Unnaer „Aktivisten“ besetzten Kundenparkplatz der Sparkasse – Diese erklärt sich jetzt dazu

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Der Kundenparkplatz der Sparkasse vor dem Hellweg-Museum war bei den vergangenen Großveranstaltungen für private Pkw abgesperrt. Ein Bündnis von Unnaer Klimaaktivisten, möchte, dass das dauerhaft geschieht. (Foto RB)

Die Parkplätze vor der Alten Burg seien „entbehrlich“, behaupten „Klimaaktivisten“ des Klimabündnisses Unna, schließlich gebe es in unmittelbarer Nähe mehrere Tiefgaragen und Parkhäuser – auch das der Sparkasse selbst.

Zum wiederholten Mal machten am vergangenen Freitag, dem Tag des bundesweiten „Klimastreiks“ der Bewegung Fridays for Future (fff), Mitglieder des Unnaer „Klimabündnisses“ Ansprüche der Allgemeinheit auf den Kundenparkplatz der Sparkasse UnnaKamen geltend. Der mit einer Schranke abgesperrte Parkplatz vor dem Hellweg-Museum ist Sparkassenkunden mit der Giro-Card zugänglich. Man sieht ihn praktisch immer voll.

Dass dieser Platz ungleich besser als entsiegelter Park und Verweilzone für alle Bürger genutzt wäre, haben lokale Klimaaktivisten nicht zum ersten Mal gefordert. Dies sorgt auch immer wieder für irritierte Nachfragen bei unserer Redaktion, da vielen nicht bewusst ist, dass dieser Platz nicht der Stadt Unna gehört, sondern eben im Privatbesitz der Sparkasse ist.

Auf Bitte unserer Redaktion gab der Vorstand dazu am Montagmittag, 18. September, folgende öffentliche Erklärung ab.

„Sparkassenparkplatz neben dem Museum

Unna, 18. September 2023

Für die Sparkasse UnnaKamen ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Nicht zuletzt hat das heimische Kreditinstitut mittlerweile den dritten digitalen Nachhaltigkeitsbericht in seiner Internetfiliale veröffentlicht.

Insofern begrüßt die Sparkasse grundsätzlich klimafreundliche Politik und Aktionen und äußert auch Verständnis für die Blockade des sparkasseneigenen Parkplatzes am Museum.

Hierbei ist sie ähnlich wie die Organisatoren dieser Aktion offen für lebensnahe Kompromisse.

Grundsätzlich mögen die 25 Parkplätze entbehrlich erscheinen. Allerdings gibt es aus Sicht der Sparkasse und ihrer Kunden gute Gründe, gerade diesen Parkplatz zu erhalten.

Zum einen bietet er für ältere Menschen die Möglichkeit, sehr schnell und ebenerdig in das Hauptstellengebäude zu gelangen, zum
anderen signalisieren vielen Kunden, dass sie aus grundsätzlichem Sicherheitsempfinden heraus keine Parkmöglichkeiten in geschlossenen Räumen nutzen würden.

Darüber hinaus weist der Parkplatz zwei Behindertenparkplätze aus und ein dritter wird in Kürze installiert.

Die Planung hierzu erfolgte in Abstimmung mit Herrn Baran, dem 1. Vorsitzenden des Behindertenbeirates der Stadt Unna.“

Absolutes Parkverbotsschild in der Unnaer City – Symbolbild / c/o Rinke

Die Begründung der Sparkasse, dass viele Kunden aus grundsätzlichen Erwägungen nicht in Parkhäuser fahren möchten, führt unmittelbar zur Diskussion über das künftige generelle Innenstadtparken in Unna: Denn dieses fußt gerade auf dem möglichst umfassenden, am liebsten ausschließlichen Parken in den Tiefgaragen und Parkhäusern.

Wie umfassend berichtet, bereitet die Stadtverwaltung auf Beschluss der Ratsmehrheit vom 15. Juni 2023 ein neues Innenstadtparkkonzept vor.

Nach diesem werden weitere Außenparkplätze im Citybereich beseitigt werden und die verbleibenden deutlich verteuert.

Zum 1. 1. 2024 werden die Gebühren für Außenparkplätze innerhalb des Rings auf 2,50 Euro je Stunde angehoben und in den Parkhäusern und Tiefgaragen auf 1,50 Euro je Stunde vereinheitlicht.

Ein Bewohnerausweis kostet ab Januar 2024 viermal soviel wie bisher – 120 Euro im Jahr statt bisher 30 Euro.

Der City-Werbering hat dem Konzept aufgrund des persönlichen Versprechens des Bürgermeisters Dirk Wigant zugestimmt, dass zeitnah ein modernes Parkleitsystem am Ring und an den Einfallstraßen installiert wird. Denn als erklärte Ziel des Konzepts ist ausgegeben, dass die Menschen in die überdachten Parkgebäude fahren sollen und die Innenstadt möglichst frei von Pkw bleibt.

Das Parkkonzept selbst enthält zum Parkleitsystem keine festen Zusagen, sondern lediglich eine Absichtserklärung unter finanziellem Vorbehalt. Dennoch stimmte auch die SPD zusammen mit der grünschwarzen Abstimmungsgemeinschaft dem Vorhaben zu. Allein die FDP lehnte ab.

7 KOMMENTARE

    • Das Parkkonzept, das wir im Artikel erwähnen, ist vom Rat beschlossen, Herr Meier. Am 1. 1. kommenden Jahres werden die Parkgebühren entsprechend angehoben. Die Sparkasse hält wie beschrieben an ihren Parkangeboten fest.

  1. Meine Herren!
    Nach der Garagenordnung NRW ist es nicht erlaubt, seine Garage zweckzuentfremden und das Fahrzeug auf öffentlichem Gelände abzustellen. Wollen Sie die vielen Menschen, die dies tun und zwar jahrelang und nicht nur 3 Stunden, als Terroristen bezeichnen? Aktivisten ja, darauf könnten wir uns verständigen.
    Helmut

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