Durch das Vortäuschen einer Notlage hat sich eine polizeibekannte 17-Jährige in eine sehr unangenehme Situation gebracht – daran lässt die Dortmunder Bundespolizei keinen Zweifel.
Die Wache am Hauptbahnhof wurde kurz nach Mitternacht am Montag von einer jungen Frau kontaktiert. Sie gab an, sich in suizidaler Absicht am Bahnsteig zu Gleis 18 zu befinden.
Unverzüglich begaben sich Einsatzkräfte zum Bahnsteig, wo jedoch niemand zu sehen war. Parallel dazu war die Strecke nach Bochum bereits gesperrt worden. Entlang der Bahnstrecke suchten Polizisten nach der vermeintlich akut gefährdeten jungen Frau.
Ein Polizeihubschrauber wurde angefordert, dessen Besatzung die Bahnstrecke zwischen Dortmund und Bochum absuchte, und auch an verschiedenen Haltepunkten wurde nach der Jugendlichen gesucht – alles ohne Erfolg.
Erfolglos blieb auch eine Ortung des Mobiltelefons, da es bereits ausgeschaltet war. Jedoch konnten die Einsatzkräfte die Personalien der Anruferin recherchieren: Die 17-Jährige war bereits mehrfach wegen ähnlicher Delikte polizeilich in Erscheinung getreten.
Die Polizei Bochum suchte schließlich die Wohnanschrift der 17-Jährigen auf. Dort war sie nicht. Ein Ermittlungsverfahren hat sie sich trotzdem eingehandelt – wegen Missbrauchs von Notrufen und Vortäuschens von Hilfsbedürftigkeit. Denn:
„Wer eine Notrufeinrichtung missbräuchlich verständigt oder Hilfsbedürftigkeit vortäuscht, kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft werden“, unterstreicht ein Bundespolizeisprecher. „Zudem können auf die Anruferin Schadensersatzforderungen der Deutschen Bahn AG zu kommen, welche in bestimmten Fällen bis zu 30 Jahre vollstreckt werden können.“
Durch die 50-minütige Streckensperrung verspäteten sich 25 Züge um insgesamt 738 Minuten Verspätung, ein Zug musste umgeleitet werden und vier Züge fielen teilweise aus.
Quelle Bundespolizei DO