Richtfest fürs neue Jobcenter auf Viktoria-Areal: 199 Büroräume, 128 Stellplätze, 22 Mio. € Kosten

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Richtfest fürs neue Jobcenter an der Viktoriastraße. (Foto Viktoria Grundstücks GmbH)

„Fünfgeschossiger Neubau setzt Zeichen für die Reaktivierung der Industriebrache“, titelt der private Investor die nächste Vollzugsmeldung für das neue Jobcenter-Gebäude in Unna.

Am heutigen Dienstag, 26. September, wurde auf der langjährig brach gelegenen Viktoria-Fläche zwischen Viktoria- und Hammer Straße Richtfest gefeiert.

Foto Viktoria Grundstücks GmbH

Wie kürzlich auf Rundblick berichtet, sind die Bauarbeiten für das Bürogebäude schon sichtlich vorangeschritten.

Nach Überzeugung des privaten Investors, der Viktoria Grundstück GmbH & Co.KG, setzt dieser U-förmige Neubau für das Jobcenter Kreis Unna „sichtbare Zeichen für die Reaktivierung der Viktoriafläche nördlich des Unnaer Bahnhofes“.

Heute feierte die Grundstückseigentümerin zusammen mit dem beauftragten Bauunternehmen Ten Brinke (welches auch das Einkaufszentrum Neue Mühle gebaut, inzwischen jedoch weiterverkauft hat) und dem Jobcenter Kreis Unna als künftigem Mieter Richtfest.

Das fünfgeschossige Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 5.700 Quadratmetern wird den Mitarbeitern des Jobcenters voraussichtlich ab Oktober 2024 insgesamt 199 Büroräume bieten.

Das Gesamtgrundstück für den Neubau an der Ecke Hammer und Viktoriastraße ist zusammen mit 128 Stellplätzen rund 10.000 Quadratmeter groß.

Insgesamt investiert die Viktoria Grundstücks GmbH & Co. KG rund 22,0 Mio. Euro für den Neubau. Darin enthalten sind die Bodensanierung, die Planung, die Erschließung und Fertigstellung des Gebäudes, samt Außenanlagen und Parkplatz.

Die Eigentümergesellschaft unterstreicht:

„Der Bau entspricht mit dem KfW-Standard 40 NH (Nachhaltigkeit) den neuesten Effizienzstandards, Dachbegrünung und Photovoltaik-Anlagen sind eingeplant. In den Pflanzbeeten werden heimische Sträucher wachsen, an der Fassade sind Fledermausquartiere und insektenfreundliche Beleuchtung vorgesehen.“

Lesen Sie dazu auch: Wieso das Jobcenter einen Neubau braucht.

Der Neubau gebe schon einen Vorgeschmack auf die mögliche Nutzung der 56.000 Quadratmeter großen Restfläche, erläutert die Viktoria-GmbH ihre weiteren Pläne: Dazu laufen bereits die aufwendigen Vorarbeiten.

5-geschossige Town-Houses und Mietwohnungen in grünem, autofreiem Stadtquartier

Auf dem ehemaligen Fabrik-Areal zwischen Hammer und Viktoriastraße soll ein lebendiges Stadtquartier wachsen, das Zeichen für die Innenstadtentwicklung setzt.

„Rundum von vier- bis fünfgeschossigen Gewerbebauten gegen den Schall der Bahnlinie geschützt, sollen im Kern autofrei bis zu 260 Wohnungen für die unterschiedlichsten Ansprüche entstehen.“

Dies sieht die Projektstudie vor, mit der die Eigentümerin Viktoria-Grundstücks GmbH & Co. KG gemeinsam mit der Kreisstadt in die Detailplanung ging.

Die Büro- und Gewerberiegel rund um das neue Wohnquartier bieten reichlich Platz für unterschiedliche Nutzungen, so die Eigentümergesellschaft: „Dienstleistungen, nicht störende Produktion, Bildungsangebote und auch soziale Dienste.

Wohnen auf Viktoria – so könnte das entwickelte Areal künftig aussehen. (Grafik Stadt Unna)

Das geplante Wohnangebot ist nach den bisherigen Plänen rund um eine grüne Bummelachse und einen Quartiersplatz für alle Bedarfe aufgelockert:

Eigenheime strecken sich über 4 bis 5 Etagen hoch als „Townhouses“ schmal in den Himmel, Eigentums- und Mietwohnungen sollen in aufgelockerten Blocks direkt im Anschluss entstehen. Ein Fünftel bis ein Viertel im sozialen Wohnungsbau.

„Wir wollen ein Quartier für alle Altersgruppen, alles barrierefrei“, sagt Karin Rose, Geschäftsführerin der Viktoria Grundstücks GmbH & Co. KG.

Die Barrierefreiheit gelte nicht nur für ältere Menschen, sondern auch für Menschen mit Handicap. Gerade bei denen fehle, so zeigen die Daten von Kreis und Kreisstadt, ein Wohnungsangebot.

Eine Kindertagesstätte sowie eine Pflegestation im Quartier wünschen sich die Investoren: „Wir freuen uns da auf Partner, die ersten Gespräche haben wir geführt.“

Zukunftsideen für die Innenstadt wird das Viertel auch in anderen Bereichen setzen.

Der Kern ist autofrei. Quartiersgaragen sollen fußläufig erreichbar den Bedarf an Autoparkplätzen decken. Eine Mobilstation mit Carsharing, Bikesharing und Lastenrädern wird direkt daneben Alternativen zum eigenen PKW bieten.

Und eine direkte Anbindung zum nahen Bahnhof und Busbahnhof haben die Planer als Wunsch eingezeichnet: Der Tunnel zu den Bahngleisen soll unter den Gleisen nach Norden direkt ins Viertel weiter durchgebaut werden.

Bei der Begrünung und der Energieversorgung werde Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Von der Dachbegrünung über Bäume in der Quartiersallee über Regenwassernutzung, Wasserbecken im Quartiersplatz bis hin zu einem modernen Energiekonzept mit Solarstrom, Geothermie und Wärmepumpen reichen die Planungen.

Wieviel davon realisiert werden kann, das wird aktuell von Gutachtern und Fachplanern ermittelt, erklärt die Geschäftsführerin. Dazu gehört, welche Grenzen die Altlasten auf dem Gelände etwa für die Pflanztiefe von Bäumen setzen.

Altlastensanierung gehört ins Konzept – dass sie da ernst machen, haben die Besitzer schon beim Abbruch der alten Pflugfabrik an der Viktoriastraße bewiesen. Die dort seit Jahrzehnten schlummernden Gifte wurden komplett geräumt, ebenso jetzt auf dem Baugrundstück des Jobcenters.

Die Viktoria Grundstücks GmbH lässt zudem noch prüfen, wie das Wohnquartier optimal gegen den Lärm der Bahnstrecke zu schützen ist. Ebenso ist die weitestgehende Nutzung des Regenwassers bei gleichzeitigem Schutz gegen Starkregenereignisse ein Thema, an dem die Fachleute arbeiten.

Pressemitteilung: Viktoria Grundstücks GmbH & Co. KG

3 KOMMENTARE

  1. Sehr schön zu lesen und zukunftsorientiert die Pläne.

    Lassen wir uns mal überraschen was denn der Quadratmeter Wohnfläche auf Grund der in Deutschland bestehenden Standards kosten wird.
    Dem Investor wünsche ich viele Interessenten, glaube aber dass bei unmittelbar absehbaren und bereits beschlossenen Steuererhöhungen selbst für den Mittelstand die Wohnungen nicht mehr bezahlbar sind sofern der Investor keine stark sozial ausgeprägte, uneigennützige Ader hat

  2. Warum baut man am neuen Jobcenter 128 Parkplätze?
    Die Kunden können sich kaum noch ein Auto leisten und die Mitarbeiter sind doch wohl angehalten, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen oder?
    Gibt es denn Ladestationen für E-Bikes, oder hat man die vergessen?
    Aber für das autofreie Wohngebiet gibt es dann ja Platz für die SUVs der Bewohner um die Kinder zur Schule zu bringen.
    ich hoffe, man hat bei dem Investor aus den Erfahrungen der „neuen Mühle gelernt“

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