Die Kreisstadt auf der Suche nach einem Technischen Beigeordneten. Vier Monate, nachdem sich Jens Toschläger auf den gleichen Posten ins Rathaus Bergkamen verabschiedet hat, steht Unna weiterhin ohne Nachfolger da. Das Bauamt führt derzeit kommissarisch Kämmerer Michael Strecker.
Jetzt ist die Tagesordnung für die letzte Ratssitzung vor der Sommerpause online, am Donnerstag dieser Woche, 15. 6. – ohne den Tagesordnungspunkt „Wahl eines Beigeordneten“, moniert die Ratsfraktion „Wir für Unna“.
„Bürgermeister Wigant hatte nach Sichtung der Bewerbungsunterlagen alle Fraktionen gebeten, ihm bis zum 1. Juni 2023 mitzuteilen, wer welchen Kandidaten für das Amt zum Technischen Beigeordneten vorschlagen möchte. Das haben wir selbstverständlich getan“, unterstreicht WfU.
„Allerdings waren wir die einzige Fraktion, die diesem Wunsch nachgekommen ist.“
Vorgeschlagen hat WfU keinen der zur Bewerber. Denn:
„Wir haben weder das Parteibuch noch das Alter als Ablehnungskriterium gesehen. Wir halten einfach keinen der zur Wahl stehenden Kandidaten für geeignet. Deshalb ein klares Nein.“
Plötzlich gab es daraufhin bei der Projektgemeinschaft Grün/Schwarz „rechtliche Fragen zu klären“.
„Da werden Erinnerungen wach“, blickt WfU auf vorangegangene Beigeordnetenwahlen unter dem aktuellem Rat zurück. „Das fragwürdige Vorspiel zur Wahl Wiggerichs (B90/Die Grünen) wurde gestoppt, weil Namen der Bewerber öffentlich gemacht wurden. Gestoppt, obwohl andere erfolgversprechende Kandidaten im Rennen waren.
Letztendlich wurde so lange gewartet, bis ein passender Grüner Kandidat bereit stand.“
Auf Drängen von Grün/Schwarz sei dann nicht nur dieses Verfahren beendet worden, sondern auch das Bewerbungsverfahren für einen Beigeordneten der Kämmerei.
„Ein SPD-Mann wurde erfolgreich verhindert. Nun tauchen wieder rechtliche Fragen auf, die geklärt werden müssen.“
Die WfU-Fraktion spricht offen den Verdacht aus:
„Wollen die Grünen einen weiteren CDU-Mann in der Verwaltungsspitze verhindern? Bürgermeister Wigant, Beigeordneter von der Heide und auch präferierte Bewerber besitzen das CDU-Parteibuch. Wäre „noch mehr CDU“ dann dann einer zu viel im Verwaltungsvorstand? Die Frage muss erlaubt sein!“
Der öffentliche Parteiklüngel mache neben immer neue Indiskretionen auch die Stadt Unna als Arbeitgeber uninteressant, so dass die Kreisstadt Gefahr laufe, trotz aller Attraktivität keinen Bewerber zu finden und am Ende dauerhaft ohne Chef des Baubereichs dazustehen.
In diesem Zusammenhang stellt WfU allerdings erneut die Frage:
„Muss es unbedingt ein Beigeordneter sein, der die Bauverwaltung leitet? Wir meinen Nein! Zahlreiche Städte leiten mit einem guten Dezernenten ein Bauamt mit Bravour! Gut muss bekanntlich nicht immer teuer sein.“
Pressemittteilung WfU
Ob da noch einer mehr das CDU Parteibuch hat sollte für die Grünen doch eh keine Rolle spielen. Haben die Schwarzen doch gezeigt dass sie nicht mehr in der Lage sind eigene Entscheidungen zu treffen.
Und WfU kann man nur zustimmen, die Qualifikation und das Können ist ausschlaggebend für die Leitung des Bauamtes, das Parteibuch ist da eher hinderlich.
Aber es muss ja Klüngel und Vetternwirtschaft sein und die Grünen sind diesbezüglich ja mittlerweile Vorbild in der politischen Landschaft
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