„8000 Unnaer kauften sich in den letzten Jahren teure E-Bikes – die wollen sie jetzt auch nutzen“

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Der geplante Radring in der Innenstadt von Unna. © Stadt Unna

Wo bleibt die seit Jahren angekündigte Verkehrswende in der Kreisstadt? Wieso wird sie bis heute ausgebremst? Das fragt sich die ADFC-Ortsgruppe Unna und schickt folgende Stellungnahme zum Thema „Radfahren in der Fußgängerzone“.

„Wir als ADFC-Ortsgruppe Unna sind uns schon seit Jahren mit der Stadt einig, dass das Radfahren in der Fußgängerzone während der Geschäftszeiten verboten bleiben sollte.

Wir haben aber auch darauf gedrungen, dass mit einem Innenstadt-Radring eine Alternative ausgewiesen wird. Seit 4,5 Jahren liegt nun dafür ein Konzept von einem Gutachter vor. Geschehen ist bis heute nichts. So wird die Verkehrswende ausgebremst.

Seit fast 7 Jahren gibt es den Entwurf für ein Netz von gesicherten Radverbindungen im ganzen Stadtgebiet. Außer dass die Platanenallee zur Fahrradstraße erklärt wurde, hat sich nichts getan.

Parallel dazu haben sich in den letzten Jahren etwa 8000 Unnaer ein motorunterstütztes, teures Fahrrad gekauft. Hier läuft schon heimlich eine Verkehrswende, denn diese Menschen möchten ihr E-Bike auch nutzen.

Wir kleben uns nicht auf Straßen fest und behindern nicht den Autoverkehr, aber die fast täglichen Meldungen über die fortschreitende Klimakatastrophe beunruhigen uns auch aufs Äußerste. Die Politik könnte doch wenigstens denjenigen, die ihr CO2-ausstoßendes Gefährt stehen lassen wollen, gute Bedingungen dafür schaffen.

  • Helmut Papenberg, Sprecher der Ortsgruppe Unna des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, 11.12.2022

2 KOMMENTARE

  1. Das man sich für Fahrradwege einsetzt, ist natürlich vollkommen legitim. Allerdings sollte man das auch seriös und verhältnismäßig machen.

    Der ADAFC vetritt nicht einmal 0,4 % der Radfahrer. 220.000 Mitglieder In ganz Deutschland bei 81 Millionen Fahrräder. Herr Papenberg spricht nur für einen sehr kleinen Teil der Radfahrer in Unna. Auch Fahrradbesitzer sind in ihrem Alltag dringend auf den PKW angewiesen.

    Herr Papenberg sollte nicht fälschlicherweise suggerieren, das die angeblichen 8000 neuen Fahrradbesitzer vorher keines hatten. Motorisierte Fahrräder ersetzen meistens das klassische alte unmotorisierte Fahrrad.

    Das wie von Herrn Pape geschrieben die motorisierten Fahrradnutzer ihre Bikes nicht ohne seine Fahrradstraßen benutzen können und stehen lassen müssen, wirkt argumentativ stark übertrieben.

    Das wie von Herrn Papenberg geschrieben die Verkehrswende vom PKW zum motorisierten Fahrrad bereits stattgefunden hat, geht eher Richtung Polemik.

    Das Fahrrad wird sehr selten als Ersatz für den PKW angeschafft, sondern meistens als zusätzliches Fortbewegungsmittel benutzt.

    Zu der jetzigen Jahreszeit sind die meisten Radfahrer verschwunden. Sie werden zum großen Teil nur in der Schönwettersaison gefahren.

    Wenn es dem ADFC ernsthaft um Klimaschutz geht, sollte er das klassische unmotorisierte Fahrrad oder den Spaziergang empfehlen und sich gegen E- Fahrräder aussprechen. Motorisierte Fahrräder sind weniger nachhaltig und produzieren mehr Schrott als unmotorisierte. Akkus sind giftiger Sondermüll und die Grundstoffe dafür werden in der dritten Welt durch unmenschliche Arbeitsbedingungen produziert.

    Der millionenfache Wechsel in der Bevölkerung vom unmotorisiertem zum motorisierten Fahrrad läßt den Energiebedarf in Deutschland stark ansteigen.

    Auch für den Energieverbrauch von motorisierte Fahrräder wird Co2 freigesetzt. Sie sind nicht klimaneutral wie klassische Fahrräder oder das zu Fuß gehen.

    Der Warentransport per PKW ist lebenswichtig für die Stadt und eine eingeschränkte Infrastruktur für PKW läßt eine Stadt verarmen. Herr Pape sollte also auch auf die nächsten Generationen in Unna Rücksicht nehmen. Nicht nur auf die Rentner, die wohl einen größeren Teil der ADFC Mitglieder ausmachen.

    Die meisten Strecken durch die Innenstadt kann man auch zu Fuß anstatt mit Fahrrad bewältigen. Oder das Fahrrad halt mal ein paar Meter schieben. Die Innenstadt von Unna ist nicht sonderlich groß.

    Durch den millionenfachen Wechsel vom unmotorisierten Fahrrad auf das motorisierte Fahrrad, oft schon ab dem Kindesalter, wird die Bevölkerung unsportlicher und kranker. Mit langfristigen Auswirkungen für das Gesundheitssystem.

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