Ausbau noch nicht beendet – Viktoriastraße ist weiterhin Einbahnstraße

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Archivbild - die halbseitig gesperrte Viktoriastraße in der letzten Septemberwoche. (Foto Rinke)

Weiterhin Einbahn auf der Viktoriastraße mit entsprechenden Umleitungen.

Der Ausbau des viel befahrenen Straßenstücks zwischen Hammer Straße und Höingstraße ist noch nicht abgeschlossen.

Bis Ende September hatte die Stadt die Bauarbeiten bei der Einrichtung der Sperre Mitte Juli veranschlagt.

Derzeit (3. Oktober) fahren Verkehrsteilnehmer weiterhin die Umleitung. Eine aktuelle Zeitplanung für die Bauarbeiten hat die Stadt Unna bisher nicht mitgeteilt.

1,63 Mio. Euro kostet die Erneuerung komplett. Eine Million zahlt die Stadt bzw. der Steuerzahler.

Die Straße wird bis zu einer Tiefe von 60 Zentimetern neu aufgebaut. In Teilbereichen kann es erforderlich sein, zusätzlichen Bodenaustausch vorzunehmen. Zudem wird, da wo es möglich ist, ein getrennter Geh- und Radweg gebaut.

Die grundhafte Erneuerung der Fahrbahn hatte ein Anwohner wegen Lärmbelästigung bei der Stadt eingeklagt.

„In der gesamten Bauzeit gilt vom Kreisverkehr an der Hammer Straße in Richtung Höingstraße eine Einbahnstraßenregelung.

  • Für die in Fahrtrichtung Westen fahrenden PKW wird eine Umleitung über die Höingstraße, Hellweg, Uhlandstraße, Morgenstraße, Ostring und Kantstraße eingerichtet.
  • Für LKW gilt die Umleitung über Höingstraße, Uelzener Weg, Uelzener Dorfstraße, Twiete, Werler Straße, B1, Feldstraße, Büddenberg, Hochstraße und Hansastraße.
  • Entlang der ausgeschilderte Umleitung gilt überall ein Halteverbot.

Die privat eingeklagte Fahrbahnerneuerung auf diesem Teilstück der Viktoriastraße hatte die Stadt ursprünglich erst ab 2023 ff vorgesehen. Aufgrund des Gerichtsurteils muss sie vorgezogen werden.

Rückblick:

Die Stadt hat keine Wahl. Denn bekanntlich hat ein Anlieger gegen die Stadt wegen Lärmbelästigung geklagt – und gewonnen. Seine Straßensanierung bekommt er jetzt – doch nicht nur vor seinem Haus, sondern auf einem halben Kilometer. Und als Anlieger zahlt er das mit.

Seit besagter Anwohner im vorigen Jahr gerichtlich gegen die Stadt Unna vorging (und gewann), stehen an der ramponierten Straße provisorisch Tempo 20-Gebotsschilder für Lkw in den Nachtstunden. Doch damit ist es eben nicht getan. Die Stadt muss die Fahrbahn sanieren – viel früher, als sie es ursprünglich vorhatte.

Grafik: Stadt Unna

In der Vorlage zu dem Thema erinnerte die Stadtverwaltung:

„An der Viktoriastraße sind hauptsächlich Gewerbe- und Industriebetriebe ansässig, bis auf die Eigentümer in Nr. 7 und 7 b, die
selbstbewohntes Eigentum nutzen. Diese zogen wegen Lärm und Erschütterungen durch vorbeifahrende Fahrzeuge gegen die Stadt Unna vor Gericht: Sie forderten eine sofortige Sanierung der Viktoriastraße, mindestens aber verkehrsbeschränkende Maßnahmen.“

Der vom Gericht beauftragte Sachverständige erkannte sofortigen Handlungsbedarf der Stadt aufgrund der Erschütterungen. In Folge verpflichtete das Verwaltungsgericht mit seinem Urteil AZ 14 K 5209/15 die Kreisstadt dazu, „die Erschütterungseinwirkungen auf ein für die Anlieger zumutbares Maß zu verringern“.

„Daher ist es erforderlich, den Ausbau der Viktoriastraße im Straßenbauprogramm vorzuziehen, um weitere Sanktionen zu vermeiden“,

erklärt die Stadt.

Der Rat beschloss das, und daher wird der Oberbau der Viktoriastraße jetzt auf einer Länge von einem halben Kilometer „grundhaft saniert“ – ab ca. 75 m hinter dem Kreisverkehr Hammer Straße/Viktoriastraße über den Kreuzungsbereich Viktoriastraße/Höingstraße hinaus.

Im westlichen Bereich der Viktoriastraße wird auf einer Länge von ca. 250 m eine Fahrbahn für beide Fahrtrichtungen angelegt. In diesem Bereich wird folgender Querschnitt vorgesehen:
Gehweg 1,90 m
Radweg 2,10 m
Fahrbahn 7,00 m
Radweg 2,10 m
Gehweg 1,90 m
Im östlichen Bereich der Viktoriastraße ist aufgrund von fehlendem Grunderwerb eine Fortführung des Querschnitts nicht möglich. In diesem Bereich wird daher folgender Querschnitt vorgesehen:
Gehweg 1,90 m
Radweg 2,10 m
Fahrbahn 7,00 m
Gehweg in veränderlichen Breiten von ca. 1,90 m bis 3,50 m

Für Radfahrer wird auf der südlichen Fahrbahnseite ein Schutzstreifen markiert.

Eine gute Nachricht: Es müssen keine Bäume fallen.

Die Anlieger werden zu Straßenausbaubeiträgen nach § 8 KAG herangezogen.

Wegen der Coronabeschränkungen verzichtete die Stadt auf die sonst übliche Anliegerversammlung und informierte die Anlieger direkt.

„Ein Anwohner äußerte Zweifel an der Notwendigkeit, auch das Teilstück ab Haus Nr. 16 bis zum Bauende mit zu sanieren, da dies nur unnötig höhere Kosten verursache. Doch laut Stadt ist das zwingend nötig, um einen „regelkonformen Auf- und Ausbauzustand zu erreichen“.

Und da im Zuge der grundhaften Erneuerung auch umfangreiche Umverlegungsarbeiten derVersorgungsunternehmen erforderlich sind, werden die Nebenanlagen ebenfalls erneuert.

Als Querungshilfe hält die Verwaltung eine Fußgängerampel für wahrscheinlich.

Die Kosten für den Gesamtausbau belaufen sich laut Stadt auf 1,63 Mio. €. Das Geld ist im Haushaltsplan als Investition veranschlagt.

Dem stehen Anliegerbeiträge in Höhe von rd. 570.000 € gegenüber, so dass der Eigenanteil 1,06 Mio. € beträgt.

Mit der Nutzung der Viktoriastraße wird ab Anfang 2023 gerechnet.

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