Neunutzung des Unnaer Eishallengrundstücks: Das sind die Vorschläge der Stadtverwaltung

2
1117

Unnas Eissporthalle ist Geschichte, zunächst soll auf dem Areal an der Ligusterstraße jetzt eine Blühwiese sprießen. Doch diese ist nur als Interimslösung gedacht, bis sich die Politik auf eine dauerhafte neue Nutzung des innenstadtnahen Geländes geeinigt hat.

Und dazu legt die Stadtverwaltung am heutigen Montagnachmittag, 11. September, erstmals konkrete Vorschläge vor. Im Kern wird von der vormals avisierten Wohngebauung abgerückt zugunsten des Raumbedarfs für Schulen, Kitas und der Feuerwehr.

In einer aktuellen Beschlussvorlage, die die Stadtverwaltung nun der Politik zur Beratung und Entscheidung vorlegt, schlägt sie vor, das Grundstück am Ligusterweg 5 für soziale Infrastruktur vorzuhalten.

„Insbesondere gibt es Bedarfe für Feuerwehr-, Schul- und Kita-Nutzungen. Der erste Ratsbeschluss zur Aufgabe der Eissporthalle vor über 5 Jahren hatte noch eine Wohnbebauung in Aussicht genommen. Seitdem haben sich die Planungsprioritäten vor dem Hintergrund neuer städtischer Infrastrukturbedarfe jedoch geändert.“


Auswirkungen des Brandschutzbedarfsplans

Feuerwehrauto – Symbolbild /c/o Rinke

Insbesondere der aktuelle Brandschutzbedarfsplan, den der Stadtrat im Juni einstimmig beschlossen hat, nimmt das Grundstück für eine Nutzung als möglicher neuer „Standort Nord“ in den Blick. Die Lage des Standortes wäre zum einen günstig, um die Zeitvorgaben der Schutzziele einzuhalten, zum anderen aber auch wegen der guten Erreichbarkeit mit Privatfahrzeugen für anrückende Einsatzkräfte des Ehrenamts.

Die erforderliche Prüfung und weitere Planung der zukünftigen Standortstruktur erfolgt unter Einbindung der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte und wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Bedarfe bei weiterführenden Schulen zeichnen sich ab

Zudem stößt die Stadt derzeit eine Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung an. Hier zeichnen sich zusätzliche Bedarfe bei den weiterführenden Schulen ab, etwa durch die Rückkehr zu G9 an Gymnasien, Inklusion sowie moderne pädagogische Konzepte.

Zugleich sind einige Gebäude weiterführender Schulen in Unna aufgrund erheblicher Sanierungsbedarfe als baulich abgängig einzuschätzen, wobei die Errichtung von standortgleichen Ersatzneubauten im laufenden Schulbetrieb mit erheblichen Herausforderungen verbunden wäre.

Geschwister-Scholl-Gymnasium Unna (GSG). Foto S. Rinke RB

Das Grundstück am Ligusterweg 5 liegt in unmittelbarer Nähe zu vorhandenen Schulen (Geschwister-Scholl-Gymnasium, Werner-von-Siemens-Gesamtschule, Sauerland-Hellweg-Kolleg, Förderzentrum, Berufsschulen) und zu gemeinsam nutzbaren Einrichtungen, den Sporthallen und dem Hallenbad.

Bei Königsborn handelt es sich sowohl um den bevölkerungs- als auch um den schülerreichsten Ortsteil von Unna. Darüber hinaus besteht eine gute ÖPNV-Anbindung durch Buslinien und Nähe zum Bahnhof, so dass Schülerverkehre gut abgewickelt werden können.

Weiterhin hohe Bedarfe für Kindertagesbetreuung

Zur Sicherstellung des Rechtsanspruchs auf Kindertagesbetreuung wurden in Königsborn in erheblichem Umfang modulare Kitas als kurz- bzw. mittelfristige Übergangsbauwerke errichtet. Die so geschaffenen Kapazitäten sind in den nächsten Jahren durch Neubauten langfristig abzusichern.

Symbolbild – Quelle Pixabay

Für eine Nutzung des Grundstücks als Kita-Standort spricht neben der Bevölkerungsentwicklung im Sozialraum Königsborn/Afferde, die weiterhin hohe Kita-Platzbedarfe mit sich bringt, insbesondere die Nähe zu den geschaffenen Übergangs-Kitas sowie die gute Erreichbarkeit auch aus der Innenstadt.

Beratung im Haupt- und Finanzausschuss am 14. September

Im Lichte der Lagequalitäten des Grundstücks ist die Verwaltung deshalb zu der Empfehlung gelangt, bis zur Konkretisierung der laufenden Planungen das Grundstück für die genannten integralen sozialen Infrastrukturbedarfe vorzuhalten.

Wohnbebauung lässt sich dagegen ohne Abstriche an der Wohnqualität auch an anderen Stellen im Stadtgebiet realisieren – im Zuge der Entwicklung des Viktoriageländes nach derzeitiger Planung sogar in unmittelbarer Nähe.

Der Vorschlag steht zur Beratung auf der Tagesordnung für die nächste Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, der am Donnerstag, 14. September 2023, tagt. Die Entscheidung obliegt dem Stadtrat, der das nächste Mal am Donnerstag, 26. Oktober 2023, zusammentreten wird.

Der Rückbau der Eissporthalle begann im Februar 2023. Im Juni wurde die Bodenplatte entfernt. Derzeit bereiten die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Unna (WBU) als Eigentümerin der Fläche den Boden für die Einsaat einer Blühwiese als Zwischennutzung vor.

Pressemitteilung Stadt Unna

2 KOMMENTARE

  1. Nach dem Abriss des Freizeitbades in Unna Massen wurde nun auch noch die Eissporthalle entfernt. Unna wird immer weniger lebenswert. Die Politik versagt an allen Ecken.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here