Die Freie Liste Unna (FLU), derzeit mit zwei Mandaten im Stadtrat vertreten, hat sich von ihrem Mitglied Friedrich Vogt getrennt bzw. Vogt sich von ihr.
Friedrich Vogt war bisher als sachkundiger Bürger im Ausschuss für Feuerschutz, Sicherheit und Ordnung (FSO) und im Kulturausschuss tätigt, jeweils als stellvertretendes Mitglied.
Der Anlass sollen politische Äußerungen Vogts in den sozialen Medien gewesen sein, speziell auf Facebook, wo er sich rege an Diskussionen beteiligt.
FLU-Fraktionschef Klaus Göldner bestätigte die Personalie auf unsere Anfrage am frühen Samstagnachmittag.
Er gab dabei seiner „Verwunderung“ über die Bitte nach einer Stellungnahme Ausdruck.
„Bei nahezu jeder Ratssitzung stehen Vorlagen auf der Tagesordnung, die den Wechsel bzw. das Ausscheiden von sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern aller im Rat vertretenen Fraktionen zum Inhalt haben. Noch nie habe ich im Rundblick über solche personellen Veränderungen gelesen, zumal es sich hierbei nicht um gewählte Ratsmitglieder handelt.“
Klaus Göldner bestätigte sodann, dass Vogt seine Mitgliedschaft im Verein FLU gekündigt habe und beim Bürgermeister seinen Verzicht bezüglich der oben genannten Ausschussmitgliedschaften erklären werde.
„Ich habe Herrn Vogt zugesichert, von meiner Seite keine öffentlichen Erklärungen über die Gründe seiner Trennung von der FLU abzugeben, die in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt und ausschließlich in der zunehmend unterschiedlichen Bewertung politischer Vorgänge begründet ist“, so der FLU-Chef abschließend.
Die Gründe für seine Trennung von der Freien Liste Unna nannte Vogt unserer Redaktion auf Anfrage selbst:
„Mir wurde nahegelegt auszutreten. Meine politische Ausrichtung und mein Freund/-Feindbild passte wohl nicht mehr zur FLU. In dem Zusammenhang habe ich auch meine Mandate als Sachkundiger Bürger niedergelegt. Sprich, zur Zeit bin ich noch ohne politische Heimat.“
Das könne sich bald wieder ändern. „Nur soviel dazu. Es wird aber nicht die AfD sein – nur um Irritationen gleich im Vorfeld auszuräumen“, unterstreicht Vogt.
Nun, da sich Freddy Vogt öffentlich im Rundblick zu den Gründen unserer Trennung äußert, habe auch ich keinen Grund mehr, zu schweigen.
Trennungsgrund war weniger ein unpassendes Freund/ -Feindbild oder eine unpassende politische Ausrichtung. Die FLU hat keine Feinde, sondern politische Mitbewerber.
Zur wahren Begründung darf ich hier vielmehr einen Auszug aus meinem Schreiben an Herrn Vogt veröffentlichen, welches ich zuvor mit dem Vereinsvorsitzenden, meinem Stellvertreter und der Geschäftsführung abgesprochen habe.
Auszug:
„Abgesehen davon, ob man eine Person und/oder deren politische Einstellung mag oder auch nicht. Die Grenze ist für mich und viele andere unserer Mitstreiter immer dann überschritten, wenn man persönlich wird oder gar beleidigt. Auch dies sollte uns von anderen Akteuren in den sozialen Netzwerken unterscheiden. Du magst das anders sehen. Wir haben mehrfach darüber gesprochen.
Da Du aber offensichtlich Deinen Stil weiterhin so pflegen möchtest, solltest Du Dir eine Gruppierung suchen, die diese Art der Auseinandersetzung begrüßt. Auch wenn wir, wie alle anderen Parteien und politischen Vereine auch, händeringend Unterstützer brauchen und suchen, geht Deine Art der Meinungsäußerung einer Mehrheit unserer Mitglieder mittlerweile zu weit. So leid es mir tut, aber ich möchte Dich nunmehr bitten, unseren Verein freiwillig zu verlassen.“
Ich denke, damit ist jetzt alles gesagt.
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