„Schulterschluss aller Kommunen für die Arbeit mit benachteiligen jungen Menschen“, zeigt sich die Werkstatt im Kreis Unna erleichtert und erfreut.
Der Bildungsträger bekommt erstmals einen kreisweiten 3-Jahresvertrag. Alle Kommunen beteiligen sich entsprechend der Teilnehmerzahlen an der Finanzierung.
So reduziert sich der Beitrag der Stadt Unna auf 350.000 € jährlich (bisher 500.000 €).
Die Differenz wird von den übrigen Kommunen übernommen, um die Finanzierung an das Verhältnis von Teilnehmern und Zuschüssen aus den einzelnen Kommunen anzupassen.
6500 Menschen nehmen laut Werkstatt jedes Jahr die Angebote der Werkstatt im Kreis Unna und ihrer Tochtergesellschaften wahr.
„Allein 3500 Schüler bereiten sich regelmäßig ab der Klasse 8 auf ihren Weg in Ausbildung und Beruf vor. Und gerade junge Menschen aus schwierigen sozialen Verhältnissen oder mit nicht so guten Schulnoten finden bei der Werkstatt intensive Unterstützung und Förderung.“
Diese Arbeit wollen die Städte und Gemeinden im Kreis nun zukunftsfest aufstellen und mit einem längerfristigen Vertrag absichern.
In der Pressemitteilung dazu heißt es:
„Rund 26 Millionen Euro setzen die Werkstatt, die Umwelt-Werkstatt Lünen-Selm und die Signal-gGmbH in Schwerte für die besonders benachteiligten Menschen am Arbeits- und Ausbildungsmarkt ein.
Qualifizierte Fachkräfte sorgen dafür, dass Jugendliche ihren Schulabschluss nachholen oder einen Berufsabschluss zum Beispiel in der Lagerwirtschat erwerben können.
Den Löwenanteil der hier entstehenden Kosten finanzieren das Jobcenter und die Arbeitsagentur.
Mehrere Millionen Euro akquiriert die WiKU zudem über Landesprogramme oder Gelder der EU.
Damit müssen die Kommunen seit vielen Jahre nur etwa 4 % der Ausgaben, also rund 1 Mio. € beisteuern, um ungedeckte Eigenanteile der Werkstatt mitzufinanzieren.
Geregelt wurde diese Bezuschussung seit Jahrzehnten in jeweils einzelnen Verträgen zwischen Städten und der Werkstatt – immer auch in Abhängigkeit zu den schwankenden Kassenlagen der jeweiligen Kommune.
Das wird sich ab diesem Jahr ändern:
Alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der 10 Städte und Gemeinden unterzeichneten auf ihrer Konferenz im Kreishaus unter der Leitung von Landrat Löhr erstmals einen gemeinsamen 3-Jahresvertrag.
Damit setze man „kreisweit ein Zeichen für Engagement für junge Menschen mit Berufsstartschwierigkeiten und Handicaps. Sie brauchen eine gesicherte Perspektive und dürfen uns als künftige Fachkräfte nicht verloren gehen“, lässt sich Löhr zitieren.
Werkstatt-Geschäftsführer Herbert Dörmann dankte für die drei Jahre garantierte kommunale Spitzenfinanzierung:
„Das gibt uns die Möglichkeit, trotz vielfältiger Sparoperationen bei den Arbeitsmarkt-Mitteln unser Bildungs-Angebot und die Innovationsprojekte für Jugendliche weitreichend zu sichern und weiterzuentwickeln.“
Die Werkstatt im Kreis Unna arbeitet seit 4 Jahrzehnten für junge Menschen, die keinen betrieblichen oder schulischen Ausbildungsplatz erhalten, bei denen der Abschluss der Ausbildung zu scheitern droht.
Sie kümmert sich auch um Heranwachsende, bei denen soziale Benachteiligungen oder Behinderungen wie Erkrankungen das Leben und die Perspektiven beeinträchtigen.
Die bringen die Jobcoaches der Werkstatt mit Betrieben zusammen, die dringend und vergebens Nachwuchs suchen.
Im Bereich der schulischen Berufsorientierung arbeitet die Werkstatt mit 42 Schulen in allen Städten und Gemeinden zusammen. Und, so Werkstatt-Chef Dörmann:
„Am angespannten Ausbildungsmarkt im Kreis Unna werden gegenwärtig 250 zusätzliche Ausbildungsverhältnisse für Jugendliche unter 25 Jahren mit öffentlicher Förderung organsiert.
Die Ausbildung findet fast ausschließlich in Betrieben statt. Ausgebildet wird in 78 Ausbildungsberufen.“
Die praktische Arbeit mit den benachteiligten Menschen in schulischen oder werkpraktischen Angeboten der Werkstatt wird intensiv durch über 90 Sozialpädagogen flankiert.
Sie begleiten die Jugendlichen und auch Erwachsenen bei allen ihren persönlichen Problemlagen.
Da in den letzten 10 Jahren die psychischen Beeinträchtigungen der Teilnehmer immer stärker zugenommen haben, hat die Werkstatt eigene Psychologen eingestellt. Diese führen Beratungen durch, helfen dabei, Therapieplätze zu finden und die Zeit bis zur Therapieaufnahme zu überbrücken.
Dörmann: „Wir können auch bei schwierigsten Zielgruppen, z.B. Abgängern aus den Förderschulen, respektable Erfolge vorweisen. So wurde im Werkstattjahr für rund drei Viertel der Teilnehmer eine Anschlussperspektive in Arbeit, Ausbildung oder Weiterbildung erschlossen.“
Quelle: Pressemitteilung Werkstatt im Kreis Unna
Auch verabredeten die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen mit der Werkstatt, dass künftig ein Beirat mit Vertretungen aus allen Kommunen eingerichtet wird, der die Arbeit der Werkstatt und der Tochtergesellschaften Umwelt-Werkstatt und Signal noch intensiver begleiten soll.
„Da in den letzten 10 Jahren die psychischen Beeinträchtigungen der Teilnehmer immer stärker zugenommen haben, hat die Werkstatt eigene Psychologen eingestellt.“
Die Aussage führt schon ein bißchen in die Irre. Alle Zahlen belegen, daß die psychischen Beeinträchtigungen bei Jugendlichen durch die Coronamaßnahmen in den letzten 3 Jahren massiv zugelegt haben. Gespräche mit Polizisten, Lehrer und Mitarbeiter beim Jugendamt haben haben mir dies zusätzlich bestätigt.
Zur Erinnerung: Während zum Bsp. der Großteil der Bevölkerung sich von der Maske verabschiedet hatte, wurde sie in von den Kommunen abhängigen Einrichtungen gnadenlos per Hausrecht so lange wie möglich durchgezogen.
Als kaum noch jemand eine Maske trug und die Stadtspitze ohne Maske auf der Bühne einen neuen Dezernten begrüsste, sass der gesamte Stadtrat brav und folgsam gesichtlos mit im Publikum.
In den benachbarten Niederlanden, wo es nie eine Pflicht zum tragen einer medizinischen Maske gab und der zweimalige Versuch der Einführung von G-Regeln schnell an der Bevölkerung scheiterte, gibt es keine auffälligen Steigerungen von psychischen Erkrankungen bei jugendliche.
Natürlich will keiner der Beteiligten hier darauf angesprochen werden und zum verdrängen macht man halt aus 3 Jahre einfach 10 Jahre.
PS:
Bei einer Wanderung mitten im Wald standen mal abseits von einer größeren Gruppe Kinder plötzlich vor uns. Nachdem sie uns erzählt haben, warum sie dort sind, waren sie plötzlich voll erschreckt und sind schnell davon gerannt. Sie durften ja niemanden erzählen, das sie dort verbotenerweise mit mehreren Kindergeburtstag feiern.
Das ca. 5jährige Kind, was uns erst freudestrahlend und stolz erzählt hat, das es Geburtstag hat und deshalb danach ängstlich schnell weggelaufen ist, werde ich nie vergessen. Genausowenig wie den Jugendlichen, dem mir wegen seinem auffälligem Verhalten aufgefallen ist und dem ich in den Feldern hinterhergelaufen bin und der mir erzählt hat, dass er sich umbringen will, weil er das eingesperrt sein zu Hause nicht mehr aushält.
Wir haben damals viel Zeit geopfert, und haben mit Jugendlichen (natürlich Maskenfrei) als Ausgleich in der Wildnis des Sauerlandes Abenteuer unternommen.
Wenn die seit Monaten in der Schule und der Fuzo von Unna nur Masken um sich herum hatten und man mit denen mal für einen langen Tagesausflug in die Niederlande rüber ist, sind die voll aufgeblüht und haben fassungslos Fotos gemacht, weil sie plötzlich in einer Kleinstadt mit belebtem Markt bei schönem Wetter vor einem Cafe sassen, das normale Leben um sich herum hatten und alles machen konnten.
Die im Bericht aufgeführte Jugendarbeit ist wichtig. Der Leser verzeih mir aber bitte, wenn ich bis heute noch dabei einen bitteren Beigeschmack verspüre und das Bedürfnis habe, hier darauf hinzuweisen.