Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde „haKochaw“ mit Ehrennadel der Stadt Unna gewürdigt

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An ihrem 70. Geburtstag erhielt Alexandra Khariakova (Mitte) die Ehrennadel der Kreisstadt Unna. Bürgermeister Dirk Wigant (rechts) und der Erste Beigeordnete Sandro Wiggerich (links) gratulierten in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde. (Foto Stadt Unna)

Alexandra Khariakova erhält Ehrennadel der Kreisstadt Unna:

In Anerkennung ihrer Verdienste um die Stadt Unna hat Bürgermeister Dirk Wigant im Namen der Kreisstadt Unna am Freitag, 10. November, Alexandra Khariakova die Ehrennadel der Kreisstadt Unna verliehen.

„Ihre Persönlichkeit, Ihre Kraft und Ihre Energie prägen die Jüdische Gemeinde in Unna und haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Jüdische Gemeinde zwölf Jahre nach ihrer Gründung in Unna eine Synagoge eröffnen konnte“,

würdigte der Bürgermeister das außergewöhnliche Engagement der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna.

An dem Ort, der wohl am besten den hohen persönlichen Einsatz Alexandra Kharikovas für die Jüdische Gemeinde symbolisiert, überreichte Dirk Wigant ihr die Ehrennadel – in der Synagoge in Massen-Nord waren am Freitag zahlreiche Gäste zusammengekommen, um Alexandra Khariakova zu ehren.

Denn die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde wurde am 10. November 70 Jahre alt – ein guter Anlass, um ihr jahrzehntelanges Engagement in Unna mit der Ehrennadel zu würdigen.

Maßgeblich an Entwicklung der Jüdischen Gemeinde beteiligt

Aufgewachsen in Charkiw in der Ostukraine kam Alexandra Khariakova 1995 als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland. Von der Gründung der jüdischen Gemeinde in Unna im Mai 2007 bis zur Eröffnung der Synagoge in den Räumen des ehemaligen Bodelschwingh-Hauses an der Buderusstraße in Massen Nord im Juli 2019 war Alexandra Khariakova maßgeblich an der Entwicklung der Jüdischen Gemeinde in Unna beteiligt.

Mit Humor und vor allem ohne Berührungsängste setzt sie sich immer wieder dafür ein, jüdisches Leben in Unna sichtbar zu machen. Der 4. Juli 2019 war daher ein besonderer Tag für sie: 74 Jahre nach dem Ende des Holocaust bekam jüdisches Leben in Unna wieder eine Heimat, als die Synagoge feierlich eröffnet wurde.

Engagement für Geflüchtete aus der Ukraine

Doch Alexandra Khariakovas Engagement endet damit keinesfalls: Als gebürtige Ukrainerin trifft sie der Angriffskrieg Russland auf die Ukraine persönlich sehr; kurzerhand organisiert sie Hilfsangebote für Geflüchtete. Ihren Einsatz stellt sie dabei stets als selbstverständlich und keinesfalls besonders dar: Immer wieder weist sie daraufhin, dass sie ohne die vielen Ehrenamtlichen in ihrer Gemeinde nicht die Arbeit leisten könnte, die nach außen Gesehen wird.

Der Weg nach außen, die Sichtbarkeit jüdischen Lebens in der Stadt – das ist Alexandra Khariakova ein Herzensanliegen: „Ihre“ Gemeinde soll gesehen werden, soll eine Anlaufstelle sein für alle Menschen. Dass die Synagoge in Massen-Nord durch bauliche Sicherheitsmaßnahmen geschützt wird, ändert nichts an dieser Überzeugung:

„Die Synagoge ist ein offenes Haus. Der Zaun ist nur eine äußere Grenze“,

sagte Alexandra Khariakova einmal.

Es ist das Leben dieser Überzeugung, das das Wirken Alexandra Khariakovas für die Jüdische Gemeinde und für Unna so bedeutsam macht – und wofür sie am 10. November mit der Ehrennadel der Kreisstadt Unna gewürdigt wurde.

Pressemitteilung (wörtlich übernommen): Stadt Unna

4 KOMMENTARE

  1. Jahrzehntelang fiel „jüdisches Leben“ praktisch nicht auf (und die hatten wirklich ihre Ruhe!!!) , doch seitdem der Konflikt im Gazastreifen los ging, verhält sich die Presse ähnlich wie mit den Ukrainern-diese Leute werden „gepampert“. Ob das alles so Sinn macht, sei dahingestellt, aber wer kümmerte sich vorher um Ukrainer, oder die Juden? Alles wirkt irgendwie gelenkt gestellt, das Problem ist die Wahrnehmung in der Bevölkerung, welche auch schnell kippen kann!

    • Sehe hier kein „pampern“ sondern in dem Fall eine Bürgerin dieser Stadt die für ihr Jahrzehnte langes Engagement mit der Ehrennadel ausgezeichnet wurde.
      In Verbindung mit dem besonderen, runden Geburtstag dazu in einen entsprechenden Rahmen.

    • Frau Alexandra Khariakova wurde nicht für ihren 70ten Geburtstag und nicht für den schönsten Vorgarten ausgezeichnet, sondern für ihr außergewöhnliches Engagement für die jüdische Gemeinde.

      Was bitte sollte also eine passende Laudatio beinhalten?

      Dass die Synagoge heute mit baulichen Sicherheitsmaßnahmen geschützt werden muss sollte ebenso Thema sein und ist auf unsere unfähigen Politiker zurückzuführen die Solidarität bekunden aber Taten fehlen lassen.
      Die Terroristen mit offenen Armen aufnehmen, islamistische und unter Beobachtung stehende Gefährder ebenso wie hetzende Imani dulden zusammen mit der inkonsequenten Judikative.
      Nicht zu vergessen die rechten Du-pfbacken

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