Der Garten Mille Fiori in der Unnaer City, den 5 Jahre lang das Künstlerehepaar Nowodworski privat hegte und pflegte, gehört nicht zum „begehbaren Bürgerexperiment Reallabor Schulstraße“. Das liegt bekanntlich direkt nebenan.
Gleichwohl sei dieses Gärtlein, welches das Künstlerpaar nach 5 Jahren nicht weiter privat hegen und pflegen mag, „auch in Hinsicht auf das Reallabor wichtig“, erklärte Bürgermeister Wigant am Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss, weshalb die Stadt das Kleinod denn auch unbedingt bewahren möchte.
Dies soll aber erklärterweise nicht in städtischer Regie geschehen, sondern weiterhin durch Bürger privat erledigt werden.
Wigant, der für kommenden Montag (18. September) die offizielle Rückübergabe des Gärtleins an die Stadt ankündigte, verkündigte unter „Mitteilungen“ im öffentlichen Teil des Ausschusses denn auch gleich hoffnungsfroh: Man sei bereits in „guten Gesprächen mit Ehrenamtlern“ und guter Dinge, „dass es ganz ähnlich weiterlaufen könnte“ wie in den letzten 5 Jahren mit den Nowodworskis.
Was eben auch „in Hinsicht auf das Reallabor wichtig“ sei. Für dieses Bürgerexperiment unter dem Motto „Park statt Parkplatz“ endet am 30. September die offiziell ausgegebene Testphase.
Bis dahin kann jeder interessierte Bürger, egal ob aus Unna oder auswärtig, noch mit abstimmen, was künftig mit dem Spielplatz und der angrenzenden Asphaltfläche geschehen soll – alles so lassen wie jetzt, den Asphaltplatz auch noch entsiegeln oder- zumindest für die Anwohner – wieder Parkplätze schaffen.
Abstimmen geht entweder traditionell mit einem Zettel in den Briefkasten am Reallabor Schulstraße oder online auf der Website der Stadt – HIER
Die Umfrage online ist nicht auf einer Webseite der Stadt, sondern auf der Webseite der privaten Firma Planersocietät. Warum die IT der Stadt so eine einfache Umfrageseite nicht selber einreichten kann und stattdessen lieber Steuergelder an Fremdfirmen verteilt werden, verwundert. Zumal die Seite so simpel ist, das jeder beliebig oft teilnehmen kann und der gewinnt, der am meisten eintippt.
Eigendlich reicht schon ein einfaches Scriptprogramm um die Umfrage nach Belieben zu beeinflussen. Oder ein Abend mit ein paar Kumpels.
Als einfacher Bürger habe ich allerdings kein Interesse daran, mein politisches Renommee hängt ja nicht vom Reallabor ab :-).
Dass beliebig oft gevoted werden kann, ist uns just gestern auch aufgefallen, Schmunzler, und noch gestern Abend haben wir die Stadt dazu befragt. Bericht folgt!
Zumal die Webseite von Planersocietät eigentlich gesetzlich vorgeschriebene Cookiewarnhinweise haben müßte, falls das individuelle Nutzerverhalten getrackt wird.
Sie kennen sich aus. Wir sind auf die Antwort der Stadt gespannt.