Park, Parkplatz oder Kompromiss? Umfrage zum Reallabor Schulstraße ist ausgewertet

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Reallabor Schulstraße - Foto Rundblick

„Reallabor“ Schulstraße – Park oder Parkplatz: Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung sind da,

Ein gutes halbes Jahr war der Platz an der Schulstraße Unnas erstes „begehbares Bürgerbeteiligungsprojekt“. Man wollte, so erinnert die Stadt, „herausfinden, in welche Richtung sich der Platz dauerhaft entwickeln soll“.

Über eine Online-Befragung – wir berichteten über deren Mängel -, , eine Mailadresse und einen Briefkasten auf dem Platz konnten/sollten die Bürger Ideen und Anregungen zu dem Platz abgeben.

Zugleich führte auch die Redaktion des Rundblicks auf ihrer Facebookseite eine Leserbefragung durch.

– HIER nachzulesen.

Das Ergebnis war mehr als eindeutig: Eine ganz überwiegende Mehrheit der immerhin fast 600 Umfrageteilnehmer sprach sich für eine Kompromisslösung aus.

  • Für die Option „wieder komplett ein Parkplatz“ stimmen 165 Voter – rund 27 Prozent.
  • Für „alles als Park lassen wie jetzt“ sprechen sich 137 Abstimmende aus – knapp 23 Prozent.
  • Die überdeutliche Mehrheit ist für „Spielplatz lassen/ausgestalten, den Rest wieder zum Parkplatz machen„: 290 Umfrageteilnehmer – 48,6 Prozent– stimmten für diesen Kompromiss (271 auf RB, 19 auf „Du bist Unneraner“).

Wie sieht nun demgegenüber das Ergebnis der Stadt aus?


Die Ergebnisse der Beteiligungsformate der Stadt seit dem heutigen Freitag, 20. Oktober, auf der städtischen Homepage unter www.reallabor-schulstrasse.de einsehbar.

Zentrale Fragen des Online-Fragebogens waren, ob die Umgestaltung des Parkplatzes an der Schulstraße dauerhaft umgesetzt werden sollte und ob es ähnliche Maßnahmen bzw. Versuche auch anderswo in Unna geben sollte. Die Option wie bei der Rundblick-Umfrage – dass gezielt gesagt werden konnte „der Spielplatz soll bleiben, der Rest wieder Parkplatz werden“ – gab es bei der städtischen Umfrage nicht.

Auf die Frage, ob die Umgestaltung dauerhaft umgesetzt werden sollte, antworteten 57% mit stimme zu und weitere 5 % mit
stimme eher zu.

Hingegen antworteten 33% mit stimme nicht zu und ebenfalls 5 % mit stimme eher nicht zu.

Insgesamt sind somit 62 % für eine dauerhafte Umsetzung und 38 % dagegen.

Vergleichbare Einschätzungen zeigen sich auch bei der Frage nach ähnlichen Versuchen in Unna.

Hier stimmen 63 % zu (bzw. eher zu 10%) und 37 % dagegen.

Zugleich erklärten 47 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sich die Parksituation durch den Versuch verschlechtert habe.

„Die Ergebnisse bilden die Basis, auf der die Stadtverwaltung jetzt einen Vorschlag, wie der Platz künftig genutzt werden soll, entwickeln wird“, erläutert das Rathaus.

„Über diesen Vorschlag werden dann die politischen Mandatsträger in den jeweiligen Fachausschüssen beraten und abschließend im Stadtrat beschließen, wie die Zukunft des Platzes aussehen soll.

Diese Entscheidung wird absehbar in der letzten Ratssitzung des Jahres am 7. Dezember fallen.

Bis dahin können alle Interessierten (auch Nicht-Unnaer) weiterhin ihre konkreten Ideen und Anmerkungen zur Zukunft des Platzes anbringen.

„Konkret ist dies beispielsweise möglich durch die Teilnahme an den Sitzungen der Fachausschüsse und des Rates“, lädt die Stadt ein: „Diese finden stets öffentlich statt und bieten in der Einwohnerfragestunde die Gelegenheit, sich direkt gegenüber den Politikerinnen und Politikern sowie der Verwaltung zu aktuellen Themen zu äußern.“

Die Termine der Sitzungen sind über das Ratsinformationssystem auf der städtischen Homepage einsehbar.

Zudem hat jeder Einwohner, der seit mindestens drei Monaten in Unna wohnt, das Recht, sich mit Anregungen oder Beschwerden an den Rat der Kreisstadt Unna zu wenden. „Bei Fragen hierzu hilft das Ratsbüro unter Tel. (02303) 103-290 oder per E-Mail an ratsbuero@stadt-unna.de gerne weiter“, lädt die Stadt ein.

3 KOMMENTARE

  1. Langsam wird es peinlich in Unna.
    Warum macht man nicht die Zufahrten in den Stadtkern zu, dann haben wir in einigen Jahren eine Innenstadt die frei von Autos, frei von Geschäften und frei von Einwohnern ist.
    Dann können die Grünen in den Parks und Shared Spaces zelten und diese Zelte mit Wärmepumpen heizen.
    Dazu hat Unna dann ein Verkehrsleitsysten damit die Politiker die Wege in die Parkhäuser finden um dann im Innenstadtpark von Unna ihre Zelte aufzubauen.
    Die schönen alten Bäume in Unna werden gefällt, damit die noch hier lebenden, ihre Kinder mit dem SUV zur Schule bringen können, und alle, ja fast alle sind glücklich, bis auf die, die weggezogen sind, ihre Geschäfte aufgegeben haben und von Bürgergeld leben.

    Tolles Unna

  2. Eigenartiger Weise hat die Verwaltung bereits in der Vergangenheit Ratsvorschläge erarbeitet die ( nicht überraschend) den Vorstellungen des BM und seinen angeschlossenen Parteigenossen entsprach.
    Diesmal eben nicht mit einer geschönten oder utopisch hoch gerechneten Budgetplanungen sondern mit einer manipulativen Umfrage die nicht ernst zu nehmen ist.

    Dass Mehrfachnennungen möglich waren haben sicher die bekannten Befürworter reichlich genutzt, anders ist die Auswertung vor und nach dem 15.9 nicht zu erklären.
    Erstaunlich die starke Veränderung des Stimmungsbildes nach dem 15.9 mit deutlich geringerer Akzeptanz, größerer Skepsis bis hin zu Ablehnungen des Platzes.

    Da gleicht das Stimmungsbild eher der Rundblick Umfrage.

    Bleibt zu hoffen dass die Ratsmitglieder sich von dieser Auswertung nicht beeinflussen lassen und im Interesse der Anwohner und des anliegenden Einzelhandels eine Entscheidung treffen und die Schwarzen nicht wieder vor den Grünen buckeln.

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