schuljahr 2013/14 bereits auf 52,7 Prozent im Schuljahr 2023/24 gestiegen.

„Der Rechtsanspruch ab 2026 wird zu sicherlich weiter steigenden Zahlen führen. Das stellt die Kommunen, Träger und auch die Beschäftigten vor große Herausforderungen.“

Kommunen bemühten sich intensiv um den Ausbau, damit genügend Plätze geschaffen werden. Dabei würden sie vom Land mit den Investitionen im Regen stehen gelassen.

Träger bemühten sich um Personal, dass unter den derzeitigen Rahmenbedingungen immer schwieriger zu finden sei. Die mangelnde Finanzierung sei auch hier zu spüren. „Wir müssen zum Beispiel abwägen, ob wir jemanden ausbilden oder eine Fachkraft einstellen. Beides gleichzeitig ist oft nicht bezahlbar“, stellt Yvonne Gutzeit dar.

„Die Kolleginnen und Kollegen brennen für ihre Arbeit, oft über die Belastungsgrenzen hinaus“, schilderte Heike Bartmann-Scherding die Situation in vielen Schulen.

Aus Sicht der SPD-Landtagsfraktion muss es daher schnell ein OGS-Landesausführungsgesetz geben, das Standards für Räume, Personal und die pädagogische Ausgestaltung im Ganztag formuliert.

„Vor allem muss das Land mindestens 100 Millionen Euro zusätzlich für den Ganztag bereitstellen, um die Tarifsteigerungen aufzufangen.“

„Eine gute OGS ist ein entscheidender Baustein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, für die individuelle Förderung unserer Kinder und für Chancengerechtigkeit“, betont Hartmut Ganzke, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag Unna. Dafür müssen wir uns gemeinsam weiter einsetzen und starkmachen!“

PM SPD Kreis Unna

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