„Warum ist eine Fahrradtrasse von Unna-Massen nach Königsborn unverzichtbar? Und warum sollte die Brockhausstraße am neuen Grundschulzentrum sinnvollerweise eine Schulstraße sein – zu Schulbeginn und Schulende autofrei?
Und könnte der Unnaer Verkehrsring nicht eine Spur für Bus und Radler abgeben – angesichts der derzeitigen Sperrung von zwei Spuren des Südrings, die nicht zum Dauerstau und Verkehrschaos führten?“
Diese Fragen stellt der Radclub ADFC. Er radelte am Sonntag, 24. September, bei der inzwischen vierten „Unna Kidical Mass“ die, so formuliert der Club, „Brennpunkte der Unnaer Verkehrspolitik“ ab.
„Der Tenor bei der bunten Fahrraddemo: Diese Strecken hätten wir gerne ganzjährig im Alltag“, gibt der ADFC die von ihm wahrgenommene Stimmung der 60 Kinder und Erwachsenen wieder.
Dem motorisierten Individualverkehr eine Spur des dreispurigen Verkehrsrings „wegzunehmen“ und sie für Radler und Busse zu reservieren ist für die Radclubvertreter keineswegs unrealistisch. Schließlich habe auch das wochenlange Nadelöhr auf dem Südring (ab morgen beendet – es war der Sanierung der Eselsbrücke geschuldet) nicht zum Verkehrschaos geführt.
Wie schon bei den vorangegangenen drei „Kinderfahrraddemos“ war auch diese vierte in Unna nur eine von 380 Aktionen bundesweit.
„Zwischen dem 16. und 24. September zeigten 80.000 Teilnehmer in Kidical Mass Fahrrademos, Fahrradbussen (Bicibus) und Schul- und Spielstraßeneinrichtungen die Notwendigkeit einer selbstständigen Mobilität für unsere Kinder- und Jugendlichen auf“, so der Unnaer ADFC.
Zur Kidical Mass:
Die Kidical Mass ist laut ihren eigenen Darstellungen eine weltweite Bewegung. Seit 2017 gibt es sie in Deutschland. …. Die Kidical Mass setzt sich für kinder- und fahrradfreundliche Städte und Gemeinden ein. Herzstück des Aktionsbündnisses sind mehr als 500 lokale Organisationen und Initiativen. Überregionale Partner sind ADFC, Campact, Changing Cities, Clean Cities Campaign, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, Parents For Future, Pro Velo Schweiz, VCD und Zukunft Fahrrad.
Die nächsten Kidical Mass Aktionstage sind für den Zeitraum vom 29. 4. bis zum 5.5.2024 geplant.
PM: ADFC Unna
Einfache Behauptungen und Fakten:
Es wird immer von den gefährlichen Schulwegen in Unna gesprochen.
Gibt es überhaupt eine ungewöhnliche Anzahl an Unfälle zwischen Kinder und Autos in Unna auf Schulwegen? Im Netz finde ich keinen einzigen in den letzten Jahren.
Der ADFC liefert ja keinerlei Zahlen und Fakten zur Begründung seiner Behauptung, was sehr seltsam ist.
Konkrete Fragen an den ADFC, der hier mitliest:
Wie viele Schulwegunfälle zwischen Rad und Auto passieren im Jahresschnitt durch schlechte Fahrradwege in Unna?
Wie viele Schulwegunfälle würden in Unna durch eine Sperrung eines großen Teiles des Verkehrsring verhindert werden?
Wie viele Schulwegunfälle passieren in Unna durch das Radfahren ohne Beteiligung von Autos?
Oder mißbraucht der ADFC lediglich Kinder für seine geforderten „Klimamaßnahmen“, die ja bei den wenigen Mitgliedern des Vereins der eigendliche Vereinszweck sind?
(Persönlich halte ich die schweren motorisierten E-Fahrräder für weitaus gefährlicher für Kinder, da sie die selben Wege wie Kinder benutzen dürfen.)
Was der ADFC auch gerne verschweigt:
Bis zum vollendeten achten Lebensjahr müssen Kinder mit dem Fahrrad auf dem Gehweg fahren!
Bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr dürfen sie den Gehweg noch benutzen.
Ich bin alle möglichen Schilderungen der Presse und Polizeimeldungen über Unfallursachen und Verursacher von Unfällen in Unna mit Kinder und Jugendliche im Netz durchgegangen und habe nicht einen einzigen gefunden, der aufgrund unsicherer Schulwege mit Autos passiert ist. Eine ungewöhnliche Häufung von Unfällen diesbezüglich in Unna schon gar nicht.
Selbst der ADFC kann keinen benennen!
Damit das so bleibt, muß natürlich immer auf sichere Schulwege geachtet werden !
Zur Durchsetzung von Mobilitätseinschränkungen der Bürger unter dem Mantel des „Klimawandels“ wird da allerdings wohl vom ADFC übertrieben und bewußt mit den Ängsten der Eltern gespielt.
Wie man auch auf dem Foto sieht, sind selbstverständlicherweise für die Kidical Mass die Straßen komplett für die Veranstaltung gesperrt worden. Daher kann ich auch nicht die Einladung des ADFC nachvollziehen, sich bei der Veranstaltung ein Bild von den Schwierigkeiten radfahrender Kinder und Jugendliche in Alltagssituationen zu machen.
Das da kleine Kinder für Radwege demonstrieren, die sie bis zu 8 Jahren nicht benutzen dürfen und die bis zum 10. Lebensjahr Fußgängerwege benutzen können, irritiert mich. Ich hoffe, man hat das ihnen erklärt.
Die Raddemo des ADFC für einen Radweg durch das von mir so geliebte Hönnetal hat mich geschockt. Er ist aufgrund der Enge des Tals kaum technisch durchführbar und könnte nur mit einer brachialen Zerstörung dieses einzigartigen Naturjuwels mit seinen vielen Geheimnissen gebaut werden. Daher sind diese Forderungen aus naturschutzrechtlichen Gründen seit über 10 Jahren ein Luftgespenst.
Persönlich habe ich ich den Eindruck, der ADFC benutzt das Versammlungsrecht einfach nur als Werbefläche.
Demos wie die letztens stattgefundende Verkaufsshow für die große Auswahl zu kaufender Lastenräder, die nicht gerade billig sind und oft den Preis eines Gebrauchtwagens erreichen, finde ich ebenfalls befremdlich.
Theoretisch könnten auch Marktschreier kostengünstiger und öffentlichkeitswirksamer eine Demo anmelden als Werbung für ihre Multigemüsereibe oder den Multifunktionsschwamm, da deren Nutzung ohne Strom ja nachhaltig ist und das Klima rettet. Die Stadt baut dann wie bei den Lastenrädern eine Produktwerbefläche vor dem Rathaus auf und finanziert den Kauf durch Steuergelder mit :-).