Unnaer Schüler werden kreisweit „verteilt“? Stadt: „Das entbehrt jeglicher Grundlage“

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Klassenzimmer - Symbolbild Foto: S. Rinke

„Kein Kind aus Unna muss auf eine weiterführende Schule in einer anderen Stadt wechseln!“

Das stellt in einer Pressemitteilung vom Mittwochnachmittag die Stadtverwaltung Unna klar. Sie tritt damit „Gerüchten“ entgegen, „die jeglicher Grundlage entbehren“.

Wie berichtet, hatte es nach den Anmeldungen für Unnas weiterführende Schulen (3 Gymnasien, 2 Gesamtschulen und die Hellwg-Realschule) an einigen Schulen Überhänge gegeben.

So mussten die Gesamtschule Könisborn (GEK) sowie das Ernst-Barlach-Gymnasium (EBG) Schüler abweisen, da sie für ihre festgelegten Zügigkeiten (EBG: 3, GEK: 4) zu viele Anmeldungen bekommen hatten.

Dies führt laut Stadt aber nicht dazu, dass künftige Fünftklässler in eine andere Stadt gezwungen werden.

„In den vergangenen Tagen kursierten in Unna Gerüchte, wonach angeblich 80 Kinder in ihrer Heimatstadt Unna keinen Schulplatz erhalten könnten und deshalb kreisweit auf andere Kommunen verteilt würden. Der Stadt Unna ist es wichtig, der dadurch entstandenen Verunsicherung entgegenzuwirken und klarzustellen, dass die erwähnten Gerüchte jeglicher Grundlage entbehren.“

In dem Anmeldeverfahren für das Schuljahr 2023/2024 konnten sich 510 Unnaer Schülerinnen und Schüler aus den aktuellen 4. Grundschulklassen für einen Schulplatz an einer weiterführenden Schule in Unna entscheiden. Die Zahl der vorhandenen Schulplätze dort ist insgesamt deutlich höher.

„Für das Schuljahr 2023/2024 hat jedes Unnaer Kind das Angebot eines Schulplatzes in der gewünschten Schulform bekommen. Nach derzeitigem Stand (7. Juni 2023) sind auch an allen Schulformen weiterhin Plätze frei“, verlautet es aus dem Rathaus.

Ob und wie viele Kinder auswärtige Schulen besuchen werden, weil die gewünschte Schulform in Unna nicht vorhanden ist – zum Beispiel die Hauptschule – ist aktuell noch nicht bekannt.

„Lediglich konkrete Schulwünsche an den Unnaer Schulen konnten nicht in allen Fällen erfüllt werden“, erinnert die Stadt auch an die Berichterstattung im Rundblick, wonach insbesondere am Ernst-Barlach-Gymnasium mehr Anmeldungen eingingen als Plätze vorhanden waren.

„Gleichzeitig waren jedoch am Geschwister-Scholl-Gymnasium (Königsbonr) noch zahlreiche freie Plätze vorhanden. Die Bildung einer sogenannten „Mehrklasse“ am Ernst-Barlach-Gymnasium kam daher nicht in Betracht“, so Beigeordneter Sandro Wiggerich erinnernd: „Solche Klassen werden von der Bezirksregierung nur dann bewilligt, wenn die gewünschte Schulform und nicht die gewünschte Schule an der Kapazitätsgrenze ist.

Es ist zumutbar, auf ein anderes Gymnasium im Stadtgebiet auszuweichen, zumal das Anmeldeverhalten zu den einzelnen Schulen von Jahr zu Jahr schwankt.

Zum Vergleich: Zum Schuljahr 2022/2023 lagen noch mehr Anmeldungen zum Geschwister-Scholl-Gymnasium als zum Ernst-Barlach-Gymnasium vor. Dabei ist die Übergangsquote zur Schulform Gymnasium insgesamt stadtweit fast konstant geblieben (2022/23: 44,83 Prozent; 2023/24: 44,51 Prozent).

Für die nächsten vier Jahre rechnet die Stadt noch mit höheren Anmeldezahlen zu den weiterführenden Schulen, die danach jedoch deutlich unter das heutige Niveau abfallen werden. „Soweit es in den Jahren mit höheren Schülerzahlen erforderlich wird, werde ich mich bei der Bezirksregierung auch für Mehrklassenbildungen einsetzen, um jedem Unnaer Kind einen Platz an der gewünschten Schulform in seiner Heimatstadt zu ermöglichen“, sagt Wiggerich. An welchen Schulen dann Mehrklassen gebildet werden können, wird von der Verteilung der Anmeldungen abhängen.

Pressemitteilung Stadt Unna

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