Zwei neue Unfallhäufungsstellen im Nordkreis – und der Kreishauskreisel Unna bleibt ebenfalls weiterhin Unfallbrennpunkt, trotz aller Versuche, ihn sicherer zu machen. Weder die Zwangsverkleinerung von Zwei- auf Einspurigkeit noch zuletzt die Ampel an der Kreiselausfahrt Viktoriastraße.
Am Dienstag, 27. Juni, tagte die Unfallkommission. Sie hat die von der Kreispolizeibehörde neu identifizierten Unfallhäufungspunkte besprochen.
Zwei neue Stellen gibt es, an denen es häufig gekracht hat. Eine in Kamen, eine in Selm.
Unfallhäufungsstelle bedeutet:
Innerhalb eines Kalenderjahres passieren an einer Örtlichkeit drei Verkehrsunfälle der Kategorie 1 bis 4 (tödlich bis schwerer Sachschaden) vom gleichen Unfalltyp (Einbiegen, Abbiegen, Überschreiten usw.)
oder es gibt binnen 3 Jahren 3 Unfälle mit Schwerverletzen bzw. 5 Unfälle der Kategorie 1 bis 4 unter Beteiligung von Fußgängern und/oder Radfahrern.
In diese Kategorie fallen jetzt auch:
Kamen, Kreuzung Unnaer Straße (B 233), Zollpost
Selm, Kreisel Münsterlandstraße / Olfener Straße / Ludgeristraße.
Mit am Tisch saßen außer den Fachleuten vom Kreis Unna und der Kreispolizeibehörde Vertreter von Bezirksregierung, Straßen NRW sowie der jeweiligen Städte und Gemeinden.
Zusammen haben sie die Stellen analysiert und beraten, wie sie sicherer gemacht werden könnten.
Bereits 2021 in der Beratung war der Kreisverkehr Friedrich-Ebert-Straße, Kantstraße, Hansastraße, Viktoriastraße in Unna. Der Dauerproblemkreisel musste auch für das Jahr 2022 als Unfallhäufungsstelle identifiziert werden, teilt der Kreis mit.
Insgesamt gibt es somit für das Kalenderjahr 2022 14 Unfallhäufungsstellen (2021: 12) zu vermelden.
An diesen kam es zu 58 Unfällen der Kategorie 1 bis 4, bei denen insgesamt 72 Personen zu Schaden kamen. Diese verteilen sich auf die Verkehrsarten wie folgt:
Fahrrad (37)
Pkw/Lkw (25)
zu Fuß gehende (5)
Motorrad (3)
E-Scooter (2)
Ebenfalls in den Blick genommen werden zum Abschluss eines Unfalljahres Stellen, die 2021 untersucht worden sind. Bei 11 von 12 damals genannten Unfallhäufungsstellen zeigt die Arbeit der Unfallkommission Wirkung:
Die damals beschlossenen Maßnahmen waren wirksam und diese Problemstellen können als „behoben“ bezeichnet werden. Dies entspricht einem Prozentsatz von 91,66 %.
„Ein erfreulicher Wert, der aber weiter erhöht werden soll“, so Michael Arnold von der Verkehrssicherung des Kreises Unna. „So ist es das Ziel, auch hartnäckige Unfallhäufungsstellen, wie den Kreisel am Kreishaus eines Tages von der Liste der Unfallhäufungsstellen zu streichen.“
Dass dieses Ziel erreicht werden kann, verdeutlicht auch ein Blick auf die Entwicklung der letzten Jahre. Wurden für das Jahr 2011 noch 40 Unfallhäufungsstellen festgestellt sind es aktuell nur noch 14. PK | PKU
Quelle Kreis Unna