Alles wieder auf Start und Unnas Bauamt weiter ohne Chef.
Die seit Februar (seit dem Wechsel von Jens Toschläger nach Bergkamen) vakante Schlüsselposition des Technischen Beigeordneten im Unnaer Rathaus bleibt weiter unbesetzt. Das seit Monaten laufende Stellenbesetzungsverfahren wurde ergebnislos beendet.
In zwei zeitgleich verschickten Pressemitteilungen – die eine von CDU und FDP, die andere von den Grünen – wurde das gescheiterte Ausschreibungsverfahren mit dürren Worten wie folgt begründet:
CDU und FDP teilen gemeinsam mit:
„Bezüglich des Stellenbesetzungsverfahrens für die Beigeordnetenstelle des Dezernates 3 konnte sich keine politische Mehrheit auf einen Kandidaten einigen.
Im Vorfeld der Sommerpause mussten noch einige Fragen bezüglich eines Bewerbers geklärt werden. Im Laufe der vergangenen Wochen konnten diese für eine Wahl positiv beantwortet werden.
Die Ratsfraktionen der CDU und FDP kamen schlussendlich zur Entscheidung, dass sie einen der Bewerber wählen würden. Leider mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass unsere Partner ihre Bedenken trotz der hervorragenden Qualifikation des Bewerbers nicht mehr ausräumen konnten.
Wir vertrauen darauf, dass der Bürgermeister für die Stadtverwaltung im weiteren Verfahren eine gute Lösung finden wird und wünschen den verbliebenen Bewerbern alles Gute für ihre weitere berufliche Zukunft.“
Für die Grünen schickte Fraktionschefin Claudia Keuchel folgendes Statement:
„Bezüglich des Stellenbesetzungsverfahrens für die Beigeordnetenstelle des Dezernats 3 konnte sich keine politische Mehrheit auf einen Kandidaten einigen.
Im Vorfeld der Sommerpause mussten noch einige Fragen bzgl. eines Bewerbers geklärt werden.
Im Laufe der vergangenen Wochen konnten diese für eine Wahl für uns als grüne Fraktion nicht ausreichend positiv beantwortet werden, so dass unsere Bedenken trotz der hervorragenden Qualifikation des Bewerbers nicht ausgeräumt wurden.
Wir vertrauen darauf, dass der Bürgermeister für die Stadtverwaltung im weiteren Verfahren eine gute Lösung finden wird und wünschen den verbliebenen Bewerbern alles Gute für Ihre weitere berufliche Zukunft.“
Fröndenberg: CDU will Fachbereichsleitung zu Technischem Beigeordneten aufwerten
Auch im Bauamt der kleinen Nachbarstadt Fröndenberg herrscht akuter Führungskräftemangel: Das Spitzenamt eines Technischen Beigeordneten gibt es dort (noch) nicht, die CDU-Fraktion will es schnellstens neu schaffen, um Spitzenpersonal ins Rathaus der kleinen Ruhrstadt zu locken.
In ihrem Antrag begründet die zweitgrößte Fröndenberger Ratsfrakton ihren Vorstoß wie folgt:
Die CDU-Fraktion beantragt, die derzeitige Stelle des Leiters FB III (Angestellte/r Entgeltgruppe 14 / Laufbahnbeamte/r A14) zukünftig als Wahlbeamter/Technischer Beigeordneter (Besoldungsgruppe A15/16) auszuweisen.
Eine entsprechende Änderung des Stellenplans ist spätestens mit der Erstellung des Haushaltes 2024 vorzunehmen, das neue Aufgabengebiet spätestens mit der Genehmigung des städt. Haushaltes durch die Aufsichtsbehörde auszuschreiben.
Begründung:
Die Stadt Fröndenberg benötigt für die anstehenden Aufgaben der nächsten Jahre gerade im Bausektor eine qualifizierte Leitung (m/w/d).
Wegen der vorherrschenden Personalknappheit nicht nur im öffentlichen Dienst befindet sich die Stadt Fröndenberg in einer Konkurrenzsituation mit dem Umland, das zeigen die bisher gescheiterten Ausschreibungsergebnisse.
Die CDU-Fraktion ist der Auffassung, dass dieser „Knoten“ nur mit einer unseres Erachtens gerechtfertigten Aufwertung des Aufgabengebietes durchschlagen werden kann, denn Projekte und anfallende Aufgaben können nur mit einer bestens qualifizierten Leitung bewältigt werden. Rückschläge und Minderleistungen werden sonst nicht zu vermeiden sein.
Gerade auch im Sinne der jetzt schon belasteten vorhandenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erscheint diese Maßnahme dringend notwendig und geboten.
Aus diesem Grund beantragt die CDU-Fraktion, die jetzige Stelle der Fachbereichsleitung in die Stelle eines Technischen Beigeordneten umzuwandeln.
Wegen der Dringlichkeit und der Drohkulisse in 2024 möglicherweise, ohne die Fachbereichsleitungen II und III schwierigste Aufgaben bewältigen zu müssen, beantragt die CDU darüber hinaus eine zeitnahe Beratung in den Gremien, um politische Weichenstellungen auf den Weg zu bringen.
Die CDU-Fraktion hält dafür eine Sondersitzung des Rates durchaus für gerechtfertigt und stellt auf diesem Wege einen entsprechenden Antrag.“