Drei Jungen aus Hallenbad geflogen, „weil sie zu oft duschten“? WBU stellt Vorfall klar und bedauert ihn

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Die Schwimmsporthalle am Bergenkamp. - Foto WBU

Aus dem Unnaer Hallenbad geflogen, weil sie zu oft geduscht haben sollen?

Zu einem unschönen Zwischenfall kam es vor Weihnachten im Hallenbad am Bergenkamp. Ein Vater aus Unna hörte von seinem Sohn folgende Geschichte, zu der er bei der Leitung des Hallenbades um eine Stellungnahme bat.

„Sehr geehrtes Team des Hallenbades Unna, mein Sohn und seine zwei Freunde (alle 14) haben mit 2,50 / Person eine Tageskarte bezahlt und sich bei diesem Schmuddelwetter auf einen schönen Tag bei Ihnen gefreut.

Leider hielt diese Freude nur eine ganze Stunde an.

Zuerst duschten sich die drei Jungen ordentlich ab. Nach kurzer Zeit fanden Sie auch einen Tauchreifen/Ring, mit dem sie sich durch Zuwerfen warm machten. Schließlich war das Wasser nicht so warm wie sonst.

Kurz darauf kam bereits ein Angestellter und wies die drei Kinder mit folgenden Worten zurecht: “Wenn Ihr den Ring nochmal anfasst, schmeiße ich Euch aus dem Bad.“

Die drei Kinder verstanden erst mal die Aufregung nicht. Schließlich hatten Sie doch Spaß und es war kaum Besuch im Hallenbad. Gerade mal 10 Leute waren vor Ort.

Nachdem die drei geschwommen und auch etwas die Lust verloren hatten, wollten Sie sich erst mal unter der Dusche etwas aufwärmen. Da war wieder dieser Angestellte des Hallenbades.

Die drei Kinder fühlten sich jetzt etwas gestalked. Auch hier machte der Angestellte die Kinder auf ihr Fehlverhalten aufmerksam. Laut dem Angestellten hätten die WBU Unna kein Geld und das viele Duschen würde ja schließlich viel Geld kosten.

Die drei Kinder wiesen den Angestellten darauf hin, dass es weder ein Schild gäbe, auf dem kenntlich sei, wie oft man duschen dürfe. Schließlich wollten sich die drei nur kurz aufwärmen.

Der Angestellte titelte die drei als respektlos und wies sie aus dem Hallenbad.

Sehr geehrtes Team vom Hallenbad Unna, Ich möchte nicht hinterfragen, warum Ihr Angestellter drei Kindern in einer Stunde Besuchszeit nachstellt. Ich möchte aber hinterfragen, warum man den drei Kindern ihren Spaß nicht einfach lässt. Nach einem persönlichen Telefonat mit dem Angestellten verwies er mich auf die WBU, schließlich sei er nur Angestellter.

Sehr geehrtes Team um Hallenbad Unna, die drei Kinder hatten eine Tageskarte gekauft und lediglich eine Stunde Ihr Hallenbad besuchen dürfen. Ich werde mich daher bei den WBU über Ihren stalkenden Mitarbeiter beschweren und auch möchten wir den bereits bezahlten Tagespreis / Person erstattet bekommen oder eine Freikarte gerne in Anspruch nehmen.

Mit freundlichem Grüßen Markus B.“

Die Geschäftsführerin der Wirtschaftsbetriebe Unna, Ines Brüggemann, antwortete auf unsere Nachfrage das Folgende:

„Mir liegt die Schilderung unseres Mitarbeiters vor, diese unterscheidet sich jedoch maßgeblich von der Schilderung des Kindsvaters.

Laut Angaben des Hallenbadpersonals begann der Besuch damit, dass die drei Kinder sich mit Spielzeugen, welche wir am Wochenende zur Verfügung stellen, gegenseitig verletzt haben. Die Spielzeuge wurden sich gegenseitig an die Köpfe geworfen. Daraufhin wies unser Personal die Kinder darauf hin, dass sie dieses bitte unterlassen sollen.

Die Kinder begaben sich dann in die Duschräumlichkeiten und verbrachten dort mindestens eine halbe Stunde damit, sich abzuduschen und die Duschen immer wieder erneut anzuschalten. Die Kinder wurden darauf hingewiesen, dass es natürlich kein Problem sei, die Duschen zu nutzen.

Sie wurden gebeten, darauf zu achten, dass die Duschen nicht zum Spaß ständig wieder eingeschaltet werden, damit wir Wasser- sowie Energiekosten einsparen. Daraufhin fing einer der drei Jungen an zu lachen.

Dem Jungen wurde gesagt, dass die Energie- und Wasserverschwendung nicht witzig sei und wenn er sich nicht an die Regeln halten möchte, müsse er leider das Bad verlassen.

In der Umkleidekabine konnte man hören, dass die beiden anderen Badegäste versuchten, den Jungen zu beruhigen und ihm miteilten, dass unser Mitarbeiter es freundlich gesagt habe und es wirklich wichtig sei, auf die Nutzung des Warmwassers zu achten. Alle drei Badegäste haben dann das Bad verlassen.

Das Verhalten unseres Mitarbeiters wird von vielen Badegästen als höflich, hilfsbereit und kompetent gelobt. Er ist ausschließlich seiner Arbeitspflicht nachgekommen. Hierbei das Verhalten als Stalking zu bewerten, ist mehr als unpassend und eine Anschuldigung, die man nicht so einfach tätigen sollte.

Außerdem ist bei jedem Schwimmbadbesuch die Haus- und Badeordnung zu beachten. Das Personal hat darauf zu achten, dass sich niemand verletzt und sich auch weitere Badegäste nicht gestört fühlen.“

Der Beschwerde führende Vater hielt daraufhin selbst noch einmal Rücksprache mit der WBU.

„Unterm Strich haben die drei Jungen Spaß gesucht und nicht bekommen. Die Mitarbeiterin der WBU, mit der ich gesprochen habe,, bedauert den Vorfall und hat auch eingeräumt, dass den Jugendlichen eine Alternative durch den Angestellten hätte aufgezeigt werden können, evtl. durch einen Wasserball.

Zum Thema Duschen: Es gibt keine festgelegte Duschdauer, und auch hier hätte man anders handeln können.“

Der Vater wies in diesem Zusammenhang auf das unbefriedigende Kinder- und Jugendprogramm im Schwimmbad hin. „Man sagte mir, die WBU arbeiteten bereits an Lösungen, auch Kinderangebote zu ermöglichen. Das Problem ist, die Schwimmzeiten für Vereine, Besucher, Frühschwimmer etc. mit der Kapazität nur eines Schwimmbades unter einen Hut zu bekommen.

Mein Vorschlag war, einmal im Monat ein Kinder- und Jugendprogramm zu ermöglichen an einem Wochenende. Die Dame von den WBU fand den Vorschlag interessant.“

Der Vater schließt: „Eine Freikarte wird es, denke ich, geben, und es wird auch noch ein Gespräch folgen mit den Kindern und dem Angestellten.“

3 KOMMENTARE

  1. Wenn die Darstellung der WBU der Wahrheit entspricht weiß ich nicht was es da zu entschuldigen geben sollte.
    14jährige, die doch gerne für FFF Demos die Schule schwänzen, sollte die unnötige Trinkwasser- und Energieverschwendung selbst bewusst sein ohne dass eine Aufsicht darauf hinweist. Ich wüsste auch nicht den Grund warum es zu normalen Schwimmzeiten eine Belustigung für Jugendliche geben soll.
    Aber vielleicht meldet sich einer der wenigen Badegäste auf RB Unna um Klarheit zu schaffen.

  2. Boh, ey, Wasser zu kalt, geht schwimmen, da wärmt man sich auf, habt ihr keine Bademäntel…
    zu meiner Zeit, ( Jg. 59) konnte man im Hallenbad am Beckenrad nicht spielen, weil die Fliesen zu glatt waren und ich kam verschwitzt aus dem Wasser, weil ich mit 14 Jahren Bahnen gezigen habe und wir waren bei Wettkämpfen froh, wenn es 20 oder 21 Grad waren.
    Verwöhnte Bande und dann noch eine Freikarte erwarten und einen Angestellten schlechtmachen-schämen sollte sich der Vater für seine Bagage, macht aber einen Film und bindet Kapazitäten, als wenn die Angestellten nichts besseres zu tun haben- seien Sie froh, dass es noch ein Hallenbad gibt, aber Egomanen gibt doch auch hier noch gerne ein Podium

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