324.705 KfZ im Kreis angemeldet, 10.332 mit „E“-Kennzeichen: Kreis lockt mit „kostenlosem Parken“ und Sonderfahrspuren

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Parkplätze für E-Autos auf dem Parkdeck des Parkhauses Neue Mühle - Foto Rinke

„Die Zahl ist gigantisch, und sie wächst weiter“, verkündet die Kreisverwaltung Unna.

Ende Dezember 2023 waren 324.705 Fahrzeuge im Kreis Unna zugelassen, das sind 516 mehr als im Quartal zuvor.

10.332 dieser Fahrzeuge haben ein „E“ hinten im Nummernschild. Heißt: Es handelt sich um reine Elektrofahrzeuge, aber auch beispielsweise Plug-In-Hybride und Brennstoffzellenautos. Ihr Zuwachs betrug im Vergleich zum 3. Quartal 544 Fahrzeuge.

Die Kreisverwaltung wirbt eifrig für die elektrische Mobilität.

„Mit dem E-Kennzeichen darf man z.B. Sonderfahrspuren nutzen oder das Gefährt auf gekennzeichneten Parkflächen kostenfrei abstellen.“

Allerdings hat ausgerechnet die Kreisstadt Unna just dieses kostenfreie Park-Privileg mit Beginn dieses Jahres abgeschafft. Wir berichteten. Das neue Parkkonzept mit deutlich höheren Parkgebühren hat auch dem dreistündigen kostenlosen Parken von E-Fahrzeugen den Garaus gemacht.

Die Gesamtzahl der im Kreis zugelassenen Fahrzeuge ist deutlich größer als die Summe der UN-, LÜN- und LH-Kennzeichen. Das liegt an der inzwischen bundesweit möglichen Kennzeichen-Mitnahme.

So sind im Kreis Unna auch zahlreiche Fahrzeuge von Haltern gemeldet, die früher mal anderswo wohnten und immer noch mit ihrem alten Nummernschild unterwegs sind. Nach einem Fahrzeugkauf außerhalb des Kreises ist übrigens ebenfalls eine Kennzeichenmitnahme möglich. Diese ist in der Gesamtzahl enthalten.

Wer genau rechnet, wird eine weitere Differenz entdecken: Zählt man die zugelassenen Fahrzeuge in den einzelnen Kommunen (siehe beigefügte Tabelle) zusammen, ergibt sich eine kleinere Summe, als der Gesamtbestand ausweist. Diese Abweichung ergibt sich durch sogenannte Standortfahrzeuge (z.B. wenn ein Gewerbe im Kreis Unna betrieben wird, der Besitzer aber außerhalb wohnt).

Hier die Zulassungen nach Kommunen aufgeschlüsselt.



3 KOMMENTARE

  1. Viele hier südlich von Unna haben sich aus Spaß neben ihren Autosammlungen so ein subventioniertes Elektrospielzeug zugelegt, nur damit sie Vorteile haben, falls sie doch mal einen Termin in der Innenstadt von Unna wahrnehmen müssen.

    Für den Alltag den SUV, Oldtimer oder Porsche, für kurze Erledigungen in der Stadt das Elektroteil. Nach außen hin voll im ökologischen Trend, am Sommerwochenende dann mit dem 6 Zylinder an den Sorpesee oder zum Golfplatz.

    Diese Elektrotechnikspielzeuge finden eher Liebhaber in der gehobenen Einkommensklasse. Oder beim pensionierten Rentner, der lediglich an sonnigen Sonntagen seine schweren E-Bikes in die Natur fährt. Der Lagerschichtarbeiter oder die Aushilfskraft im Supermarkt sind oft froh, wenn sie noch einen alten kleinen Fiesta oder Corsa für 2-3.000 Euro finden, mit dem sie zumindest die nächsten 2 Jahre zur Arbeit fahren können um das Geld für den nächsten zu verdienen.

    Den eigenen Parkplatz vor der Haustür mit eigener Nachtladestation hat auch nicht jeder.

  2. Zitat @schmunzler: „sind oft froh, wenn sie noch einen alten kleinen Fiesta oder Corsa für 2-3.000 Euro finden…“
    Und die in diesem Zustand vor ein paar Jahren noch für die Hälfte zu bekommen waren.
    Das Ende des E-Automobils zeichnet sich bereits am Horizont ab. Es war auch nie angedacht, schlicht die Verbrenner durch die E-Autos zu ersetzen. Nur noch die Oberschicht wird das können, der Rest soll Öffis fahren.

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