„Es ist soweit: Die Eissporthalle in Unna erlangt nun auch bei bekannten YouTubern traurige Berühmtheit.“
Verkündet die Initiative „Unna.braucht.Eis“ auf ihrer Facebookseite und machte einen Videodreh in der geschlossenen und dem Abriss geweihten Eissporthalle am Ligusterweg öffentlich. Wie berichtet, beginnen die Wirtschaftsbetriebe Unna im Januar mit dem Abriss der 40 Jahre alten Halle. HIER unser letzter Bericht.
Zunächst einmal erstatteten die WBU vor Weihnachten jedoch Anzeige wegen Einbruch in die Halle und Hausfriedensbruch.
„Kürzlich war der YouTuber und Bottroper ItsMarvin im Rahmen seiner YouTube-Arbeit in der Unnaer Eissporthalle und hat seinen Zuschauern Einblicke in dieses Lostplace ermöglicht.
Dem aufmerksamen Zuschauer ist nicht entgangen, dass die Eissporthalle nicht verschlossen – und somit für jeden frei zugänglich – ist bzw. war.
Es erhärtet sich der Verdacht, dass die Politik in Unna nicht nur mit demokratischen Entscheidungen Probleme hat, sondern ganz offensichtlich auch Defizite im Umgang mit „Absicherung von Baustellen“ (Tag der offenen Tür?).
Und was da so noch alles funktioniert… Respekt.
Ebenso kann man dem Video noch einmal sehr gut entnehmen, in welch gutem Zustand sich die Halle eigentlich befindet bzw. befand…Teilweise kommen wir uns vor wie bei X-Factor – das unfassbare: War die Halle wirklich so schlecht, oder „haben wir das frei erfunden?“
Von den Wirtschaftsbetrieben als Betreiberin der Halle kam unverzüglich Reaktion. Die Türen der Eissporthalle sind und waren abgeschlossen, eine Tür sei aufgebrochen worden.
Die Wirtschaftsbetriebe, die die Halle regelmäßig kontrollieren, haben Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Einbruchs erstattet.
Auf der Facebookseite von „Unna.braucht.Eis“ entwickelte sich ein Disput zwischen dem jungen Youtuber und der WBU:
„Ein öffentliches Gebäude durch eine offene Tür zu betreten stellt keinen Straftatbestand des Hausfriedensbruchs dar“, behauptet ItsMarvin. „Wäre hier die Stadt ihrer Aufgabe der Verkehrssicherungspflicht nachgekommen, so wäre das Video doch gar nicht erst entstanden. Kaum vorzustellen, wenn nicht wir, sondern kleine Kinder aus der Umgebung diese Tür entdeckt hätten.
Uns nun einen Einbruch vorzuwerfen, zumal man ganz klar sieht, wie es tatsächlich war, ist frech. Aber Rosenkriege führe ich gerne!
Nachweislich keine Sicherungspflicht über ein paar Wochen, für den Datenschutzbeauftragten des Landes NRW ist hier auch ein bisschen was Spannendes dabei. Hut ab!
Ich habe schon genügend Gebäude besucht und kann glaube ich sehr gut einschätzen, wie man gewisse Objekte handhabt und wann die Stadt sich durch eigene Dummheit ein mediales Eigentor schießen wird.“
Die WBU widersprechen:
„Die Eissporthalle, das wissen Sie auch, ist schon lange kein „öffentliches Gebäude“ mehr. Und woher kam die offene, aufgebrochene Tür, wenn nicht von Ihnen?
Woher und vor allem von wem wussten Sie, dass da eine Tür aufgebrochen ist?
Spannende Fragen, die Sie bald der Polizei sicher zielführend beantworten.“
Ach, plötzlich hat die WBU ihr Herz für die Eishalle entdeckt.
Und jetzt, wo sie abgerissen werden soll, wird doch noch Geld in die Halle gesteckt.
Bilder vom Inneren der ach so „runtergekommenen“ Eishalle sind schon eine Weile lang auf den diversen Lost Places-Platformen zu bewundern.
Bei der Halle ist also offenbar schon länger „Haus der offenen Tür“.
Da werden sich nun einige Urbexer ärgern, daß wieder einmal aufgrund der klickgeilen YT-Filmer ein Geheimtip vorläufig gestorben ist.
Schöne Halle übrigens, könnte man bestimmt was draus machen…
So was blödes, ich wäre auch gerne nochmal reingegangen. Meine Kindheit und Jugend hat diese Halle geprägt….Jetzt wird wohl abgeschlossen sein… aber der Abriss ist und bleibt das Armutszeugnis unserer Politiker und die Anzeige der Gipfel. Lächerlicher kann sich keiner mehr machen